- Gemeinsame Erklärung von zehn der weltweit größten multilateralen Entwicklungsbanken – ehrgeiziger, integrierter Ansatz für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
- Unterzeichner begrüßen weltweite Forderung nach ehrgeizigeren Maßnahmen, internationaler Zusammenarbeit und Multilateralismus im Bereich Straßenverkehrssicherheit, die für die UN-Nachhaltigkeitsziele wichtig sind
Die Europäische Investitionsbank und neun weitere multilaterale Entwicklungsbanken haben heute auf einem virtuellen Treffen unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation und der United Nations Road Safety Collaboration auf hoher Ebene eine gemeinsame Erklärung zur Straßenverkehrssicherheit unterzeichnet.
In der Erklärung begrüßen die Entwicklungsbanken die weltweite Forderung nach ehrgeizigeren Maßnahmen, internationaler Zusammenarbeit und Multilateralismus im Bereich Straßenverkehrssicherheit, die für die UN-Nachhaltigkeitsziele wichtig sind. Darin wird auch das Bestreben hervorgehoben, allen Menschen den Zugang zu sicheren, preisgünstigen und nachhaltigen Verkehrssystemen zu ermöglichen und die Straßenverkehrssicherheit vor allem für gefährdete Verkehrsteilnehmer weiter zu verbessern. Außerdem wollen die Unterzeichner den öffentlichen Verkehr stärker fördern, der Synergien mit anderen vorrangigen Zielen wie Klimaschutz und Krisenresilienz aufweist. Jede Bank wird dazu intern einen hochrangigen Road Safety Champion ernennen.
Die Unterzeichner der gemeinsamen Erklärung sind
- die Anden-Entwicklungsgesellschaft
- die Afrikanische Entwicklungsbank
- die Asiatische Entwicklungsbank
- die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank
- die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
- die Weltbank
- die Interamerikanische Entwicklungsbank
- die Islamische Entwicklungsbank
- die Neue Entwicklungsbank
- die Europäische Investitionsbank
EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova, zuständig für die Tätigkeit der Bank im Verkehrssektor und derzeitige Vorsitzende der Arbeitsgruppe Straßenverkehrssicherheit der Multilateralen Entwicklungsbanken: „Millionen Menschen werden jedes Jahr bei Verkehrsunfällen verletzt oder getötet. Das muss sich ändern. Ich bin sicher, dass die weltweit führenden Entwicklungsbanken mit ihrem Aktionsradius und ihrem gemeinsamen Engagement für sichere Straßen enorm viel erreichen können. Und sie helfen damit, Leben zu retten.“
Die Arbeitsgruppe Straßenverkehrssicherheit der Multilateralen Entwicklungsbanken unter dem Vorsitz der Europäischen Investitionsbank arbeitet weiter an einem gemeinsamen Konzept zu Aspekten der Straßenverkehrssicherheit, um die Erklärung von Stockholm und eine neue Decade of Action sowie die UN-Nachhaltigkeitsziele im Bereich Straßenverkehrssicherheit zu unterstützen.
Auf einem Treffen im Februar 2021 will die Arbeitsgruppe umreißen, welche konkreten Ergebnisse die heutige Erklärung liefern soll.
Jedes Jahr gibt es weltweit 1,35 Millionen Verkehrstote. Bei Kindern und jungen Menschen zwischen 5 und 29 Jahren sind Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache. Weltweit sterben mehr Menschen bei Verkehrsunfällen als an HIV/AIDS, Tuberkulose oder Durchfallerkrankungen. Für die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen ist die Zahl der Verkehrstoten und ‑verletzten ein akutes Problem. Verkehrsunfälle kosten Menschenleben und haben unermessliche emotionale und soziale Folgen. Zudem verursachen sie wirtschaftliche Verluste in Höhe von rund drei Prozent des BIP.
Im Februar 2020 fand in Stockholm eine globale Ministerkonferenz zur Straßenverkehrssicherheit statt, die sich mit dem Thema befasste. In der abschließenden Erklärung von Stockholm wird gefordert, die Zahl der Verkehrstoten und ‑verletzten von 2020 bis 2030 um 50 Prozent zu verringern. Dazu bedarf es verstärkter Anstrengungen in puncto Straßenverkehrssicherheitsmanagement, sichere Straßen, Fahrzeuge und Verkehrsteilnehmer sowie Unfallversorgung. Die Erklärung wurde durch die Resolution der UN-Generalversammlung vom 31. August 2020 verabschiedet.