- Neues Werk für pflanzliche Proteine in Mauritius soll Reagenzien für 100 Millionen Impfdosen pro Monat produzieren
- EIB und FIND helfen Cape Biologix Technologies mit 33,3 Millionen Euro und 3,2 Millionen Euro bei der Kommerzialisierung seiner Innovation
- Unternehmen entwickelt pflanzliche Proteine für Tests und Therapien gegen Covid-19, HIV, Ebola, Dengue, Masern, Gelbfieber und andere Krankheiten
Cape Biologix Technologie baut in Mauritius ein neues Werk zur Herstellung von Reagenzien für Testkits und Therapien gegen Covid-19 und andere Seuchen.
Damit kann das Unternehmen die Massenproduktion aufbauen und als Spin-off der Universität Kapstadt seine erfolgreich entwickelten rekombinanten Proteine auf Pflanzenbasis und insbesondere Antikörper auf den Markt bringen.
Die große cGMP-Produktionsanlage soll die Versorgung mit wichtigen Reagenzien für die Herstellung von 100 Millionen Impfdosen pro Monat sicherstellen, die für Afrika, die Karibik und Pazifikstaaten bestimmt sind.
Auf Initiative der kENUP Foundation beteiligen sich die Europäische Investitionsbank (EIB) und die FIND (Foundation for Innovative New Diagnostics) an dem 47,5-Millionen-Euro-Projekt und haben heute offiziell die entsprechenden Finanzierungen unterzeichnet. Die EIB wird 33,3 Millionen Euro für die Produktionsstätte in Mauritius bereitstellen. Hinzu kommen 3,2 Millionen Euro von der FIND für die rasche Ausweitung der Pilotproduktion im südafrikanischen Kapstadt.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Wir müssen medizinische Innovationen nutzen und die Spezialfertigung dafür ausbauen. Nur so können wir Covid-19 in den Griff bekommen und andere Krankheiten bekämpfen, die behandelbar sind, bei denen die Behandlungsmöglichkeiten vielen Menschen in Afrika aber nicht zugänglich sind. Wir freuen uns, dass wir Cape Biologix im Rahmen von Team Europe mit 33 Millionen Euro unterstützen können. Damit wird das Unternehmen seine pharmazeutische Produktion ausbauen, Arbeitsplätze schaffen und Schlüsselproteine günstiger machen, sodass Länder in Afrika und weltweit einen besseren Zugang zu bezahlbaren Tests und Therapien erhalten. Mit dieser neuen Investition, an der sich die EIB und die FIND beteiligen, findet die Spitzenforschung aus Kapstädter Laboren praktische Anwendung und wird Millionen Menschen helfen.“
Dr. Catharina Boehme, CEO der FIND: „Lokale Innovationen und die Produktion vor Ort sind wichtig, damit wir hochwertige Tests für alle haben, die sie brauchen. Wir freuen uns, aufbauend auf unseren langjährigen Beziehungen in Südafrika und in Partnerschaft mit der EIB dieses wegweisende Projekt mit Cape Bio anzugehen und spannende Forschung in konkrete Produkte für die Menschen in der Region umzusetzen. Der Aufbau lokaler Produktionskapazitäten ist nicht nur jetzt für Covid-19 erforderlich, sondern wird Südafrikas auch besser für künftige Bedrohungen wappnen.“
Belinda Shaw, CEO von Cape Bio Pharms: „Wirksame und bezahlbare Tests und Impfstoffe spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Covid-19, HIV und andere Krankheiten, die immense gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Schäden in ganz Afrika verursachen. Cape Bio Pharms, die Holdinggesellschaft von Cape Biologix, hat erfolgreich gezeigt, wie sich aus pflanzlichem Eiweiß schnell und günstig Proteine herstellen lassen, die wir für Tests und Therapien brauchen. Mit Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der FIND können wir die Massenproduktion von Covid-19-Tests und ‑Impfstoffen in Afrika anschieben, ebenso wie die Herstellung von Mitteln gegen HIV und andere Krankheiten, unter denen Millionen Menschen weltweit leiden. Wir haben heute einen Meilenstein in der medizinischen Forschung in Afrika und für die öffentliche Gesundheit weltweit erreicht. Ein Start-up auf den Weg zu bringen, erfordert gewaltige Anstrengungen. Ich bin daher sehr dankbar für die Anfangsinvestition von Dr. Wolfus Otto und Richard Radtke, aber mehr noch für die Erfahrung in Sachen strategische Unternehmensentwicklung und Scale-up, mit der uns Dr. Otto zu diesem fantastischen Meilenstein gebracht hat.“
Vincent Degert, Botschafter der Europäischen Union in Mauritius: „Team Europe setzt sich für eine robustere Gesundheitsversorgung und in Afrika ein und fördert dort Innovationen. Mit Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und globaler Partner wird diese neue Investition qualifizierte Arbeitsplätze in Mauritius schaffen und die afrikanische Spitzenforschung in den Dienst der öffentlichen Gesundheit weltweit stellen. Sie bestätigt erneut die hohe Attraktivität von Mauritius als Geschäftsstandort zwischen Afrika und Asien.“
Cape Bio Pharms ist ein Spin-off der Universität Kapstadt. Das junge Unternehmen hat erfolgreich ein breites Spektrum an Antikörpern, Fusionsproteinen, Peptiden und Enzymen entwickelt. Diese tragen weltweit zu wichtigen Forschungsprojekten in den Biowissenschaften bei und helfen bei der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Diagnose und Behandlung menschlicher Krankheiten.
Mamokgethi Phakeng, Vizekanzlerin der Universität Kapstadt: „Die westliche Welt wendet sich normalerweise nicht an Afrika, um Lösungen für globale Probleme zu finden – auch wenn wir hier innovationsfreudig sind und praktische Erfahrung mit den Herausforderungen haben, vor denen die Welt steht. Die Europäische Investitionsbank zeigt, dass sie sich für die Armen weltweit einsetzt, denen die Innovationen von Cape Bio Pharms zugutekommen. Sie bekennt sich aber auch zur hiesigen Forschung und Technologie, mit der wir auf einen kritischen Gesundheitsbedarf reagieren können, den wir alle haben.“
Die neue EIB-Finanzierung für Cape Bio wird aus dem Sonderrahmen bereitgestellt, der für Finanzierungen mit besonderem Entwicklungseffekt und hochinnovative Projekte in Afrika, der Karibik und den Pazifikstaaten vorgesehen ist. Die Finanzierung wurde bei einer virtuellen Unterzeichnungszeremonie bekannt gegeben, an der die CEO von Cape Bio Pharms, der Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, die Vizekanzlerin der Universität Kapstadt, ein Vorstandsmitglied der FIND, und die EU-Botschafterin in der Republik Südafrika teilnahmen.
Bau einer neuen Produktionsanlage in Mauritius
Mit den Fördermitteln der EIB kann Cape Biologix in Mauritius eine neue Produktionsstätte errichten, die Labortechnik ausbauen und klimatisierte Hydrokulturräume einrichten, um pflanzliche Proteine für Tests und zur Behandlung von Covid-19 und anderen Seuchen herzustellen.
Verstärktes Engagement der EIB gegen Covid-19 und für die öffentliche Gesundheit
Seit Ausbruch der Coronapandemie hat die EIB mehr als 27 Milliarden Euro bewilligt, um die Impfstoffentwicklung zu beschleunigen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern und Unternehmen im Privatsektor zu unterstützen, die besonders von der Pandemie betroffen sind.
Die Bank fördert unter anderem das deutsche Unternehmen BioNTech, das den ersten erfolgreichen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt hat. Anfang dieser Woche genehmigte sie außerdem 400 Millionen Euro, damit eine Milliarde Covid-19-Impfdosen an Entwicklungs- und Schwellenländer geliefert werden können.