• 32 Millionen US-Dollar für Quds Bank zur Unterstützung des palästinensischen Privatsektors
  • Team Europe-Antwort gegen wirtschaftliche Folgen der Coronapandemie

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Durchleitungsdarlehen von 32 Millionen US-Dollar an die Quds Bank, um der palästinensischen Wirtschaft beizuspringen. Mit dem Geld sollen vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Kredite bereitgestellt werden, weil sie die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise besonders stark spüren.

Die Finanzierung ist Teil eines Hilfspakets, mit dem Team Europe in Ländern außerhalb der EU die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie abfedern will.

Das Darlehen der EIB wird im Rahmen der Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz vergeben. Mit diesem gemeinsamen Programm greifen die EIB und die EU Ländern im Mittelmeerraum unter die Arme, die besonders stark von der Flüchtlingskrise betroffen sind.

Muhammad Shtayyeh, palästinensischer Ministerpräsident: „Dieser wichtige Vertrag kommt zum richtigen Zeitpunkt, und er kommt den Zielen und Prioritäten der palästinensischen Regierung entgegen: Wir wollen den Privatsektor fördern und stärken, vor allem KMU, die von der Coronapandemie betroffen sind. Wir danken der EU und der Europäischen Investitionsbank für diese strategische Partnerschaft. Europa stand Palästina schon immer politisch zur Seite, hat wirtschaftliche Unterstützung geleistet und Institutionen aufgebaut, um einen unabhängigen und souveränen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 und mit Ostjerusalem als Hauptstadt zu schaffen.“

Flavia Palanza, Direktorin Nachbarländer der EIB-Direktion Finanzierungsoperationen: „Es ist eines der vorrangigen Ziele der EIB, durch unsere Zusammenarbeit mit dem palästinensischen Bankensektor Finanzierungen bereitzustellen. Damit wollen wir den Privatsektor in dieser beispiellosen Krise widerstandsfähiger machen. Durch unsere Partnerschaft mit der Quds Bank stellen wir KMU wichtige Finanzierungsmittel zur Verfügung – in einer Zeit, in der Liquidität knapp und die Nachfrage hoch ist.“

Sven Kühn von Burgsdorff, EU-Vertreter in Palästina: „Ich freue mich, sechs Monate nach dem ersten Treffen der Investitionsplattform EU-Palästina heute Zeuge einer historischen Unterzeichnung zu sein. Wir unterstützen damit den palästinensischen Privatsektor in noch nie dagewesener Höhe und mit innovativen Instrumenten. Die Unterstützung kommt zur richtigen Zeit: Palästina ist in einer schwierigen Situation, bietet aber trotz vieler Herausforderungen tragfähige Geschäftschancen, die eine Investition lohnen. Das Finanzierungspaket stärkt die palästinensische Wirtschaft und trägt zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit, Wohlstand und Wohlergehen bei.“

Kais Zuhaika, Leiter Finanzinstitute der Quds Bank: „Wie dieses Projekt zeigt, setzt sich die EU in diesen beispiellos schwierigen wirtschaftlichen Zeiten für unser gemeinsames Ziel ein, die palästinensische Wirtschaft anzukurbeln. KMU sind der Motor unseres nachhaltigen Wirtschaftswachstums. Initiativen wie diese eröffnen neue Chancen und fördern die finanzielle Teilhabe marginalisierter und von Banken nicht ausreichend versorgter Bevölkerungsgruppen.“

Hintergrundinformationen

Die Finanzierungen der EIB sind Teil eines umfassenden Wirtschaftshilfepakets, das die EU aufgelegt hat, um die palästinensische Wirtschaft bei der Bewältigung der Coronafolgen zu unterstützen. Das Gesamtpaket umfasst EU-Mittel in Höhe von rund 85 Millionen Euro, die über 400 Millionen Euro an zinsgünstigen Darlehen und Investitionen für den palästinensischen Privatsektor mobilisieren sollen. Der Großteil dieser Mittel soll über europäische Finanzierungsinstitutionen in die palästinensische Wirtschaft geleitet und über Banken und Mikrofinanzinstitute des Landes an den privaten Sektor vergeben werden.

KMU sind das Rückgrat der palästinensischen Wirtschaft: Sie stellen über 95 Prozent aller Unternehmen des Landes, tragen mehr als 55 Prozent zum BIP bei und beschäftigen 85 Prozent der aktiven Erwerbsbevölkerung. Der Covid-19-Ausbruch ließ Umsatz und Erträge in vielen Fällen einbrechen, es kam zu Zahlungsverzögerungen und einem verstärkten Liquiditätsbedarf. Um keine Arbeitsplätze zu gefährden und die Wirtschaft am Laufen zu halten, muss nun der Privatsektor dringend stärker unterstützt werden.

Die Quds Bank wurde 1995 gegründet und ist heute die drittgrößte Bank Palästinas. Sie bietet ihren Privat- und Geschäftskunden (Kleinst-, kleine, mittlere und große Unternehmen) im In- und Ausland eine umfangreiche Palette von Finanzdienstleistungen an.

Palästina und die EIB

Die Tätigkeit der EIB in der Region

Die Resilienzinitiative der EIB