- EIB vergibt ein Darlehen von 4 Milliarden schwedischen Kronen (etwa 368 Millionen Euro) für die Neugestaltung des Drehkreuzes Slussen im Zentrum Stockholms
- Mit dem Geld sollen alte Schleusen erneuert, neue Fußgänger- und Fahrradwege sowie ein intermodaler Knotenpunkt für Busse und Fähren gebaut werden
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit der Stadt Stockholm einen Finanzierungsvertrag über 4 Milliarden schwedische Kronen unterzeichnet. Die Mittel fließen in den vollständigen Umbau des Drehkreuzes Slussen im Stadtzentrum. Slussen ist nach den Schleusen zwischen dem Malärsee und der Ostsee benannt. Die Projektarbeiten umfassen neben der Erneuerung der 85 Jahre alten Schleusen und der darüber liegenden Straßenbrücken auch den Bau eines neuen Busbahnhofs, der an einen intermodalen Knotenpunkt mit Namen „Atrium“ angeschlossen werden soll. Letzterer soll Busse, U-Bahnlinien, Regionalzüge und die Skärgård-Fähren miteinander verbinden. Zudem sind in dem Gebiet neue Busspuren und neue Fahrrad- und Fußgängerwege geplant.
EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Die Europäische Investitionsbank freut sich, dieses Projekt zu unterstützen, das in Stockholm einen nachhaltigen städtischen Verkehr ermöglicht und auch die Klimaresilienz der wichtigsten Verkehrsinfrastruktur der Stadt verbessert. Es zeigt beispielhaft, wie wichtig Europa auf lokaler Ebene sein kann, und es signalisiert Städten in ganz Europa, dass die EIB durch die Förderung der nachhaltigen Stadterneuerung etwas bewirken kann.“
Sofie Nilvall, Kämmererin der Stadt Stockholm: „Die Stadt Stockholm schätzt es sehr, dass sie mit den EIB-Mitteln (zum Teil) große Infrastrukturprojekte wie das neue Drehkreuz Slussen finanzieren kann. Für die Stadt ist das Darlehen eine gute Ergänzung zu den mit Anleiheemissionen beschafften Mitteln.“
Die Schleusen und die über sie führenden Straßenbrücken müssen nach einer 85-jährigen Nutzungsdauer erneuert werden, weshalb die Stadt einen neuen Masterplan für das Gebiet erstellt hat. Danach soll dem öffentlichen Verkehr, Radfahrern und Fußgängern Vorrang eingeräumt und auch die Kapazität des Hauptbusbahnhofs erweitert werden. Zudem wird das Projekt den Umstieg zwischen städtischen Verkehrsmitteln und Fähren verbessern, während die neue Schleuse das Wassermanagement für den Mälarsee optimieren wird. Insgesamt dürfte die Neugestaltung des Verkehrsknotenpunktes Slussen das Gebiet für Unternehmen und Besucher attraktiver machen.
Das Projekt sieht die vollständige Erneuerung wichtiger Wasser- und Verkehrsinfrastruktur vor, u. a.
a) den Umbau und die Verbesserung der Schleusen, einschließlich neuer Entwässerungskanäle, die die Abflusskapazität verfünffachen
b) den Umbau der Straßenbrücken über die Schleusen, einschließlich der Schaffung neuer Busspuren und Fußgängerwege
c) den Bau eines neuen unterirdischen Busbahnhofs mit Kapazität für 40 Bussteige
d) den Bau eines unterirdischen intermodalen Knotenpunkts (das sogenannte Atrium) für den U-Bahn-, Bus-, Regionalbahn- und Fährverkehr
e) den Bau neuer Fahrradwege, einschließlich einer neuen Fahrradbrücke über den Fluss
f) die Schaffung neuer öffentlicher Flächen und Fußwege sowie neuer Büro- und Ladenflächen