- EIB unterstützt kroatische Wirtschaft mit 342,5 Millionen Euro; Gesamtinvestitionen belaufen sich somit auf 7,06 Milliarden Euro
- EIF investiert in Kroatien die Rekordsumme von 187,9 Millionen Euro – mehr als 415 Millionen Euro seit 2016
- EFSI mobilisiert Investitionen von rund 771 Millionen Euro für die kroatische Wirtschaft
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) vergab 2020 Kredite, Eigenkapital und Garantien im Volumen von 530 Millionen Euro an Kunden in Kroatien. Davon entfielen 342,5 Millionen Euro auf die Europäische Investitionsbank (EIB) und 187,9 Millionen Euro auf den Europäischen Investitionsfonds (EIF).
Mit 187,9 Millionen Euro verzeichnete der EIF 2020 ein Rekordergebnis in Kroatien. 96 Millionen davon waren Eigenkapitalfinanzierungen, 90,6 Millionen Garantien, und 1,3 Millionen Euro entfielen auf den Bereich finanzielle Teilhabe.
Dario Scannapieco, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in Kroatien: „Die EIB-Gruppe hat als Reaktion auf die coronabedingte Wirtschaftskrise kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Kroatien dringend benötigte Finanzmittel bereitgestellt. Damit hat sie Arbeitsplätze erhalten und die kroatische Wirtschaft gestützt. Zusammen mit unseren Partnern haben wir neue Finanzierungsquellen erschlossen und den ersten Risikokapitalfonds des Landes auf den Weg gebracht. Dadurch haben wir den kroatischen Finanzmarkt modernisiert und die Fähigkeit der Finanzinstitute im Land gestärkt, die wirtschaftliche Entwicklung und Erholung anzukurbeln. Die EIB freut sich darauf, gemeinsam mit der kroatischen Regierung und dem öffentlichen und privaten Sektor die Investitionschancen im Milliardenumfang zu nutzen, die sich aus einem EU-weiten Wiederaufbau nach Covid-19 ergeben. Parallel dazu werden wir Klimaschutz und nachhaltige Kreislaufwirtschaft weiter fördern. Wir müssen sicherstellen, dass Kroatien bestmöglich von diesen Maßnahmen profitiert, damit sich das Land erholen und seine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung fortsetzen kann.“
Zdravko Marić, stellvertretender Ministerpräsident und Finanzminister der Republik Kroatien: „2020 war ein sehr schwieriges Jahr für die Wirtschaft, und die Regierung hat gemeinsam mit ihren Partnern in der EU und weltweit schnell reagiert. Die EIB-Gruppe hatte erheblichen Anteil an den Maßnahmen gegen die wirtschaftlichen Covid-19-Folgen in Kroatien. Mit ihrer Unterstützung für KMU und Midcap-Unternehmen über lokale Finanzintermediäre hat die EIB dazu beigetragen, den unmittelbaren Liquiditätsbedarf in einer bisher einmaligen Notsituation zu decken. Zusätzlich zu den Nothilfen hat sie dafür gesorgt, dass aktuelle Investitionsprojekte weiterlaufen können. Angesichts der weiter ungewissen Aussichten freuen wir uns, dass uns die EIB-Gruppe beim Wiederaufbau zur Seite steht und auch den langfristigen Investitionsbedarf berücksichtigt. Der Bank der EU kommt somit eine wichtige Rolle bei der Bewältigung künftiger Herausforderungen in Kroatien zu.“
EIB unterstützt kroatische KMU mit 342,5 Millionen Euro
Die Europäische Investitionsbank unterzeichnete in Kroatien 2020 sechs Finanzierungen zur Förderung kroatischer KMU im Gesamtvolumen von 342,5 Millionen Euro. Mehr als 70 Prozent der Mittel (245,5 Millionen Euro) vergab die Bank in Zusammenarbeit mit der Kroatischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (HBOR) und erschloss so neue Finanzierungsquellen für KMU und Midcap-Unternehmen. Die restlichen 97 Millionen Euro wurden über kroatische Geschäftsbanken bereitgestellt. Damit belaufen sich die Investitionen der EIB in Kroatien seit Beginn ihrer Tätigkeit im Land auf insgesamt 7,06 Milliarden Euro – allein 4,97 Milliarden Euro davon wurden in den letzten zehn Jahren vergeben.
Neue Finanzierungsquellen für kroatische Unternehmen – EIF treibt Modernisierung des nationalen Finanzmarkts voran
Für kroatische Unternehmen, Start-ups, KMU und Midcap-Unternehmen hat der EIF gemeinsam mit der HBOR neue Risikokapitalfonds aufgelegt. Einer davon, der Prosperus Growth Fund, ging 2020 an den Start. Er ist einer der drei Private-Equity-Fonds, an dem sich EIF und HBOR mit 70 Millionen Euro beteiligt haben. Der Fonds soll bis zu 205 Millionen Euro für Entwicklung und Wachstum von KMU und kleineren Midcap-Unternehmen mobilisieren.
Der EIF wird diese Beteiligung im Rahmen der Garantien des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) verwalten. Die Mittel stammen aus dem kroatischen Programm für Wachstum und Investitionen, das 2019 von EIF und HBOR aufgelegt wurde.
EFSI mobilisiert fast eine Milliarde Euro für die kroatische Wirtschaft
Der EFSI ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und der EIB, um Investitionslücken in der Europäischen Union zu schließen. In den letzten sechs Jahren hat er fast 1 200 KMU in Kroatien gefördert und rund 16 500 Arbeitsplätze gesichert. Nach EIB-Berechnungen hat er insgesamt Investitionen von 771 Millionen Euro in die kroatische Wirtschaft angestoßen.
652 Millionen Euro für Kroatien durch EIB-Beratungsdienste
Die Beratungsdienste der EIB haben ihre Partner aus dem öffentlichen und privaten Sektor in Kroatien weiter unterstützt. Mit technischer und finanzieller Beratung brachten sie nachhaltige Investitionsprojekte auf den Weg und ermöglichten neue Investitionen im Land. Die EIB-Beratung trug 2020 zu 15 Projekten mit Investitionskosten von insgesamt 652 Millionen Euro bei. Für vier JASPERS-Projekte der EIB in den Bereichen Eisenbahnmaterial, Abfallwirtschaft, Wasser und Abwasser sowie digitale Schulen bewilligte die Europäische Kommission 2020 insgesamt 407 Millionen Euro.
Erholung der kroatischen Wirtschaft von Covid-19
2020 vergab die EIB allein in Kroatien als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie rund 180 Millionen Euro, um die Coronafolgen für die Wirtschaft des Landes abzufedern. Die EIB-Gruppe arbeitet mit Partnern in Kroatien daran, bestehende Kredite für KMU und Midcap-Unternehmen umzuwidmen und zu verlängern, um den am stärksten betroffenen Unternehmen zu helfen.
Gemeinsam mit kroatischen Finanzinstituten sind neue Finanzierungen geplant, um neue Finanzierungsquellen für KMU und Midcap-Unternehmen in zentralen Sektoren der kroatischen Wirtschaft zu erschließen.
Die Europäische Investitionsbank in Kroatien
Die Finanzierungszusagen der EIB in Kroatien belaufen sich seit der Aufnahme ihrer Tätigkeit in dem Land auf insgesamt 7,06 Milliarden Euro. Sie kamen wichtigen Sektoren der kroatischen Wirtschaft zugute, darunter Verkehr, Umwelt, Energieinfrastruktur, verarbeitende Industrie und Dienstleistungen. Eine Schlüsselkomponente der EIB-Tätigkeit in Kroatien ist die Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen. Dazu vergibt die EIB langfristige Darlehen an einheimische Finanzierungsinstitute zur Weiterleitung an KMU vor Ort.