- Unterzeichnung von zwei Finanzierungsverträgen über insgesamt 38 Millionen Euro mit der Tunesischen Republik und der Société Nationale d'Exploitation et de Distribution des Eaux (SONEDE) zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im Großraum Tunis
- Das Projekt hat einen großen Nutzen für die stets wachsende Bevölkerung in der Hauptstadt Tunis und den drei Gouvernements Ben Arous, Manouba und Ariana und ermöglicht die Versorgung der gesamten Bevölkerung mit Trinkwasser bis 2040
Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, hat mit der Tunesischen Republik und der Société Nationale d’Exploitation et de Distribution des Eaux (SONEDE) zwei Darlehensverträge über insgesamt 38 Millionen Euro unterzeichnet. Die Mittel fließen in die Sicherung der Trinkwasserversorgung im Großraum Tunis, der aus der tunesischen Hauptstadt Tunis, die auch Hauptstadt des Gouvernements von Tunis ist, und den drei Gouvernements Ben Arous, Manouba und Ariana besteht.
Ali Kooli, Minister für Wirtschaft, Finanzen und Investitionsförderung, Mosbah Helali, Vorstandsvorsitzender von SONEDE, und Jean-Luc Revéreault, Leiter des EIB-Büros in Tunesien, unterzeichneten die Verträge im Beisein von Akissa Bahri, Ministerin für Landwirtschaft, Wasserressourcen und Seefischerei.
Der europäische Finanzierungsbeitrag ermöglicht den Ausbau und die Modernisierung von Infrastruktur, um das Trinkwasserversorgungssystem im Großraum Tunis sicherer zu machen. Davon werden in naher Zukunft rund 2,8 Millionen Einwohner des Großraums Tunis und der drei Gouvernements Ben Arous, Manouba und Ariana profitieren. Außerdem wird so die Trinkwasserversorgung für die gesamte Bevölkerung bis 2040 sichergestellt. Der Wasserbedarf steigt in Tunesien jährlich um drei Prozent. Grund dafür sind der Bevölkerungsanstieg und die Ausdehnung des Großraums Tunis sowie die touristische, industrielle und kommerzielle Entwicklung, vor allem durch das neue Wohn- und Geschäftsviertel „Port Financier“
Das Projekt ist Teil der Maßnahmen der tunesischen Behörden im Wasser- und Sanitärsektor. Die Grundlage bilden die nationale Strategie zur Anpassung an den Klimawandel und der nationalen Entwicklungsplan Tunesiens für die Jahre 2016–2020, insbesondere der Komponente „eine grüne Wirtschaft als Säule einer nachhaltigen Entwicklung“. Das Projekt fällt unter ein groß angelegtes Investitionsprogramm, das vom Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Wasserressourcen und dem SONEDE gemeinsam durchgeführt wird. Ziel ist es, Speicher- und Transportinfrastruktur (Reservoire, Transportleitungen) sowie Wasseraufbereitungsinfrastruktur (Aufbereitungsanlage, Entsalzungsanlage, Druckleitung und Pumpstationen) zu bauen und zu modernisieren.
Ricardo Mourinho Félix, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank: „Als Klimabank der Europäischen Union freuen wir uns sehr, die Trinkwasserversorgung in Tunesien weiter zu unterstützen und das Land bei der Anpassung an den Klimawandel zu begleiten. Die Darlehensverträge zeigen, wie sehr sich die EIB für die Finanzierung moderner und nachhaltiger Infrastruktur einsetzt. So verbessern sich die Wasserqualität und die Gesundheit von Millionen Tunesierinnen und Tunesiern. Genau das wollen wir mit unserer Unterstützung erreichen.“
Das Projekt fällt unter das Mandat für Finanzierungen außerhalb der EU, bei dem die Europäische Union eine Garantie stellt. Es wird von der französischen Entwicklungsagentur AFD im Rahmen der „Mutual-Reliance“-Initiative kofinanziert, an der die EIB federführend mitwirkt.
Als wichtiger Finanzierungspartner Tunesiens hat die EIB seit 2007 fast vier Milliarden Euro für Schlüsselbereiche der tunesischen Wirtschaft bereitgestellt, darunter Wasser- und Sanitärversorgung, Industrie, soziale Infrastruktur, Bildung, Verkehr, Energie oder Förderung des Privatsektors und von Unternehmen.