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Die Bpifrance und die Europäische Investitionsbank (EIB) stärken ihre Zusammenarbeit, um den Aufschwung zu fördern. Dazu unterstützt die EIB die Initiative der Bpifrance zur Vergabe von Krediten im Umfang von einer Milliarde Euro. Sie werden zu 75 Prozent von der Bank der EU abgesichert und sollen den Cashflow französischer Midcap-Unternehmen stärken. Außerdem gibt die EIB eine Beteiligung am Fonds „France Investissement Tourisme 2“ im Umfang von 25 Prozent des Fondskapitals bekannt.

Zwei Vereinbarungen über mehr als eine Milliarde Euro wurden von Ambroise Fayolle, Vizepräsident der EIB, und Nicolas Dufourcq, Generaldirektor der Bpifrance, in Anwesenheit von EIB-Präsident Werner Hoyer unterzeichnet. Sie sollen den Cashflow von Midcap-Unternehmen und das Eigenkapital von Unternehmen im Tourismussektor stärken.

Ermöglicht werden die beiden Initiativen durch die Unterstützung der EIB: die erste im Rahmen des von der EIB-Gruppe eingerichteten paneuropäischen Garantiefonds, an dem sich Frankreich und andere EU-Mitgliedstaaten beteiligen; die zweite durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) der Investitionsoffensive für Europa (auch Juncker-Plan genannt).

EIB-Präsident Werner Hoyer unterstrich „wie wichtig die rekordschnelle Mobilisierung Europas sei, um den Unternehmen bei der Bewältigung der Folgen der Coronakrise zu helfen und die Finanzierung des Aufschwungs zu beschleunigen. Wir sind bemüht, den Unternehmen alle benötigten Ressourcen bereitzustellen, damit sie die Pandemie überwinden und zum Normalbetrieb zurückkehren können.“

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle begrüßt die neue Zusammenarbeit: „Als langjährige Partner schließen sich die EIB und die BPI zusammen und bieten Unternehmen Zugang zu finanziellen Mitteln, die sie jetzt sofort benötigen. Deshalb unterstützen wir auch gezielt die Tourismusbranche, die von der Coronakrise besonders stark betroffen ist.“

Nicolas Dufourcq, Generaldirektor der Bpifrance: „Die Bpifrance und die EIB stärken ihre Kooperation in Bereichen, die für die Ankurbelung der französischen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind. Mithilfe der EIB können wir unsere kurzfristige Förderung von Midcap-Unternehmen ausbauen, die zur industriellen Wettbewerbsfähigkeit, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zur Entwicklung unserer Regionen beitragen. Außerdem werden wir die Erholung und Transformation von Unternehmen aus der Tourismusbranche unterstützen, die von der Krise schwer getroffen wurden und für unsere Wirtschaft entscheidend sind.“

Bereitstellung neuer Barvorschüsse für französische Midcap-Unternehmen

Bei Annahme eines öffentlichen oder privaten Auftrags haben Unternehmen kurzfristigen Finanzierungsbedarf, denn sie müssen Rohstoffe oder Material einkaufen, deren Finanzierung nicht immer gesichert ist. Dank der Unterstützung der EIB bietet die Bpifrance Midcap-Unternehmen die neuen Kreditprogramme „Avance+ Préfinancement“ an. Damit erhalten die Unternehmen Barvorschüsse, um mit einem Auftrag zu beginnen. Die Vereinbarung betrifft einen Gesamtbetrag von einer Milliarde Euro für Kredite zwischen 100 000 Euro und 50 Millionen Euro, die zu 75 Prozent von der EIB abgesichert sind. Durch die Initiative können Midcap-Unternehmen über einen Zeitraum von maximal 24 Monaten unterstützt werden.

Dank dieser Vereinbarung weitet die Bpifrance ihr Angebot an kurzfristigen Finanzierungen über die Zielgruppe der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hinaus aus.

EIB beteiligt sich am Fonds „France Investissement Tourisme 2“ (FIT 2), der französischen Tourismusunternehmen Eigenkapital- und Quasi-Eigenkapitalinstrumente zur Verfügung stellt

Der Fonds „France Investissement Tourisme 2“ wurde 2020 von der Bpifrance aufgelegt und folgt auf den ersten 2015 geschaffenen Fonds, der vollständig investiert ist. Ziel des FIT 2 ist es, KMU und kleine Midcap-Unternehmen im Tourismussektor zu unterstützen, die unter der konjunkturellen Lage leiden, langfristig aber fundamental solide sind. Der mit knapp 190 Millionen Euro ausgestattete Fonds, in dem die Banque des Territoires (Groupe Caisse Dépôts) bereits investiert ist, soll Eigenkapital- und Quasi-Eigenkapitalinstrumente für knapp 150 Tourismusbetriebe bereitstellen. Die Investitionsbeträge liegen dabei im Allgemeinen zwischen 400 000 Euro und sieben Millionen Euro.

Neben dem geplanten wirtschaftlichen Beitrag soll der FIT 2 den Sektor auch für Ko-Investoren attraktiv machen, um einen Katalysatoreffekt zu erzielen und das Vertrauen des Ökosystems wiederherzustellen.

Mit einer Beteiligung von 25 Prozent am Fondskapital stärkt die EIB die Schlagkraft des FIT 2 und unterstützt den Fonds dabei, die Erholung, Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung des Sektors zu fördern. Frankreich soll so zum Maßstab für einen verantwortungsvollen und innovativen Tourismus werden.

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.

Bpifrance

Die Bpifrance steht Unternehmen in jeder Phase ihrer Entwicklung mit Darlehen, Garantien und Eigenkapital zur Seite. Sie unterstützt die Unternehmen auch bei ihren Innnovationsvorhaben und international und bietet ihnen eine breite Palette von Lösungen für die Exporttätigkeit an. Des Weiteren gehören Beratung, Schulungsmaßnahmen und Förderprogramme für Start-ups, KMU und Midcaps zum Angebot für Unternehmen. Mit der Bpifrance und ihren 50 regionalen Niederlassungen verfügen die Unternehmer über einen alleinigen Ansprechpartner in ihrer Nähe, der sie bei ihrer Entwicklung effizient begleitet.

Paneuropäischer Garantiefonds

Der paneuropäische Garantiefonds wurde von der EIB-Gruppe mit Beiträgen Frankreichs und weiterer EU-Mitgliedstaaten eingerichtet und soll von der Corona-Pandemie betroffenen Unternehmen helfen. Mit fast 25 Milliarden Euro an EGF-Garantien können die EIB und der EIF vor allem kleine und mittlere Unternehmen schnell mit Krediten, Garantien, ABS sowie Eigenkapital- und sonstigen Finanzinstrumenten versorgen. Der EGF ist Teil des Hilfspakets der Europäischen Union von insgesamt 540 Milliarden Euro, mit dem diejenigen Teile der europäischen Wirtschaft gestärkt werden sollen, die am stärksten unter der Krise leiden.