- Absichtserklärung für institutionelle Zusammenarbeit im Wasserstoffsektor
- EIB finanziert förderfähige Projekte und leistet technische Hilfe und Beratung, um in Portugal Investitionen in diesem Sektor zu fördern und Projekte bankfähig zu machen
- Vereinbarung unterstützt Energie- und Klimastrategien des Landes und ist auf europäische Wasserstoffstrategie abgestimmt
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die portugiesische Regierung wollen gemeinsam die Entwicklung des Wasserstoffsektors in dem Land fördern. Am Rande der hochrangig besetzten Konferenz „Hydrogen in Society – Bridging the Gaps“ in Lissabon, die von der portugiesischen EU-Ratspräsidentschaft organisiert wird, haben EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix und der Minister für Umwelt und Klimaschutz João Pedro Matos Fernandes heute eine Absichtserklärung unterzeichnet, mit der beide Seiten nicht bindend vereinbaren, ihre Zusammenarbeit in diesem Bereich zu intensivieren.
Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen der Bank in Portugal: „Ich freue mich, heute diese wichtige Vereinbarung mit der portugiesischen Regierung zu unterzeichnen, mit der in Portugal Investitionen im Wasserstoffsektor beschleunigt werden sollen. Die EIB-Gruppe ist der festen Überzeugung, dass sauberer Wasserstoff entscheidend dazu beitragen kann, das EU-Ziel Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen und eine grüne Erholung der Wirtschaft nach Covid-19 zu fördern. Sauberer Wasserstoff ist eine Grundvoraussetzung für umweltfreundlichere Emissionen. Als Klimabank der EU mobilisieren und fördern wir private Investitionen und machen Europa damit grüner und innovativer.“
João Pedro Matos Fernandes, Minister für Umwelt und Klimaschutz: „Wenn wir bis 2050 klimaneutral sein und die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent senken wollen, muss sich unser Energiesystem tiefgreifend verändern, und die Energiewende muss auf erneuerbaren Energien basieren. Erneuerbarer Wasserstoff dürfte entscheidend zur Dekarbonisierung von Sektoren beitragen, in denen andere Alternativen möglicherweise nicht machbar oder teurer sind. Das bringt die Dekarbonisierung Europas deutlich voran. Portugal will wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoff produzieren und eine wichtige Rolle in der entstehenden Wasserwirtschaft spielen. Die Vereinbarung, die wir heute unterzeichnet haben, ist ein zentraler Baustein dieser Strategie und gibt diesen Projekten den notwendigen Rückhalt.“
Der Wasserstoffsektor ist eine wichtige Komponente der schnelleren Energiewende, wie in der 2020 von der Europäischen Kommission vorgestellten europäischen Wasserstoffstrategie skizziert wurde. Nach dieser Strategie soll bis 2030 eine grüne Wasserstoffleistung von 40 Gigawatt aufgebaut und damit ein komplettes Wasserstoffökosystem für ein klimaneutrales Europa geschaffen werden. Mit der heute unterzeichneten Vereinbarung unterstützt die EIB die ehrgeizigen Umweltziele, die sich Portugal im Nationalen Energie- und Klimaplan (PNEC 2030) und in seinem Fahrplan für Klimaneutralität 2050 (RNC2050) gesetzt hat.
Die finanzielle Unterstützung der EIB und ihre technische Hilfe über die Plattform für Investitionsberatung beschleunigen Investitionen in dem Sektor und machen Projekte bankfähig. Vor allem durch die Erfahrung der EIB mit komplexen Kofinanzierungsstrukturen können gezielte Finanzprodukte und innovative Finanzierungsstrukturen entwickelt und gleichzeitig Investitionen aus anderen Quellen mobilisiert werden.
Hintergrundinformationen
Die Klimabank der EU
Die Europäische Investitionsbank ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaschutzprojekte. Vor Kurzem hat die EIB ihren Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den nächsten zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mindestens 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Seit Ende 2020 richtet die EIB-Gruppe zudem alle neuen Finanzierungen an den Zielen des Pariser Abkommens aus.
Die EIB in Portugal
Die EIB arbeitet seit Langem mit Portugal zusammen. Das erste Projekt wurde 1976 finanziert. Seitdem hat die EIB-Gruppe (EIB und EIF) über 52 Milliarden Euro in dem Land bereitgestellt. Allein im Jahr 2020 wurden 27 Projekte mit einem Finanzierungsvolumen von insgesamt 2,336 Milliarden Euro unterzeichnet – ein Anstieg von 44 Prozent gegenüber 2019. Dies entspricht rund 1,2 Prozent des portugiesischen BIP. Gemessen am prozentualen Anteil der Finanzierungen der EIB-Gruppe am BIP war Portugal insgesamt der viertgrößte Empfänger unter allen EU-Ländern.