- Maßnahme von Team-Europe, um die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie einzudämmen
- EIB-Mittel zur Unterstützung jordanischer KMU und Midcap-Unternehmen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Durchleitungsdarlehen von 100 Millionen Euro (119 Millionen US-Dollar) an die Jordan Kuwait Bank (JKB), um Jordaniens Wirtschaft beizuspringen. Mit dem Geld sollen vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Kredite bereitgestellt werden, weil sie die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise besonders stark spüren.
Die Finanzierung ist Teil der Antwort von Team Europe auf die Covid-19-Krise und unterstützt die nachhaltige soziale und wirtschaftliche Erholung der Region. Sie fällt außerdem unter die Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz in den südlichen Nachbarstaaten und im Westbalkan. Diese gemeinsame Initiative von EU und EIB fördert vor allem die Entwicklung des Privatsektors und unterstützt dazu KMU, die in Jordanien entscheidend zu Wachstum und Beschäftigung beitragen.
Flavia Palanza, Direktorin der Hauptabteilung Nachbarländer der EIB: „In dieser beispiellosen Krise muss die EIB zusammen mit dem jordanischen Bankensektor und der Unterstützung durch die Europäische Union Geld für den Privatsektor bereitstellen, um die Unternehmen besser zu wappnen. Wir freuen uns daher, mit der Jordan Kuwait Bank zusammenzuarbeiten. So können wir Unternehmen äußerst wichtige und dringend benötigte Finanzierungsmittel zur Verfügung stellen und letztlich Arbeitsplätze sichern und die Wirtschaft in der derzeitigen Krise widerstandsfähiger machen.“
Maria Hadjitheodosiou, EU-Botschafterin in Jordanien, begrüßte die Finanzierungsvereinbarung, die KMU dabei helfen wird, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu überwinden, ihre Geschäftstätigkeit weiterzuführen, Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. Die neue Finanzierung ergänze andere Programme, mit denen die EU derzeit das Wirtschaftswachstum fördert. Dazu gehöre auch das mit 64 Millionen Euro ausgestattete Programm zur Unterstützung von Wirtschaftsreformen für Wachstum und Beschäftigung in Jordanien, mit dem die EU die Umsetzung der staatlichen Reformpläne voranbringt, um den Privatsektor wettbewerbsfähiger zu machen, das Investitionsklima zu verbessern und die öffentliche Finanzverwaltung zu stärken.
Haethum Buttikhi, Chief Executive Officer der JKB: „Für die Jordan Kuwait Bank ist es nach wie vor absolut vorrangig, die Wirtschaft des Landes zu fördern. Die JKB ist schon seit vielen Jahren ein starker Partner für KMU – und vor allem jetzt in dieser beispiellosen Zeit. Seit dem Ausbruch der Pandemie hat es sich die JKB zu einer ihrer obersten strategischen Prioritäten gemacht, KMU zu unterstützen. 2020 nahmen unsere Ausleihungen an dieses Segment um 35 Prozent zu. Die Zinssätze waren sehr niedrig, und die Jordan Loan Guarantee Coroporation stellte Garantien von bis zu 85 Prozent. Dadurch konnten diese Unternehmen ihre Geschäfte weiterführen, wozu auch beitrug, dass wir in diesem Zeitraum mehr als 300 Firmen die Raten stundeten. Die JKB ist stolz darauf, gemeinsam mit der EIB dieses wichtige und entscheidende Segment zu finanzieren, das Arbeitsplätze sichert, die geschäftlichen Aktivitäten wieder ausweitet und letztlich die Wirtschaft des Landes stärkt. Wir schätzen die Unterstützung und das Vertrauen, das die EIB in die JKB gesetzt hat, um jordanische Unternehmen finanziell zu unterstützen und die pandemiebedingten Probleme zu überwinden. Dies gibt der jordanischen Wirtschaft neuen Auftrieb.“
KMU sind die wichtigste Säule der jordanischen Wirtschaft. Sie beschäftigen rund 60 Prozent der Erwerbsbevölkerung, erwirtschaften mehr als 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und machen über 95 Prozent aller einheimischen Unternehmen aus. Der Covid-19-Ausbruch ließ Umsatz und Erträge in vielen Fällen einknicken, es kam zu Zahlungsverzögerungen und einem verstärkten Liquiditätsbedarf. Um keine Arbeitsplätze zu gefährden und die Wirtschaft am Laufen zu halten, muss nun der Privatsektor dringend stärker unterstützt werden.
Die Jordan Kuwait Bank (JKB) ist eine Aktiengesellschaft nach jordanischem Recht und wurde 1976 gegründet. Inzwischen hat sie sich erfolgreich zu einem wichtigen Akteur im jordanischen Bankensektor entwickelt. Das Inlandsnetz der Bank umfasst derzeit 64 Zweigstellen in ganz Jordanien, wozu noch eine Niederlassung in Zypern kommt. Die JKB ist Alleineigentümerin der Ejara Leasing Company sowie der Sanad Capital und hält einen beherrschenden Anteil von mehr als 95,6 Prozent an der United Financial Investments Co. (Jordanien). Darüber hinaus hält sie Beteiligungen an der Algeria Gulf Bank (Algerien), der Quds Bank (Palästina) und den Middle East Payment Services (Jordanien). In diesen drei Gesellschaften ist sie auch im Verwaltungsrat vertreten.