France Hydrogène und die Europäische Investitionsbank (EIB) vereinbaren Beratung und Unterstützung von Projektträgern im Bereich Wasserstoff.
Die Projektträger profitieren somit vom technischen und finanziellen Know-how der Klimabank der EU, dem größten internationalen Geldgeber für die Energiewende.
France Hydrogène (AFHYPAC), der französische Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband, und die Europäische Investitionsbank (EIB), die Klimabank der EU, haben heute eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Sie soll Wasserstoffprojektträgern in Frankreich den Zugang zu Finanzierungslösungen und zum Know-how der EIB erleichtern.
Die Vereinbarung wurde im Rahmen des Programms InnovFin – Beratung der EIB abgeschlossen, das von der Europäischen Kommission unterstützt wird. Durch eine maßgeschneiderte Beratung und gründliche Auslotung der Finanzierungsmöglichkeiten soll die Finanzierung von Wasserstoffprojekten beschleunigt werden.
Die EIB und France Hydrogène haben gemeinsame Ziele, vor allem im Hinblick auf den Klimaschutz. Die EIB ist die Klimabank der EU. Deshalb steht die Finanzierung neuer Technologien und innovativer Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Die Wasserstofftechnologie spielt für eine schnellere Energiewende eine elementare Rolle. Jedoch sind eine Skalierung und erhebliche Investitionen notwendig. Deswegen müssen die Projektträger bei der Planung, der Machbarkeitsstudie und der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten begleitet werden. Die EIB tauscht deshalb in enger Zusammenarbeit mit France Hydrogène und seinen Mitgliedern Wissen und bewährte Verfahren aus, um Wasserstoffprojekten den Zugang zu den geeignetsten Finanzierungen zu ermöglichen und Projekte zu ermitteln, die für eine EIB-Finanzierung infrage kommen. Außerdem können so Finanzierungslücken in dem aufstrebenden Sektor aufgedeckt und durch geeignete Finanzierungsinstrumente geschlossen werden.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die Vereinbarung mit France Hydrogène ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung von Wasserstoffprojekten in Frankreich. Angesichts der Klimakrise brauchen wir innovative Lösungen zur Senkung von Treibhausgasen. Dank unseres Know-hows als Klimabank der EU hoffen wir, zahlreiche Projektträger individuell beraten und ihre Projekte finanzieren zu können. Ich freue mich, dass auch die Europäische Kommission diese Vereinbarung unterstützt. Der Ausbau des Wasserstoffmarktes in Frankreich dürfte sowohl für das Klima als auch für die französische und europäische Industrieentwicklung positiv sein. Nur wenn wir unsere Stärken und unser Know-how bündeln, können wir die Klimakrise bewältigen.“
France Hydrogène-Chef Philippe Boucly: „Um die Ziele des französischen Energie- und Klimagesetzes bis 2030 umzusetzen, werden in den nächsten zehn Jahren schätzungsweise fast 24 Milliarden Euro an öffentlichen und privaten Investitionen benötigt. Wie die Europäische Kommission und wie andere Regierungen hat auch der französische Staat eine nationale Strategie für CO2-freien Wasserstoff verabschiedet, für die in den nächsten zehn Jahren 7,2 Milliarden Euro vorgehalten werden. Die heute mit der EIB unterzeichnete Vereinbarung sendet ein weiteres positives Signal für die Skalierung und Nutzung der Wasserstofftechnologie in Frankreich und Europa. Die Akteure unseres Sektors haben somit alle Karten in der Hand und erhalten Beratung, um ihre Projekte umzusetzen, Innovationen zu unterstützen und Lösungen industriell zu realisieren. So können sie die Kosten senken und sich auf dem europäischen und internationalen Markt durchsetzen. Mit diesem Ziel vor Augen arbeiten France Hydrogène und die EIB effizient zusammen.“
Die Vereinbarung steht in Einklang mit der „Nationalen Strategie für die Entwicklung von CO2-freiem Wasserstoff in Frankreich“ vom 8. September 2020. Sie legt den Grundstein für eine neue Ära, in der sich Wasserstoff als künftiger strategischer Industriezweig in Frankreich und in Europa etabliert.
Die Vereinbarung wurde heute bei einer Videokonferenz von France Hydrogène und der EIB unterzeichnet, in der die Bank den Verbandsmitgliedern ihre Beratungs- und Finanzierungslösungen vorstellte.
Hintergrundinformationen
Europäische Investitionsbank
Als Klimabank der EU will die EIB die Finanzierung von Klima- und Umweltprojekten ausweiten. Bis 2025 sollen bis zu 50 Prozent ihres Geschäfts auf diese Projekte entfallen. Dies bedeutet, dass die EIB-Gruppe bis 2030 mindestens eine Billion Euro für Investitionen mobilisieren wird, die zu den Klima- und Umweltzielen beitragen. 2019 hat die EIB in Frankreich 47 Prozent der Finanzierungen – etwa 3,28 Milliarden Euro – für den Kampf gegen den Klimawandel bereitgestellt.
InnovFin – Beratung
Der InnovFin-Beratungsdienst der EIB wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission im Rahmen der Initiative InnovFin – EU-Mittel für Innovationen eingerichtet, die unter das Programm Horizont 2020 fällt. Er unterstützt Kunden bei der Strukturierung ihrer Projekte und ebnet so den Weg zur Finanzierung. Der Beratungsdienst hilft ihnen, ihre Stärken zu nutzen und beispielsweise ihr Geschäftsmodell, ihre Unternehmensführung, ihre Mittelquellen und ihre Finanzierungsstruktur anzupassen, um leichter Zugang zu Kapital zu erhalten. Langfristig erhöhen sich damit die Chancen, dass ein Projekt tatsächlich umgesetzt wird.
InnovFin – Beratung gibt auch Empfehlungen dazu, wie die Investitionsbedingungen allgemein verbessert werden können. So kann zum Beispiel untersucht werden, ob neue Finanzierungslösungen geeignet sind und wie Finanzierungsinstrumente verbessert werden können, um den Zugang zu Kapital in bestimmten Sektoren zu erleichtern.
France Hydrogène
Der mehr als 210 Mitglieder starke Verband France Hydrogène (AFHYPAC) bringt die Akteure des französischen Wasserstoffsektors entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammen: Industriekonzerne, die Großprojekte entwickeln, innovative kleine und mittlere Unternehmen und Start-ups, die unterstützt werden von Labors und Spitzenforschungszentren, Verbänden, Wettbewerbszentren und Gebietskörperschaften, die für den Einsatz von Wasserstofflösungen mobilisiert wurden.
Der Verband will die Entwicklung von Wasserstofflösungen beschleunigen, um die Energiewende zum Erfolg zu führen, die Wirtschaft anzukurbeln und die Lebensqualität aller zu verbessern.