- Unterstützung der EIB soll Land widerstandsfähiger gegen aktuelle und künftige Pandemien machen, was durch den Klimawandel dringender denn je wird
- Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Africa Day 2020 in Dakar zum Thema „nachhaltige Städte“ fördern EIB und EU mittelgroße Städte in Senegal
Der senegalesische Minister für Wirtschaft, Planung und Zusammenarbeit Amadou Hott, EIB-Präsident Werner Hoyer und EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle haben heute eine neue Finanzierung über 75 Milliarden CFA-Francs (114,5 Millionen Euro) für die Republik Senegal bekannt gegeben. Das Darlehen soll die Trinkwasserversorgung verbessern und eine integrierte Abfallbewirtschaftung fördern.
Bei der Bekanntgabe waren auch die EU-Kommissarin für Internationale Partnerschaften Jutta Urpilainen, die EU-Botschafterin in Senegal Irène Mingasson, die Botschafterinnen und Botschafter der EU-Länder sowie Mitglieder des Europäischen Parlaments zugegen.
Mit ihrer Förderung für mittelgroße Städte unterstützt die Bank die senegalesische Regierung, die geografische Unterschiede verringern und für eine ausgewogene Entwicklung im ganzen Land sorgen will. Angesichts der rasanten Verstädterung und des starken demografischen Drucks müssen die Städte in Senegal nachhaltig werden.
Amadou Hott, Minister für Wirtschaft, Planung und Zusammenarbeit: „Der soliden Partnerschaft, die Senegal und die Europäische Investitionsbank seit über 55 Jahren pflegen, verdanken wir langfristige Finanzierungen, die die Lebensbedingungen und die wirtschaftlichen Perspektiven unseres Landes verbessern. Wir wissen, dass wir uns bei der Umsetzung der Prioritäten für die zweite Phase unseres nationalen Entwicklungsplans auf die Unterstützung der EIB verlassen können. Besonders danken möchten wir der EIB für die operativen Notfallmaßnahmen, die sie als Antwort auf Covid-19 ergriffen hat. Durch die zusätzlichen Finanzierungen der Bank können wir Mittel freisetzen, die wir für die Pandemie benötigen.“
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Als Bank der EU wird die EIB ihrer Aufgabe in Team Europe bei der Antwort auf die Coronakrise voll und ganz gerecht. 2020 war sie in schwierigen Augenblicken mit vier Covid-19-Projekten von fast 210 Millionen Euro zur Stelle und half Senegal, in allen vier Bereichen widerstandsfähiger zu werden: Gesundheit, Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Die beiden Projekte für Wasser und Abfälle knüpfen hier an. International fördert Team Europe die Covax-Initiative für einen weltweit fairen Zugang zu Corona-Impfstoffen mit einem EIB-Darlehen über 400 Millionen Euro und einem EU-Zuschuss von 100 Millionen Euro. Für Senegal bedeutet das konkret: Das Land erhält 1,3 Millionen Dosen. Die EU und die EIB haben am 19. Februar 2021 bekannt gegeben, dass sie ihren Covax-Beitrag auf 1,0 Milliarde Euro verdoppeln wollen.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Ein Jahr nach unserem Africa Day 2020 unterstützt die EIB die nachhaltige Entwicklung mittelgroßer Städte in Senegal. Die Überschwemmungen vor sechs Monaten haben auf tragische Weise gezeigt, wie anfällig Senegal für extreme Wetterereignisse und wie notwendig ein integriertes Konzept für Wasser und Abfälle ist. Die neue Finanzierung der EIB für diese beiden Sektoren trägt dazu bei, die Umwelt zu schützen und die Widerstandskraft des Landes gegenüber der Pandemie und dem Klimawandel zu stärken.“
Die beiden Projekte erhöhen die Widerstandsfähigkeit des Landes gegen die aktuelle und künftige Pandemien, vor allem für gefährdete Bevölkerungsgruppen in städtischen Randgebieten. Besonders Frauen, die in den Familien für Abfälle und Wasser zuständig sind, profitieren: Sie stellen die meisten Abfallsammler, und der Zugang zu Wasser erleichtert ihre Körperpflege und erhöht gleichzeitig die Schulbesuchsquote von Mädchen.
Eine bessere Trinkwasserversorgung in den Städten Saint-Louis, Kaolack und Kolda und eine schnellere Verlegung sozial geförderter Hausanschlüsse im ganzen Land
Dank der Partnerschaft zwischen Senegal und der EIB erhalten die 634 000 Einwohner der drei Städte eine sichere Trinkwasserversorgung. Finanziert werden außerdem landesweit 35 000 sozial geförderte Hausanschlüsse, von denen 350 000 Menschen profitieren – zusätzlich zu den bereits geplanten und finanzierten 4 000 Anschlüssen in den drei Städten. Senegal kann damit Wasser „für alle“ garantieren, sowohl quantitativ, weil es so mit dem rasanten Bevölkerungswachstum mithalten kann, als auch qualitativ, weil der Wasserverschmutzung entgegengewirkt wird und die Wasseranschlüsse sozial und innerhalb des Landes möglichst gerecht verteilt werden. Da es sich um operative Notfallmaßnahmen im Zusammenhang mit Covid-19 handelt, finanziert die EIB ausnahmsweise 90 Prozent der Projektkosten, und nicht wie sonst höchstens 50 Prozent.
Eine bessere integrierte Abfallbewirtschaftung in Städten im Norden des Landes (Saint-Louis, Podor, Matam), in der Mitte (Thiès, Mbour) und in der Region Casamance (Ziguinchor, Kolda, Sédhiou)
Das von der EIB finanzierte Projekt „Senegal Abfälle und Covid-19“ konzentriert sich auf die regionalen Komponenten (Norden, Mitte und Casamance) des Projekts für die Förderung der integrierten Abfallwirtschaft in Senegal (PROMOGED). Es wird von der Weltbank, der Französischen Entwicklungsagentur AFD und der Spanischen Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit AECID kofinanziert. Für die betroffenen Städte wird eine substanzielle Verbesserung erwartet, da die Sammelquote in den Städten derzeit nur bei 20 bis 30 Prozent liegt. Das Projekt kommt 20 Prozent der senegalesischen Bevölkerung oder 3,2 Millionen Menschen zugute. Es ist auf das vom senegalesischen Präsidenten Macky Sall initiierte Programm „Null Abfall“ abgestimmt und hat für Senegal viele Vorteile in den Bereichen Umwelt (geringere Umweltverschmutzung: Luft, Boden, Flüsse und Ozean), Wirtschaft (insbesondere Tourismus und Fischerei) und Soziales (Hygiene, Gesundheit und Wechsel von Abfallsammlern in den formellen Sektor). Die EIB unterstützt in Senegal damit zum ersten Mal ein Projekt in diesem Sektor.
Unterstützung für Senegals Covid-19-Maßnahmen
Die beiden Projekte „Senegal Trinkwasser“ und „Senegal Abfälle“ wirken sich auch auf die Initiativen aus, mit denen Gesundheitsdienste, soziale Dienste und Grundversorgung in der Coronakrise verbessert werden sollen. Der landesweite Ausbau der Trinkwasserversorgung durch die senegalesische Wasserwirtschaftsgesellschaft und das nationale Abfallwirtschaftsprogramm der Abfallkoordinierungs- und -bewirtschaftungsstelle leisten somit einen großen Beitrag zur Gesundheitspolitik in Senegal.
Hervorragende Ergebnisse der EIB in Senegal
Die EIB unterstützt Senegal bereits seit 1966 mit langfristigen Finanzierungen. In letzter Zeit förderte sie verstärkt Projekte in den Bereichen Wasser, Solarenergie, Elektrifizierung (vor allem auf dem Land, mit dem Stromversorgungsunternehmen Senelec), Gesundheit und Mikrofinanzierung (mit der Baobab Sénégal) und beteiligte sich am Programm für wirtschaftliche und soziale Resilienz. Von den Investitionen, die die EIB unterstützt, profitieren Millionen von Menschen.