Die Internationale Organisation für Migration (IOM) und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben heute eine stärkere Zusammenarbeit vereinbart, um eine sichere, geordnete und reguläre Migration zu fördern. Gleichzeitig wollen sie die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der Herkunfts-, Transit- und Zielländer sowie deren Anpassung an den Klimawandel verbessern.
Dem Weltmigrationsbericht 2020 zufolge waren 2019 von 7,7 Milliarden Menschen 272 Millionen internationale Migranten. Damit sind bereits jetzt einige Prognosen für 2050 übertroffen.
Im Fokus der auf fünf Jahre angelegten Partnerschaft stehen in Einklang mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung folgende Themen: Arbeitskräftemobilität und Integration von Migranten; Flucht, humanitäre Hilfe und Notfallmaßnahmen; Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Migration; Migration und Gesundheit, einschließlich der Covid-19-Antwort; Zusammenhang Entwicklung und Frieden; Technologie, Daten und Innovation.
IOM-Generaldirektor António Vitorino: „Die IOM hat einen stärkeren Fokus auf die Einbeziehung der menschlichen Mobilität in die Klimapolitik gefordert. Die heute mit der EIB unterzeichnete Partnerschaft ist ein strategischer Schritt, um die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Erholung nach der Pandemie und UN-Entwicklungszielen anzuerkennen und die Bemühungen um den Globalen Pakt für Migration zu verstärken.“
EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Die Folgen des Klimawandels treffen die ärmsten und am stärksten gefährdeten Regionen, Gemeinschaften und Einzelpersonen unverhältnismäßig stark. Die Menschen müssen ihre Heimat verlassen, weil sie kein Trinkwasser und keine Nahrung mehr haben oder einfach, weil ihre Umgebung zu unwirtlich geworden ist. Die Klimaanpassung wird eine Schlüsselrolle beim Aufbau einer widerstandsfähigeren Gesellschaft spielen, in der niemand zurückgelassen wird. Die EIB freut sich sehr, gemeinsam mit der IOM zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung beizutragen.“
Klimawandel und Umweltzerstörung haben die Menschen in den letzten Jahrzehnten zu mehr Mobilität gezwungen. Im Jahr 2020 wurden fast 31 Millionen Menschen durch Katastrophen in die Flucht getrieben, davon waren 98 Prozent wetterbedingt. Der Weltbank zufolge könnte der Klimawandel ohne konkrete Klima- und Entwicklungsmaßnahmen bis 2050 mehr als 216 Millionen Menschen dazu zwingen, sich innerhalb ihrer Heimatländer eine neue Bleibe zu suchen, vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Hintergrundinformationen
Die EIB
Die EIB ist in rund 160 Ländern tätig und fördert Projekte, die zur Bekämpfung der Armut, zum Klimaschutz, zur wirtschaftlichen Krisenfestigkeit und zur Gendergerechtigkeit beitragen.
Die EIB arbeitet mit Partnern zusammen, um eine wirksame Antwort auf weltweite Fluchtbewegungen zu finden und Beiträge zur wirtschaftlichen Entwicklung zu leisten, insbesondere über ihre Initiative zur wirtschaftlichen Resilienz.
Die EIB auf der COP26
Die EIB legte auf der COP 26 ihren ersten Klimaanpassungsplan vor, der den Schwerpunkt auf klimabedingte Migration und Flucht legt. Damit will sie die Anpassungskapazität von Bevölkerungsgruppen unterstützen, die durch Klimaschocks in die Flucht getrieben werden könnten. Im Blick hat sie auch die Gemeinschaften, die Geflüchtete bereits jetzt oder in Zukunft aufnehmen.
Die EIB ist mit einem Pavillon in Halle 4 des Scottish Event Campus vertreten und führt verschiedene Begleitveranstaltungen durch. Zum Veranstaltungsprogramm