- Verwaltungsrat der EIB genehmigt Klimabank-Fahrplan der EIB-Gruppe für grüne Investitionen von einer Billion Euro bis 2030 und Paris-Ausrichtung aller Finanzierungsaktivitäten
- 1,8 Milliarden Euro für Covid-19-Maßnahmen in den Bereichen Gesundheit, Medizin und Wirtschaft
- 2,6 Milliarden Euro an Finanzierungspartner weltweit für Investitionen des privaten Sektors
- 1 Milliarde Euro für nachhaltige Städte und energieeffizientes Wohnen
Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank (EIB) hat heute den Klimabank-Fahrplan 2021–2025 der EIB-Gruppe genehmigt. Er dient der EIB als Kompass bei ihren künftigen Finanzierungen, mit denen die Bank bis 2030 Investitionen von einer Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit anstoßen will. Zudem hilft der Fahrplan der EIB dabei, bis Ende 2020 alle Finanzierungsaktivitäten an den Grundsätzen und Zielen des Pariser Klimaabkommens auszurichten.
Die EIB genehmigte neue Finanzierungen von 7,8 Milliarden Euro für Unternehmen in der Coronakrise sowie für Investitionen in sauberen Verkehr, nachhaltige Stadtentwicklung, erneuerbare Energien, Gesundheit und Bildung in Europa und weltweit.
Darunter sind im Rahmen des Europäischen Fonds für nachhaltige Entwicklung (EFSD) auch 400 Millionen Euro für die internationale COVAX-Initiative. Sie soll einen fairen und gleichberechtigten Zugang zu wirksamen Covid-19-Impfstoffen in Afrika gewährleisten und die Impfstoffherstellung in 92 Entwicklungs- und Schwellenländern ausbauen. Außerdem werden Corona-Hilfen für Tourismusunternehmen vergeben.
„Die EIB-Gruppe hat die deutsche BioNTech unterstützt, der diese Woche ein Durchbruch in der Covid-19-Impfstoffforschung gelungen ist. Darauf sind wir stolz. Ein wirksamer Covid-19-Impfstoff ist jetzt zum Greifen nah – das hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Nun kommt es darauf an, die Impfstoffe überall auf der Welt verfügbar zu machen, nicht nur in reichen Ländern. Deshalb unterstützt die EIB die COVAX-Initiative, denn diese stellt sicher, dass ein erfolgreicher Covid-19-Impfstoff auch in den Entwicklungsländern ankommt“, erklärte EIB-Präsident Werner Hoyer.
„Doch Corona ist nicht die einzige Krise, vor der wir stehen. Auch der Klima- und Umweltnotstand kostet genau in diesem Moment weitere Menschenleben, und dagegen müssen wir dringend etwas tun. Heute haben wir den Klimabank-Fahrplan der EIB-Gruppe verabschiedet. Darin ist beschrieben, wie wir in den kommenden Jahren eine Billion Euro für Investitionen gegen den Klimanotstand mobilisieren wollen. Der Fahrplan ist ein wichtiger Beitrag zu Europas Führungsrolle bei der Dekarbonisierung und beim Aufbau einer grünen, resilienten und solidarischen Wirtschaft“, ergänzte Werner Hoyer.
Die EIB genehmigte 1,8 Milliarden Euro für medizinische Forschung, neue Krankenhäuser und öffentliche Gesundheit sowie für lokale Hilfsprogramme, die den Privatsektor widerstandsfähiger gegen die wirtschaftlichen Schocks von Covid-19 machen sollen.
Seit dem Ausbruch der Pandemie hat die EIB neue Finanzierungen von mehr als 27 Milliarden Euro genehmigt, damit öffentliche und private Partner in Europa und weltweit gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen besser meistern können.
In einer Videokonferenz genehmigte der Verwaltungsrat der EIB auch Projekte für nachhaltigen Verkehr, Stadtentwicklung, saubere Energie sowie Zugang zu Wasser und zu Bildung in Europa, Afrika und Asien.
2,6 Milliarden Euro für Unternehmen im Kampf gegen die Coronafolgen
Die EIB genehmigte heute mehr als 2,6 Milliarden Euro für neue Finanzierungsprogramme, die Unternehmen unter die Arme greifen. Dazu gehören Coronahilfen für Tourismusunternehmen in Frankreich und ein regionales Investitionsprogramm für Wachstumsunternehmen in Bayern.
Mit Beiträgen zu neuen Programmen, die von lokalen Finanz- und Bankenpartnern verwaltet werden, verbessert die EIB in Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Rumänien und Spanien den Zugang zu Kapital.
Darüber hinaus vergibt die EIB neue Direktfinanzierungen an Unternehmen, die in Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energien und chemische Innovationen investieren. Außerdem stockt die Bank in ganz Europa ihre Venture-Debt-Finanzierungen auf.
Über den Europäischen Garantiefonds werden neue Initiativen unterstützt, die kleinen und mittleren Unternehmen in Spanien den Zugang zu Lieferkettenfinanzierungen erleichtern, sowie Venture-Debt-Finanzierungen in Europa.
Verwaltungsrat der EIB verabschiedet Klimabank-Fahrplan
Der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank genehmigte heute den Klimabank-Fahrplan 2021–2025 der EIB-Gruppe. Er dient als Kompass für die künftigen Klimafinanzierungen der Europäischen Investitionsbank und des Europäischen Investitionsfonds (EIF).
Im Klimabank-Fahrplan der EIB-Gruppe ist dargelegt, wie die Bank bis 2030 Investitionen von einer Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit anstoßen will. Er zeigt auch, wie die EIB bis Ende 2020 alle Finanzierungsaktivitäten an den Grundsätzen und Zielen des Pariser Klimaabkommens ausrichten wird.
Im Fahrplan wird erläutert, wie die EIB-Gruppe zum europäischen Grünen Deal und zur nachhaltigen Entwicklung außerhalb der Europäischen Union beitragen will.
Der heute angenommene Vorschlag enthält die Ideen und Anregungen, die die Bank zu Jahresbeginn im Dialog mit Interessenträgern gesammelt hat und die in mehr als 200 schriftlichen Beiträgen bei ihr eingegangen sind.
Die bisherige EIB-Klimastrategie wurde 2015 auf der Pariser Klimakonferenz angekündigt. Fünf Jahre später ist die EIB auf gutem Weg, ihre Zusage zu erfüllen, im Zeitraum 2016–2020 Klimafinanzierungen von 100 Milliarden US-Dollar anzustoßen.
1,9 Milliarden Euro für nachhaltigen Nah- und Regionalverkehr in Europa
In Italien stellt die EIB 300 Millionen Euro für den nachhaltigen Nahverkehr in Städten bereit. Damit unterstützt sie ein neues kommunales Programm zur Finanzierung sauberer Verkehrslösungen. Ziel ist, schneller saubere Busse auf die Straße zu bringen und damit den motorisierten Individualverkehr einzudämmen.
Im schwedischen Göteborg hilft die EIB bei der Finanzierung von 145 Elektrobussen und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur.
Der Verwaltungsrat der EIB genehmigte neue Finanzierungen für den Bau einer neuen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke zwischen Madrid und der portugiesischen Grenze sowie für die Beschaffung von Regionalzügen in Ungarn und Ostfrankreich.
Mithilfe von EIB-Finanzierungen erhalten ländliche Gebiete in Zypern und der Ukraine bessere Straßennetze.
1,1 Milliarden Euro für modernere Städte und bessere Wohnungen
Durch neue Finanzierungen der EIB für nachhaltige Stadtentwicklung und sozialen Wohnungsbau bekommen Menschen in mehreren Städten in Polen, Deutschland, Österreich, der Ukraine und der Mongolei bessere Wohnungen, effizientere kommunale Dienstleistungen und einen modernen Nahverkehr.
In den polnischen Städten Posen, Białystok und Radom sowie in Großpolen werden neue Initiativen soziale Dienste und den Nahverkehr verbessern und die Stadterneuerung vorantreiben.
In Düsseldorf und Innsbruck finanziert die EIB Vorhaben für Energieeffizienz, sozialen Wohnungsbau und Stadtentwicklung, und in der Mongolei unterstützt sie Finanzierungsprogramme zur Modernisierung städtischer Infrastruktur in Sekundärstädten.
Außerdem genehmigte die EIB weitere Mittel für vorrangige Investitionen in Städten, die am stärksten vom Ostukraine-Konflikt betroffen sind. Mit dem Geld soll auch notwendige Infrastruktur für Binnenvertriebene entstehen.
1 Milliarde Euro für bessere Gesundheit und Bildung
Die EIB beteiligt sich an Investitionen in neue Krankenhäuser, bessere Gesundheitsdienste und Schulen und Hochschulen. Das kommt Krankenhauspatienten, Studierenden und Schülern zugute.
In Polen unterstützt die EIB die Modernisierung und den Ausbau von Facheinrichtungen der Medizinischen Universität Lublin und verbessert damit die Gesundheitsversorgung, die medizinische Lehre und die wissenschaftliche Forschung. In der französischen Stadt Lens beteiligt sich die EIB am Bau eines neuen Krankenhauses, in den Niederlanden unterstützt sie Gesundheitsinvestitionen, die bei der Bewältigung von Covid-19 helfen.
Im Departement Seine-et-Marne nördlich von Paris werden dank einer EIB-Finanzierung Schulen gebaut und modernisiert, um die Lehr- und Lernbedingungen zu verbessern.
Die EIB beteiligt sich ferner an Investitionen, um die Produktionskapazitäten für aktive pharmazeutische Wirkstoffe in Afrika auszubauen.
1 Milliarde Euro für saubere Energie, Gewässerschutz und Wasserversorgung
In Süditalien, Frankreich und Portugal beteiligt sich die EIB an der Finanzierung neuer Windparks, in den Niederlanden hilft sie beim Ausbau der Fernwärmenetze in Alkmaar und Dordrecht sowie bei der Erschließung von Erdwärmequellen, die Gewächshäuser beheizen.
In Deutschland stellt die EIB 500 Millionen Euro für die nächste Phase der Renaturierung der Emscher bereit, die vor 20 Jahren in Angriff genommen wurde und fünf Milliarden Euro kostet. Das neue EIB-Darlehen hat eine Laufzeit von 45 Jahren. Durch den Emscher-Umbau verbessert sich die Abwasserentsorgung für 2,2 Millionen Einwohner. Der Fluss – jahrzehntelang ein offener Abwasserkanal – soll wieder ein artenreiches Ökosystem werden.
Auch in Köln wird mit einer neuen EIB-Finanzierung die Abwasserentsorgung verbessert.