- Die Anteilseigner des Europäischen Investitionsfonds (EIF) genehmigen die Erhöhung seines Kapitals um 64 Prozent von 4,5 Milliarden Euro auf 7,4 Milliarden Euro
- Der EIF erhält so umfangreiche neue Mittel, um seine Unterstützung für den KMU-Finanzierungssektor sowie seine Risiko- und Wachstumskapitalaktivitäten auszuweiten
- Durch die Kapitalerhöhung kann der EIF eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von InvestEU spielen, dem Investitionsprogramm der Europäischen Union für die Jahre 2021–2027; gleichzeitig fördert er die grüne und digitale Transformation der EU-Wirtschaft
- Als Teil der Antwort der EIB-Gruppe auf die Covid-19-Krise stellt der EIF auch erhebliche Hilfen für kleine Unternehmen in ganz Europa bereit
- 2020 war ein weiteres Rekordjahr für den EIF mit unterzeichneten Operationen im Gesamtvolumen von 12,9 Milliarden Euro zugunsten der europäischen Wirtschaft
Die Anteilseigner des Europäischen Investitionsfonds (EIF) haben eine Erhöhung seines genehmigten Gesamtkapitals um 64 Prozent von 4,5 Milliarden Euro auf rund 7,4 Milliarden Euro genehmigt. Mit diesem Beschluss gab die Generalversammlung der EIF-Anteilseigner – die Europäische Investitionsbank, die Europäische Union, vertreten durch die Europäische Kommission, und 38 öffentliche und private Finanzinstitute – klar zu verstehen, dass der EIF europäische Unternehmen, vor allem KMU, mit zahlreichen innovativen Finanzierungsprodukten intensiver unterstützen soll.
Aufgrund dieser Kapitalerhöhung kann der EIF deutlich mehr Mittel mobilisieren, KMU und kleinen Midcap-Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen erleichtern und das Risiko- und Wachstumskapital-Ökosystem in Europa stärken. Der EIF ist somit gut aufgestellt, um weiter zu den EU-Zielen beizutragen und das InvestEU-Programm umzusetzen. Vor allem der grünen und digitalen Transformation der EU-Wirtschaft wird er neuen Schub verleihen. Dazu nutzt er eine breitgefächerte Produktpalette, darunter Garantieinstrumente, Verbriefungen und Mikrofinanzierungen. Außerdem erweitert er sein Private-Equity- und Risikokapitalgeschäft, die Schlüsselachsen seiner KMU-Finanzierungen bleiben.
Mithilfe der Kapitalerhöhung kann der EIF einen erheblichen Prozentsatz des neuen InvestEU-Programms der Europäischen Union im Volumen von 26 Milliarden Euro umsetzen und auf diese Weise zu vielen EU-Zielen beitragen. Parallel dazu verfügt er über das notwendige Instrumentarium, um KMU-spezifische Aktivitäten durchzuführen. Darunter fällt auch der Paneuropäische Garantiefonds der EIB-Gruppe im Umfang von 25 Milliarden Euro, eine Initiative, um die verheerenden Auswirkungen der Pandemie auf Unternehmen abzufedern.
Dario Scannapieco, EIB-Vizepräsident und Vorsitzender des EIF-Verwaltungsrats: „Die EIB-Gruppe steht bei der Bekämpfung der Coronafolgen sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU an vorderster Front. Wir freuen uns, dass die Gruppe durch die maßgebliche Stärkung der Kapazitäten des EIF neue Schlagkraft erhält. So kann sie auf die aktuellen Nöte der Unternehmen in der Europäischen Union reagieren und deren Wachstum künftig ankurbeln.“
Valdis Dombrovskis, Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission: „Mit großer Freude sehe ich, dass nicht nur die EU, sondern auch die anderen Anteilseigner der Stärkung des EIF zugestimmt haben. Somit verfügt der EIF über alle erforderlichen Voraussetzungen, um das InvestEU-Programm umzusetzen, den europäischen Unternehmen bei der Krisenbewältigung zu helfen und zur grünen und digitalen Transformation der europäischen Wirtschaft beizutragen.“
Alain Godard, geschäftsführender Direktor des EIF: „Ich begrüße die starke Unterstützung, die wir von den EIF-Anteilseignern erhalten. Die Hilfe des EIF für Unternehmen ist in den heutigen Zeiten wichtiger denn je. Durch die Kapitalerhöhung haben wir mehr Kapazitäten, um europäischen Unternehmen bei der Bewältigung der coronabedingten wirtschaftlichen Rückschläge zu helfen. Unsere Aufgabe ist es, KMU in ganz Europa zu unterstützen. Das ist entscheidend für Wachstum, Beschäftigung und Innovation. Dank der Kapitalerhöhung können wir nicht nur die Folgen der Krise abschwächen, sondern auch verstärkt die europäischen Ziele in den Bereichen Digitalisierung, Innovation, sozialer Zusammenhalt und grüne Transformation fördern.“
Der EIF ist mit neuen Instrumenten und Initiativen in den Bereichen Weltraumtechnologie und künstliche Intelligenz, finanzielle Teilhabe und sozial verantwortliche Finanzierungen neue Wege gegangen, um privates Kapital für Gemeinwohlziele zu mobilisieren. Das vergangene Jahr war erneut ein Rekordjahr für den EIF: Er unterzeichnete Operationen im Gesamtvolumen von 12,9 Milliarden Euro – ein Anstieg von 26 Prozent gegenüber 2019. 2020 verstärkte der EIF effizient die Hebelwirkung öffentlicher Mittel und mobilisierte dringend benötigte Finanzierungen für mehr als 370 000 KMU und kleine Midcap-Unternehmen. So blieben rund 2,8 Millionen Arbeitsplätze erhalten.
Die Coronakrise wirkte sich erheblich auf die Geschäftstätigkeit des EIF und die Nachfrage nach seinen Produkten aus. In seinen beiden Geschäftsfeldern – Fremdkapital und Eigenkapital – stieg die Nachfrage nach den meisten Produkten stark. Aufgrund der gewaltigen wirtschaftlichen Belastungen musste der EIF rasch reagieren und entscheidende Maßnahmen ergreifen.