- EIB-Gruppe stellt Garantie von 49 Millionen Euro für Mezzanine-Tranche im Rahmen der synthetischen Verbriefung eines Kreditportfolios der SLSP bereit
- Die Garantie wird durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen, das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa, abgesichert
- Letztlich profitieren kleine, mittlere und Midcap-Unternehmen in Kohäsionsgebieten
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und der Europäische Investitionsfonds (EIF) haben mit der Slovenská sporitelňa (SLSP), dem größten Finanzinstitut der Slowakei, eine Garantie in Höhe von 49 Millionen Euro unterzeichnet. Damit helfen sie KMU und Midcap-Unternehmen bei der Bewältigung der Coronafolgen.
Dies ist die erste synthetische Verbriefung in der Slowakei. Die EIB-Gruppe stellt einheimischen Geldgebern damit ein alternatives Instrument für das Kapitalmanagement bereit. Das neue Instrument sieht eine Garantie für die Mezzanine-Tranche eines Referenzportfolios von KMU-Krediten von rund 750 Millionen Euro vor. Es sorgt für eine Kapitalentlastung und zusätzliche Kreditvergabekapazitäten. Die Transaktion hat die beim EIF übliche Struktur, mit einer Absicherung der Mezzanine-Tranche, einem Wiederauffüllungszeitraum und einem synthetischen Excess Spread.
Abgesichert wird die Finanzierung durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), die tragende Säule der Investitionsoffensive für Europa, mit der die EIB und die Europäische Kommission die europäische Wirtschaft wettbewerbsfähiger machen wollen. Die Finanzierung fällt unter ein Programmdarlehen für Asset-Backed Securities in der EU im Volumen von zwei Milliarden Euro, das von der EIB-Gruppe verwaltet wird und das den Betriebskapital- und Liquiditätsbedarf decken und die Investitionshindernisse für pandemiegeschädigte KMU und Midcap-Unternehmen in der EU beseitigen soll. Das Programmdarlehen richtet sich an eine Vielzahl von Sektoren und Kategorien kleiner Unternehmen.
EIB-Vizepräsidentin Lilyana Pavlova: „Die Coronapandemie erfordert nicht nur Nothilfen im Gesundheitswesen, sondern auch geeignete Antworten auf die bereits spürbaren wirtschaftlichen Auswirkungen. Diese Unterstützung ist vor allem angesichts der derzeitigen Situation in der Slowakei notwendig. Finanzinstitute müssen dort dringend kurz- bis mittelfristige Liquidität für KMU und Midcap-Unternehmen bereitstellen, die durch den Lockdown und die Umsatzausfälle schwer gebeutelt sind. Die neue Zusammenarbeit mit der SLSP wird auch regionale Ungleichheiten verringern, weil sie Investitionen in Kohäsionsregionen fördert – eine unserer Prioritäten.“
Alain Godard, geschäftsführender Direktor des EIF: „Im jetzigen Marktumfeld fehlt es den Finanzinstituten oft an Kapazitäten zur Finanzierung des Unternehmenssektors und insbesondere des wachsenden Bedarfs der kleinsten Akteure – etwa KMU und Midcap-Unternehmen. Diese sind das Rückgrat von Wirtschaft und Beschäftigung. Die synthetische Verbriefung mit der Slovenská sporitelňa, für den EIF die erste dieser Art in der Slowakei, führt ein neues Kapitalmarktinstrument ein und hilft, institutionelle Finanzierungsmittel an KMU zu leiten. Sie trägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei und mindert die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie im Land.“
Paolo Gentiloni, EU-Kommissar für Wirtschaft: „Ich freue mich über die Vereinbarung zwischen der EIB-Gruppe und der Slovenská sporitelňa, die durch eine Garantie aus der Investitionsoffensive für Europa besichert wird. Sie ermöglicht kleinen, mittleren und Midcap-Unternehmen in der Slowakei den Zugang zu zusätzlichen Finanzierungsmitteln, damit diese ihren Betrieb vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie aufrechterhalten können. In diesen schwierigen Zeiten müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun, damit Unternehmen überleben.“
Norbert Hovančák, Mitglied des Verwaltungsrats der SLSP: “Durch die synthetische Verbriefung, eine neuartige Transaktion mit der EIB und dem EIF, schaffen wir zusätzliche Kreditvergabekapazitäten für die SLSP. So stellen wir dem Unternehmenssektor, vor allem KMU, in diesen schwierigen Pandemiezeiten dringend benötigte Mittel bereit. Sie wird die wirtschaftliche Erholung erleichtern, indem sie die Investitionstätigkeit anregt und Betriebskapital verfügbar macht. Die Zusammenarbeit mit der EIB und dem EIF setzt in den nächsten zwei Jahren zusätzliche 241 Millionen Euro zu vernünftigen Konditionen für KMU und kleine Midcap-Unternehmen frei.“
Die Slovenská sporitelňa
Die SLSP ist die größte Geschäftsbank der Slowakei. Mit 220 Filialen und 17 Geschäftskundenzentren bedient sie 2,2 Millionen Privat- und Unternehmenskunden sowie Kunden aus dem öffentlichen Sektor. 2001 wurde die Slovenská sporitelňa von der Erste Group übernommen, einem der größten Finanzdienstleister im Osten der EU, mit rund 47 500 Beschäftigten, 16,1 Millionen Kunden und über 2 300 Filialen in sieben Ländern (Österreich, Tschechische Republik, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien).