- Die „KMU-Initiative Finnland“ wird um 350 Millionen Euro aufgestockt, nachdem die ersten 400 Millionen Euro bereits an finnische KMU vergeben wurden
- Das Risiko für die Garantiefazilität übernehmen die finnische Regierung, die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) und die Europäische Kommission
- KMU können Kredite bei der Aktia Bank, OP Cooperative, POP Bank Centre Coop, OMA Savings Bank und Savings Bank’ Union Coop beantragen
Die finnische Regierung, die Europäische Kommission und die EIB-Gruppe haben ihr Engagement für Finnlands kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in diesen schwierigen Zeiten bekräftigt und im Rahmen der „KMU-Initiative – Finnland“ noch mehr Mittel zugesagt. Gemäß einer Vereinbarung zwischen der Europäischen Kommission, dem finnischen Ministerium für Wirtschaft und Beschäftigung, der Europäischen Investitionsbank und dem Europäischen Investitionsfonds erhalten kleine und mittlere finnische Unternehmen weitere 350 Millionen Euro zu günstigen Konditionen.
Damit stocken die Parteien die im Jahr 2016 unterzeichnete „KMU-Initiative Finnland“ auf, die finnischen Banken eine Garantie für neu vergebene KMU-Kredite gewährte. Die Banken gaben diesen Finanzierungsvorteil vollständig an finnische Unternehmen weiter. Dank der KMU-Initiative kamen lokale Unternehmen an langfristigere Finanzierungen mit geringeren Besicherungsanforderungen, sodass vor allem auch innovative und risikoreichere Unternehmen günstige Finanzierungen erhielten. Die ursprüngliche Fazilität wurde mittlerweile fast vollständig in Anspruch genommen. Mit der heute bekannt gegebenen Erhöhung stehen nun Kredite im Volumen von 750 Millionen Euro zu vorteilhaften Konditionen für finnische Unternehmen bereit. Mehrere Intermediäre leiten die Mittel an die Unternehmen weiter: Aktia Bank, Savings Bank Union Coop, Oma Savings Bank, OP Cooperative und POP Bank Centre Coop.
Mika Lintilä, finnischer Wirtschaftsminister: „Dank der neuen Garantien gelangen KMU in diesen schwierigen Zeiten leichter an Kredite.“ Ihm zufolge müssen alle Instrumente genutzt werden, um Unternehmen in der Coronakrise und danach zur Seite zu stehen.
Thomas Östros, Vizepräsident der EIB: „Dies ist ein wichtiges Signal, dass Europa für seine kleinen und mittleren Unternehmen da ist. Die KMU-Initiative war bisher ein großer Erfolg in Finnland. Der Markt wollte ganz klar mehr. Deswegen beteiligen wir uns sehr gerne ein weiteres Mal.“
Alain Godard, geschäftsführender Direktor des EIF: „Der EIF ist seit vielen Jahren ein wichtiger Partner bei der Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen. In der jetzigen Krise setzen wir uns noch mehr für diese Unternehmen und unsere Finanzintermediäre ein. Sie können auf unsere Unterstützung zählen.“
Die KMU-Initiative Finnland sieht eine Erstverlustabdeckung vor, die vom finnischen Ministerium für Wirtschaft und Beschäftigung finanziert wird. Des Weiteren stellt die Europäische Kommission unter dem „InnovFin“-Programm der „Horizont 2020“-Initiative eine Garantie für die untere Mezzanine-Tranche. Der EIF und die EIB stellen Garantien für die obere Mezzanine- und die vorrangige Tranche.
Die KMU-Initiative ist ein Finanzierungsinstrument, das von der Europäischen Kommission und der EIB-Gruppe eingerichtet wurde. Der jeweilige Mitgliedstaat leistet einen Beitrag aus den auf ihn entfallenden Strukturfondsmitteln (ESIF), und die Kommission steuert Mittel aus COSME und/oder Horizont 2020 (H2020) bei. Die Initiative ermöglicht eine wirksame Übertragung des Portfolio-Kreditrisikos und eine Kapitalentlastung von Finanzintermediären zu günstigen Bedingungen. Damit erhalten die Intermediäre einen Anreiz, neue Darlehen und Leasingfinanzierungen an KMU zu insgesamt niedrigeren Zinssätzen zu vergeben. Der Fokus der Finanzintermediäre auf das KMU-Segment passt zum Auftrag des EIF, Finanzinstituten die Vergabe günstiger Kredite an finnische KMU zu erleichtern, indem ihnen Risiken abgenommen werden.