Die EIB und Mitglieder des EDFI erweitern die „European Financing Partners“-Fazilität (EFP), um die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 für die Privatwirtschaft in Entwicklungsländern abzumildern
Im Zuge der Antwort von Team Europe auf die Coronapandemie gehen elf Mitglieder des Verbands der Europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (EDFI)[1] eine Partnerschaft mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein. Gemeinsam rufen sie im Rahmen der bestehenden „European Financing Partners“-Fazilität eine neue Covid-19-Initiative ins Leben. Die 280-Millionen-Euro-Initiative unterstützt Finanzinstitute und Unternehmen in Entwicklungsländern und hilft ihnen, weiter zu investieren.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Wenn wir die am meisten von Covid-19 betroffenen Unternehmen und Kommunen resilienter machen wollen, müssen wir Investitionen des Privatsektors weltweit noch stärker fördern. Die Europäische Investitionsbank freut sich, mit europäischen Entwicklungsfinanzierungspartnern auf dem bisherigen Erfolg der European Financing Partners aufzubauen. Die zusätzlichen 280 Millionen Euro für die EFP sind ein weiterer Meilenstein der raschen Antwort von Team Europe auf Covid-19 und helfen Partnern auf der ganzen Welt.“
Dank der neuen Initiative konnten Mitglieder des EDFI und die EIB ihre gezielte Unterstützung für kleine, mittlere und größere Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern sowie für lokale Finanzinstitute verstärken. Diese haben am meisten unter den Folgen von Covid-19 zu leiden. Die Initiative startet im November mit einem Betrag von zunächst 280 Millionen Euro. Sie richtet sich an Kunden, die mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie kämpfen.
Seit 2003 zeigt die EFP, wie finanzielle Unterstützung effizient, schnell und ohne hohe Verwaltungskosten geleistet werden kann. Sie ermöglicht große Investitionen in Entwicklungsländern und mindert dabei das Risiko für die einzelnen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen.
Die Partnerschaft zwischen Entwicklungsfinanzierungspartnern und der EIB hat bisher nachhaltige private Investitionen in 43 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 590 Millionen Euro in Ländern gefördert, die auf der OECD-DAC-Liste aufgeführt sind.
Die neue Covid-19-Initiative baut auf dieser Erfolgsbilanz auf. Sie bündelt in der aktuellen Krise Mittel und erleichtert die finanzielle Zusammenarbeit.
Vierzig Prozent der EFP-Mittel wurden bereits Finanzintermediären, Infrastrukturprojekten und der Agrarindustrie zugeteilt. Finanzinstitute werden die negativen Folgen von Covid-19 mit der Zeit wahrscheinlich stärker spüren, aber sie dürften auch eine wichtige Rolle bei staatlichen Maßnahmen zur Förderung kleiner, mittlerer und größerer Unternehmen spielen. Um Liquiditätsengpässe zu überstehen, werden voraussichtlich kurzfristige Finanzierungsmittel benötigt. Nur ein gut funktionierender Finanzsektor kann zu einer wirtschaftlichen Erholung beitragen. Wenn die EFP besser für die neuen coronabedingten Herausforderungen gerüstet ist, können Finanzinstitute neue Mittel mobilisieren, ihr Angebot diversifizieren und ihre Reichweite erhöhen.
EDF-Vorsitzender Bruno Wenn: „Kofinanzierungen verschiedener Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen sind eine wichtige Komponente der Antwort von Team Europe. Nachdem sich unsere langjährige strategische Partnerschaft mit der EIB und unsere EFP-Fazilität als Erfolg erwiesen haben, sind Kofinanzierungen nun das Mittel erster Wahl für Soforthilfen an Finanzintermediäre und in wichtigen Bereichen wie Energie, Infrastruktur, verarbeitendes Gewerbe, Agrarindustrie und Dienstleistungen.“
Verband der Europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (EDFI)
Der EDFI ist ein Verband von 15 bilateralen europäischen Instituten, die in Entwicklungs- und Frontier-Märkten in den Privatsektor investieren, um Arbeitsplätze zu schaffen, das Wachstum anzukurbeln und Armut und den Klimawandel zu bekämpfen. Seit der Gründung des EDFI im Jahr 1992 haben seine Mitgliedsinstitute rund 15 000 Projekte finanziert. Derzeit sind insgesamt 46 Milliarden Euro in den Bereichen Finanzdienstleistungen, saubere Energie, Industrie und vieles mehr in über 100 Ländern investiert. Zu den Mitgliedsinstituten der EDFI gehören BIO (Belgien), BMI-SBI (Belgien), CDC-Gruppe (Vereinigtes Königreich), COFIDES (Spanien), KfW-DEG (Deutschland), Finnfund (Finnland), FMO (Niederlande), IFU (Dänemark), Norfund (Norwegen), OeEB (Österreich), Proparco (Frankreich), SIFEM (Schweiz), Simest (Italien), SOFID (Portugal) und Swedfund (Schweden). www.edfi.eu
[1] BIO (Belgien), COFIDES (Spanien), KfW-DEG (Deutschland), Finnfund (Finnland), FMO (Niederlande), IFU (Dänemark), Norfund (Norwegen), OeEB (Österreich), Proparco (Frankreich), SIFEM (Schweiz) und Swedfund (Schweden).