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  • Spanien war das Land mit den meisten genehmigten Finanzierungen für Projekte, die zur Bewältigung der Coronakrise beitrugen, und das erste Land, das vom Paneuropäischen Garantiefonds (EGF) profitierte
  • Rund 8,5 Milliarden Euro für 98 Projekte in Spanien, was knapp 0,8 Prozent des BIP entsprach
  • Auf den Klimaschutz einfielen 38 Prozent des Gesamtvolumens – ein Anstieg von 9 Prozentpunkten gegenüber 2019
  • Investitionsoffensive für Europa: Spanien an dritter Stelle beim seit 2015 genehmigten Finanzierungsvolumen

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) hat heute die Ergebnisse ihrer Tätigkeit in Spanien im Jahr 2020 vorgestellt. Im vergangenen Jahr unterzeichnete die EIB-Gruppe in Spanien 98 Finanzierungsverträge im Volumen von 8 454 Millionen Euro. 58 Prozent davon entfielen auf Maßnahmen zur Bewältigung der coronabedingten wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen.

In der Pressekonferenz erklärte Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Spanien: „2020 war ein tragisches Jahr, das wir niemals vergessen werden. Spanien war eines der europäischen Länder, die am meisten von Covid-19 betroffen waren. Deswegen floss mehr als die Hälfte der von der EIB-Gruppe in Spanien bereitgestellten Finanzierungen in Maßnahmen zur Bewältigung der Gesundheitskrise und zur Verringerung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. So halfen wir den spanischen Unternehmen, ihre Geschäfte am Laufen zu halten, ohne allzu große Einbußen hinnehmen zu müssen, und Arbeitsplätze zu sichern. All das ist jedoch nicht genug, und wir arbeiten weiterhin intensiv daran, die Pandemie einzudämmen, Behandlungsmethoden zu entwickeln, die spanische Bevölkerung zu impfen und die spanischen Unternehmen bei dieser Herausforderung zu unterstützen. Dies zeigt sich auch an den zahlreichen Projekten, die wir 2021 in Angriff nehmen wollen. Neben unserem Hilfspaket zur Bewältigung der Pandemie verlieren wir aber auch andere Schlüsselziele der europäischen Agenda nicht aus den Augen. Klimaschutz und Schutz der Meere, Innovation und digitaler Wandel – das sind weiterhin wichtige strukturelle Ziele, auf die alle europäischen Institutionen gemeinsam hinarbeiten müssen, um Wohlstand, Beschäftigung und Zusammenhalt in Europa voranzutreiben.“

Covid-19

Die Maßnahmen der EIB zur Verringerung der Coronafolgen konzentrieren sich auf zwei Hauptbereiche: den Gesundheitssektor und KMU. Mit diesen Zielen vor Augen unterzeichnete die EIB-Gruppe in Spanien 46 Finanzierungsverträge im Volumen von 4,9 Milliarden Euro. Die genehmigten Projekte beliefen sich auf 12,1 Milliarden Euro, womit Spanien das Land ist, das die meisten Finanzierungen für covidbezogene Projekte erhielt.  

Außerdem war Spanien das erste Land, das vom Paneuropäischen Garantiefonds (EGF) profitierte. Dabei handelt es sich um einen mit rund 25 Milliarden Euro ausgestatteten Fonds, der Finanzierungen von bis zu 200 Milliarden Euro für europäische Unternehmen mobilisieren soll. Darüber hinaus entfallen auf Spanien die meisten durch den EGF besicherten genehmigten Projekte: 2 634 Millionen Euro im Jahr 2020.

Kleine und mittlere Unternehmen

Die Coronakrise hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig es ist, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu unterstützen, die einen wesentlichen Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor in Spanien darstellen. Deswegen entfielen rund 50 Prozent der Gesamttätigkeit der EIB-Gruppe in Spanien auf Maßnahmen, um den Liquiditätsbedarf dieser Unternehmen zu decken. Sie erhielten 4 195 Millionen Euro, um sicherzustellen, dass sie über die notwendigen Mittel verfügen, um ihre Geschäfte in Gang zu halten.

Mehr Geld für den Klimaschutz in Spanien

Die Bank der EU hat bereits das fünfte Jahr in Folge den Prozentsatz ihrer Finanzierungen für Projekte erhöht, die zur Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels beitragen: 38 Prozent (2 850 Millionen Euro) des Finanzierungsvolumens betrafen diese Projekte – 9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Spanien war damit drittgrößter Empfänger in der EU bei den Klimafinanzierungen. Mit diesen Mitteln trägt die EIB unter anderem zur Förderung eines sauberen Verkehrs, der Energieeffizienz, erneuerbarer Energien und der Modernisierung der Stromnetze bei.

Die Investitionsoffensive für Europa – Ergebnisse in Spanien

2020 läuft der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI), der zentrale Bestandteil der Investitionsoffensive für Europa, aus.

Spanien war das Land, das sowohl bei den genehmigten Finanzierungen als auch bei den mobilisierten Investitionen europaweit an dritter Stelle lag. Von 2015 bis 2020 finanzierte die EIB-Gruppe 176 spanische Projekte im Umfang von 13 164 Millionen Euro. Diese Finanzierungen sollen Investitionen von rund 63 Milliarden Euro in Spanien mobilisieren. Gezielt gefördert werden in erster Linie der Klimaschutz, Innovationen, eine nachhaltige Produktion, die Implementierung der neuesten digitalen Technologien und die Wettbewerbsfähigkeit der spanischen Unternehmen.

Infrastrukturfinanzierungen

Im Jahresverlauf 2020 stellte die EIB in Spanien 1 351 Millionen Euro für den Aufbau neuer Infrastrukturanlagen zur Verfügung – um 45 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Mit diesem Ziel beteiligte sich die EIB an der Anpassung und Modernisierung von Gesundheitsinfrastruktur in Spanien, um die Covid-19-Krise zu bewältigen, am Ausbau von Eisenbahninfrastruktur, um umweltfreundlichere Verkehrsträger zu fördern, und am Bau von Sozialwohnungen.

Gesamtergebnisse der EIB-Gruppe

2020 genehmigte die EIB-Gruppe Finanzierungen von insgesamt 76 800 Millionen Euro (6 Prozent mehr als im Vorjahr). Davon entfielen 66 090 Millionen Euro auf Darlehen der EIB und 12 870 Millionen Euro auf Mittel des Europäischen Investitionsfonds (EIF). Der EIF ist die Tochtergesellschaft der EIB und bietet Lösungen für Finanzintermediäre mit dem Ziel, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen und Innovationen in Europa zu fördern.

Ein Drittel der gesamten EIB-Mittel, nämlich 25,5 Milliarden Euro, floss in Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen der Coronapandemie. Der Großteil ging an kleine und mittlere Unternehmen, um Insolvenzen und den Verlust von Arbeitsplätzen abzuwenden.

2020 stand die EIB zu ihrem Wort, mehr grüne Investitionen zu fördern und zur Klimabank der EU zu werden. Die Finanzierung von Investitionen in einen nachhaltigen Klima- und Umweltschutz stiegen im Vorjahr von 31 Prozent auf 40 Prozent. Damit kommt die Bank der EU ihrem Ziel näher, insgesamt 50 Prozent ihrer Darlehen für die Bekämpfung des Klimawandels bereitzustellen. Dies steht in Einklang mit dem Klimabank-Fahrplan, den die EIB im November 2020 verabschiedet hat.