- ELER und andalusische Regionalregierung finanzieren Fonds zur Förderung des regionalen Landwirtschaftssektors
- Fonds trägt zur Schaffung und zum Erhalt von Arbeitsplätzen in zwei Sektoren bei: im Primärsektor und in der landwirtschaftlichen Nahrungsmittelproduktion; auf diese Sektoren entfallen zusammen mehr als 34 Prozent der Beschäftigung in der Autonomen Gemeinschaft, in der 30 Prozent der Bevölkerung in ländlichen Gebieten leben
- Finanzierungsinstrument stützt eine besonders anfällige Branche, in der mehr als 80 Prozent der Unternehmen KMU mit weniger als zehn Beschäftigten sind
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die andalusische Regionalregierung arbeiten einmal mehr zusammen – diesmal, um die Entwicklung des regionalen Landwirtschaftssektors zu fördern. In diesem Sektor besteht nicht nur eine jährliche Finanzierungslücke von mehr als einer Milliarde Euro, er ist unter anderem auch von den Auswirkungen des Brexit und der Coronakrise betroffen. Die Bank der EU wird einen Garantiefonds von höchstens 50 Millionen Euro verwalten, um Finanzierungen von bis zu 250 Millionen Euro zu ermöglichen. Bei den Endbegünstigten handelt es sich um Landwirte sowie um landwirtschaftliche Genossenschaften und Erzeugerorganisationen wie etwa Unternehmen, die landwirtschaftliche Produkte verarbeiten und vermarkten. Der Fonds will Junglandwirte ebenso unterstützen wie neugegründete Unternehmen und Kleinbetriebe, die auf Drittfinanzierungen angewiesen sind. Aber auch innovative landwirtschaftliche Projekte und nachgelagerte Aktivitäten werden gefördert. Das Finanzierungsinstrument wird aus Mitteln des ELER (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung 2014–2020) und von der Regionalregierung Andalusiens kofinanziert.
Mit dem Vertrag, der heute von EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix und dem andalusischen Minister für Finanzen und europäische Finanzierungen Juan Bravo Baena unterzeichnet wurde, übernimmt die Bank der EU die Verwaltung des Garantiefonds. Dieser soll Investitionen fördern, die zu Beschäftigung, Innovation, wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und zum Generationenwechsel in der Landwirtschaft beitragen. Die zwischengeschalteten Finanzinstitute werden über einen öffentlichen Aufruf zur Interessenbekundung ausgewählt, der bald anlaufen wird. Sie müssen die aus der Garantie resultierenden Finanzierungsvorteile an die Endbegünstigten weitergeben.
Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Spanien: „Dieser Vertrag ist Ausdruck der engen Beziehungen zwischen der EIB und Andalusien. Die Bank der EU fördert seit mehr als 30 Jahren eine nachhaltige Wirtschaft in der Region. Die Landwirtschaft ist für Andalusien ein Schlüsselsektor – sowohl für das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung in Kohäsionsregionen als auch für die Deckung der steigenden Nachfrage nach gesünderen Lebensmitteln. Aber auch Herausforderungen wie der Verschlechterung der Bodenqualität, der Umweltverschmutzung und dem Klimawandel können wir so begegnen. Daher freuen wir uns über die Einrichtung dieses Fonds, der den andalusischen Landwirten den Zugang zu Finanzierungen erleichtern wird und ihnen dabei hilft, die Folgen des Brexit und der Coronakrise zu überwinden.“
Der andalusische Minister für Finanzen und europäische Finanzierungen Juan Bravo Baena hob hervor, wie wichtig die EU-Fonds für die Entwicklung der Autonomen Gemeinschaft sind: „Sie sorgen für sozialen Zusammenhalt und Konvergenz und haben die andalusische Wirtschaft dadurch international wettbewerbsfähiger gemacht. Andalusien will bei der Verwaltung dieser Mittel eine Vorreiterrolle spielen. Dabei folgt die Region den Anweisungen und Empfehlungen der Europäischen Kommission und setzt auf neue Formen der Unterstützung. Dazu gehört auch dieses neue Finanzierungsinstrument, das aus ELER-Mitteln kofinanziert wird.“
Hintergrundinformationen
Die EIB-Gruppe besteht aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF). Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union, die langfristige Darlehen vergibt; ihre direkten Anteilseigner sind die EU-Mitgliedstaaten. In den Jahren 2015 bis 2019 stellte die EIB fast 33 Milliarden Euro für den Agrar- und Biowirtschaftssektor bereit.
Andalusien und die EIB-Gruppe arbeiten seit mehr als 30 Jahren eng zusammen. Die EIB-Gruppe stellte der Autonomen Region nicht nur ihr Know-how und ihre internationale Erfahrung bei der Verwaltung von Mitteln zur Verfügung, indem sie zwei Finanzierungsinstrumente zur Förderung der nachhaltigen Stadtentwicklung in der Region in der Region betreute (JESSICA Andalucía und Fondo de Fondos SUD Urban Development Andalucía). Sie vergab auch Darlehen von 15 Milliarden Euro für über 100 Projekte – rund die Hälfte dieses Volumens in den letzten zehn Jahren.