Die Italienerin Gelsomina Vigliotti ist neue Vizepräsidentin und Mitglied des Direktoriums der Europäischen Investitionsbank (EIB). Sie tritt heute ihr Amt als Nachfolgerin von Dario Scannapieco an. Der Rat der Gouverneure der EIB ernannte Frau Vigliotti auf Vorschlag des italienischen Finanzministers.
Gelsomnia Vigliotto nach ihrer Ernennung: „Ich fühle mich sehr geehrt, zur Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank ernannt zu werden, der größten multilateralen Finanzierungsinstitution der Welt, der Bank der Europäischen Union und einem der größten Geldgeber für den Klimaschutz. Mit ihren umfangreichen Investitionen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung des sozialen Zusammenhalts in Europa und darüber hinaus leistet die EIB einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und hat einen starken Einfluss auf das Leben der Menschen. Ich freue mich, als Mitglied des Direktoriums zu diesen ehrgeizigen Zielen beizutragen.“ „Die Pandemie hat enorme Investitionslücken bei Infrastruktur und Digitalisierung aufgedeckt, die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind. Die EIB mobilisiert Investitionen des privaten und des öffentlichen Sektors. Sie steht somit an vorderster Front, wenn es darum geht, diese Marktversagen zu beheben und innovative Projekte zu fördern, die wirtschaftlich tragfähig sind und die Welt, in der wir leben, verbessern.“
Vor ihrer Ernennung zur EIB-Vizepräsidentin war Gelsomina Vigliotti als Generaldirektorin für internationale Finanzbeziehungen im italienischen Finanzministerium für die Koordinierung der Aktivitäten im Zusammenhang mit dem internationalen Wirtschafts-, Währungs- und Finanzsystem und den multilateralen Entwicklungsinstitutionen zuständig. In dieser Position war sie „Deputy Deputy“ der G7- und der G20-Gruppe und verantwortlich für die Vorbereitung und Leitung des italienischen G7-Vorsitzes 2017 und G20-Vorsitzes 2021 im Finanzbereich („Finance Track“). Außerdem war sie stellvertretende italienische Gouverneurin der wichtigsten multilateralen Entwicklungsbanken und Mitglied des Verwaltungsrats der Europäischen Investitionsbank sowie des Verwaltungsrats der Entwicklungsbank des Europarats.
Während ihrer langen Laufbahn im italienischen Finanzministerium hatte Frau Vigliotti mehrere Positionen inne, die sowohl die nationale als auch die internationale Wirtschaftspolitik betrafen. Von 2012 bis 2015 war sie Direktorin für Fragen der Europäischen Union und des Euroraums im italienischen Finanzministerium, außerdem stellvertretendes Mitglied des Wirtschafts- und Finanzausschusses und stellvertretende Direktorin des Europäischen Stabilitätsmechanismus.
Frau Vigliotti hat einen Abschluss in Politikwissenschaften der LUISS-Universität in Rom und einen Master of Science in Wirtschaftswissenschaften der University of York. Sie absolvierte Postgraduiertenstudien an der Universität La Sapienza in Rom und an der London School of Economics and Political Science.
Das Direktorium ist das ständige geschäftsführende Kollegialorgan der EIB. Es besteht aus dem Präsidenten und acht Vizepräsidenten. Die Mitglieder des Direktoriums werden vom Rat der Gouverneure – den Wirtschafts- und Finanzministern der 27 EU-Mitgliedstaaten – ernannt.
Unter der Aufsicht von EIB-Präsident Werner Hoyer nimmt das Direktorium die laufenden Geschäfte der EIB wahr, bereitet die Entscheidungen des Verwaltungsrats – hauptsächlich für die Mittelbeschaffung und für Finanzierungsoperationen – vor und sorgt für ihre Umsetzung.
Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert Projekte in vier vorrangigen Bereichen – Infrastruktur, Innovation, Klimaschutz und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In den Jahren 2019–2020 stellte die EIB-Gruppe 23 Milliarden Euro für Projekte in Italien bereit.