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Die Europäische Union (EU) und die Europäische Investitionsbank (EIB) vergeben im Rahmen der Initiative Team Europe 120 Millionen Euro (15,8 Milliarden Kenia-Schilling) an die Equity Bank. Das Institut kann damit mehr Finanzierungen für kenianische Unternehmen anbieten, die besonders stark unter der Covid-19-Krise leiden.

Das Finanzierungspaket, das aus einem EIB-Darlehen von 100 Millionen Euro und einem EU-Zuschuss von 20 Millionen Euro besteht, verbessert die Vergabe von Krediten zu angemessenen Bedingungen an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Kenia. Auch landwirtschaftliche Unternehmen erhalten Unterstützung.

Außerdem finanziert die Europäische Union technische Hilfe, um die Kompetenzen der Equity Bank weiter zu stärken. So kann das Institut längerfristige Projekte entlang landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten künftig besser bewerten, umsetzen und überwachen und mehr langfristige Finanzierungen für die Landwirtschaft vergeben.

Dr. James Mwangi, Managing Director und CEO der Equity Group Holdings Plc.: „Die Equity Bank ist ein regionales Finanzinstitut, das für alle da ist. Mit dem neuen Finanzierungspaket können wir unsere Position als Geldgeber für kleinste, kleine und mittlere Unternehmen stärken. Sie sind die wichtigsten Akteure der Wertschöpfungsketten und Ökosysteme in der Wirtschaft. Wir müssen ihnen helfen zu überleben und zu wachsen, damit Arbeitsplätze erhalten bleiben und mehr Jobs entstehen. Diese Unternehmen sichern die Lebensgrundlagen der Menschen. Und wenn die Pandemie abflaut, Impfstoffe in Kenia verfügbar werden und das Marktwachstum wieder anzieht, können sie die Wirtschaft krisenfester machen. Wir schätzen die langfristige Zusammenarbeit mit der EIB und der Europäischen Union. Sie begleiten uns und unsere Kunden schon seit vielen Jahren auf dem Weg zu einer nachhaltigen menschlichen Entwicklung, nicht zuletzt mit ihren umfangreichen Investitionen zugunsten des Kreditprogramms Kilimo Biashara. Wir sind ihnen dankbar, dass sie uns dabei unterstützen, kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen, damit die Wirtschaft wieder in Gang kommt und die Lebensbedingungen und Lebensgrundlagen durch Marktwachstum besser werden.“

EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Durch die neuen Mittel von EIB und EU an die Equity Bank – unseren wichtigsten Partner in Kenia – werden Unternehmer, Unternehmen und Kleinbauern in ganz Kenia leichter Zugang zu Finanzierungen erhalten. So können sie die wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 und die damit verbundenen geschäftlichen Unsicherheiten besser bewältigen. Mit diesen neuen Vereinbarungen bündeln Team Europe und Kenia ihre Kräfte, um die Coronakrise zu überwinden und den Unternehmen wieder auf die Beine zu helfen.“

Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften: „Die EU will die Zusammenarbeit mit ihren afrikanischen Partnern neu gestalten. Wir wollen die gemeinsamen Probleme angehen, die das Leben der Menschen, vor allem junger Menschen, erschweren. Wir werden uns gemeinsam für einen besseren, nachhaltigen, grünen und gerechten Wiederaufbau nach der Covid-19-Pandemie einsetzen. Dafür brauchen wir KMU, die wichtige Arbeitgeber sind, gerade auch für die schwächsten Bevölkerungsgruppen und ganz besonders in Schlüsselsektoren wie der Landwirtschaft. Dazu tragen Vereinbarungen bei, wie die, die wir heute für kenianische KMU in der Covid-19-Krise unterzeichnet haben.“

Simon Mordue, Botschafter der Europäischen Union in Kenia: „Die Unterstützung von EU und EIB für KMU kommt kenianischen Unternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben direkt zugute. Sie brauchen das Geld, um die Folgen von Covid-19 zu bewältigen. Dies zeigt, dass wir wirklich etwas für die Menschen und die Regierung Kenias tun.“

Das kenianische Finanzministerium verzeichnete 2020 einen Rückgang des Wachstums von 6,1 Prozent auf 2,5 Prozent – und damit das schlechteste Ergebnis seit mehr als zehn Jahren. Kleine und mittlere Unternehmen, die den Großteil der Arbeitsplätze in Kenia stellen, sind besonders betroffen und haben nur begrenzten Zugang zu Außenfinanzierungen.

Am Sitz der Equity Bank in Nairobi wurden die Projekte „Kenya Team Europe Covid-19 Response Access to Finance“ und „Kenya Agriculture Value Chain Facility“ unter Einhaltung aller Covid-Auflagen offiziell unterzeichnet. Vertreten waren der Botschafter der Europäischen Union in Kenia, die EIB-Regionalvertretung in Ostafrika und kenianische Interessenträger. EIB-Vizepräsident Thomas Östros nahm per Videokonferenz teil.

Besserer Zugang zu Kapital für landwirtschaftliche Unternehmen

Die Landwirtschaft trägt rund 51 Prozent zum kenianischen BIP bei (26 Prozent direkt und 25 Prozent indirekt); auf sie entfallen 60 Prozent der Arbeitsplätze und 65 Prozent der Exporte. Allerdings wird das Wachstum in der Landwirtschaft durch fehlende langfristige Finanzierungen behindert. Das beeinträchtigt die Entwicklung und Modernisierung dieses Sektors.

Der Zugang des Privatsektors zu langfristigem Kapital muss unbedingt verbessert werden. Nur so lässt sich das Entwicklungspotenzial in allen von Covid-19 betroffenen Sektoren freisetzen. Das gilt auch für Unternehmen und Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft.

Stärkung der Krisenfestigkeit kenianischer Unternehmen in der Covid-19-Krise

Die heute vorgestellte neue Finanzierungsinitiative für den Privatsektor wird den Zugang kenianischer KMU zu Kapital verbessern und sie in Zeiten des weltweiten Konjunkturabschwungs und der Investitionsunsicherheit krisenfester machen.

Darüber hinaus wird die neue Zusammenarbeit mit der Equity Bank Investitionen anstoßen, die menschenwürdige Arbeitsplätze schaffen und das Land bei der wirtschaftlichen Erholung und einer nachhaltigen Entwicklung unterstützen.

Das heute bekannt gegebene Programm ist Teil eines größeren, mit 300 Millionen Euro ausgestatteten Covid-19-Hilfspakets, das die EU für die Bewältigung der Krise in Kenia und für gezielte Finanzierungen der EIB zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz in Afrika bereitstellt.

Weitere Partnerschaften mit Banken zur Verbesserung des Zugangs zu Krediten sind angedacht.

Engere Zusammenarbeit mit führenden Finanzinstituten in Kenia

Die Equity Bank ist der wichtigste Partner bei Finanzierungen der EIB für den Privatsektor in Kenia.

In den letzten zehn Jahren hat die EIB mit 17 kenianischen Banken und Finanzinstituten zusammengearbeitet, um über zweckgebundene Darlehen und Finanzierungsinitiativen Unternehmern und Kleinbauern den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern und ihnen die Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit zu ermöglichen.

Seit 1976 hat die Europäische Investitionsbank mehr als 1,5 Milliarden Euro für private und öffentliche Investitionen in Kenia bereitgestellt.

Hintergrundinformationen

Die EU und Kenia arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen. Im Zeitraum 2014–2020 stellte die EU dem Land insgesamt 435 Millionen Euro zur Verfügung, um Arbeitsplätze zu schaffen, die Wirtschaft krisenfester aufzustellen, nachhaltige Infrastruktur aufzubauen und die Governance zu verbessern. Außerdem erhielt das Land im Zeitraum 2015–2019 mehr als 58,3 Millionen Euro aus dem Nothilfe-Treuhandfonds der EU für Afrika.

Die heute bekannt gegebene Finanzierung zeigt, wie sich die EU und die in Kenia vertretenen EU-Mitgliedstaaten für die Umsetzung der wichtigsten Ziele des Landes einsetzen, die in der „Big 4 Agenda“ festgeschrieben sind. 2018 wurde die zweite Phase der gemeinsamen Programmstrategie unterzeichnet, mit der das verarbeitende Gewerbe, die Verbesserung der Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, bezahlbarer Wohnraum und eine allgemeine Gesundheitsversorgung gefördert werden sollen.

Insgesamt hat Team Europe für die Bewältigung der Covid-19-Pandemie weltweit fast 38,5 Milliarden Euro bereitstellt. Dieser Betrag setzt sich aus Mitteln der Europäischen Union, ihrer Mitgliedstaaten, der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung zusammen. Rund acht Milliarden Euro davon fließen in afrikanische Länder. Das heute bekannt gegebene Programm ist Teil eines größeren, mit 300 Millionen Euro ausgestatteten Covid-19-Hilfspakets, das die EU für die Bewältigung der Krise in Kenia bereitstellt.

Zusammenarbeit der EU mit Kenia