Neues Durchleitungsdarlehen ergänzt „éco-prêt“-Angebot der Banque des Territoires und ermöglicht allen Trägern des sozialen Wohnungsbaus Zugang zu Festzinsdarlehen
Die Initiative soll die energetische Sanierung von Sozialwohnungen ankurbeln und fällt unter die Europäische Allianz für sozialen Wohnraum
Die Europäische Investitionsbank stellt der Caisse des Dépôts[1] eine Milliarde Euro bereit, um energetische Sanierungsprojekte von Sozialwohnungsträgern zu beschleunigen. Dank der Mittel kann die Banque des Territoires (Caisse des Dépôts) zusätzlich zu ihrem „éco-prét“ weiter Festzinsdarlehen vergeben. Die Finanzierung unterstreicht die Bedeutung der Europäischen Allianz für sozialen Wohnraum, die im September 2020 eingerichtet wurde, damit Sozialwohnungsträger leichter an europäische Mittel kommen.
Gebäudesanierungen sind ein entscheidender Faktor, um die Treibhausgasemissionen in Europa bis 2030 um 55 Prozent zu senken. Die im Oktober 2020 vorgestellte „Renovierungswelle“ der Europäischen Kommission zielt darauf ab, den Anteil der Wohn- und Nichtwohngebäude, die jedes Jahr energetisch saniert werden, bis 2030 zu verdoppeln.
Frankreichs nationaler Energie- und Klimaplan (PNIEC) sieht im Gebäudesektor die Sanierung von rund 500 000 Wohnungen pro Jahr vor, davon 100 000 Sozialwohnungen, und insbesondere die Sanierung von Gebäuden der schlechtesten Energieeffizienzklassen.
Vor diesem Hintergrund und angesichts des strukturellen Investitionsdefizits für die Erreichung dieses Ziels, stellt die Europäische Investitionsbank der Banque des Territoires ein neues Finanzierungspaket von einer Milliarde Euro zur Verfügung. Es erweitert das Angebot der Banque des Territoires neben dem „éco-prêt“ um Festzinsdarlehen mit Laufzeiten zwischen 15 und 30 Jahren. Indem alle Sozialwohnungsträger Zugang zu den Darlehen erhalten, wird die energetische Sanierung von sozialem Wohnraum beschleunigt und intensiviert.
Die Mittel dürften in die Sanierung von rund 70 000 Sozialwohnungen in ganz Frankreich fließen und den Primärenergieverbrauch der Gebäude um mindestens 40 Prozent senken. Sie folgen auf zwei vorangegangene Finanzierungen in den Jahren 2015 und 2020 von insgesamt zwei Milliarden Euro, die die energetische Sanierung sowie den Bau von Sozialwohnungen unterstützten.
Die Partnerschaft zeigt, dass sich die Banque des Territoires und die EIB als langfristige Geldgeber für Sozialwohnungsträger gut ergänzen. Das Darlehen wird im Rahmen der Europäischen Allianz für sozialen Wohnraum unterzeichnet. Die Kooperationsvereinbarung, die die Banque des Territoires und die EIB am 15. September 2020 geschlossen haben, soll Trägern des sozialen Wohnungsbaus den Zugang zu europäischen Finanzierungen für langfristige Investitionen in soziale Gemeinwohlinfrastruktur erleichtern.
Ambroise Fayolle, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank: „Damit die Europäische Union bis 2050 emissionsneutral wird, müssen wir in die Energieeffizienz von Wohnungen investieren und ‚Energiefresser‘ beseitigen. Die EIB setzt sich als Klimabank der EU gemeinsam mit ihren Partnern der Allianz für sozialen Wohnraum – allen voran der Banque des Territoires – dafür ein, dass nachhaltige bezahlbare Wohnungen entstehen.“
Eric Lombard, Generaldirektor der Caisse des Dépôts: „Sozialwohnungsträger beweisen bei der Sanierung ihres Wohnungsbestands ein hohes Maß an Innovation. Als wichtigster Geldgeber des Sektors begleitet die Banque des Territoires die Träger bei der Umsetzung ihrer Umwelt- und Sozialprojekte. Dank unserer Partnerschaft mit der EIB können wir EU-Finanzierungen vermitteln und immer besser auf die Sozialwohnungsträger und die Klimakrise zugeschnittene Finanzierungen anbieten.“
Hintergrundinformationen:
Die Banque des Territoires
Die Banque des Territoires wurde 2018 als eine der fünf Geschäftssparten der Caisse des Dépôts eingerichtet. Sie vereint das interne Know-how zur Förderung der Regionen Frankreichs. Die Banque des Territoires fungiert als zentrale Anlaufstelle für Gebietskörperschaften, Träger des sozialen Wohnungsbaus, lokale öffentliche Unternehmen sowie Angehörige von Rechtsberufen und bietet ihnen maßgeschneiderte Beratungs- und Finanzierungslösungen. Sie ist in allen Regionen Frankreichs tätig – von ländlichen Gebieten bis hin zu Ballungsräumen – und hat den Auftrag, soziale und territoriale Ungleichheiten abzubauen. Die Banque des Territoires ist in den 16 Regionaldirektionen und 37 Niederlassungen der Caisse des Dépôts in ganz Frankreich tätig, um eine große Kundennähe zu gewährleisten.
Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) wurde 1958 durch die Römischen Verträge gegründet. Sie ist die Einrichtung der Europäischen Union (EU) für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Die Bank hat die Aufgabe, zur Integration, zu einer ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Dazu nimmt sie auf den Kapitalmärkten umfangreiche Mittel auf und vergibt sie zu günstigen Konditionen für Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Als Klimabank der Europäischen Union fördert sie die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien, um aktuelle Herausforderungen – wie die Energiewende und grünes Wachstum – zu meistern. Im Jahr 2020 stellte sie mehr als zehn Milliarden Euro in Frankreich bereit. Insgesamt 48 Prozent dieser Gelder flossen in Projekte, die die Auswirkungen des Klimawandels bekämpfen oder abschwächen.
[1] Die Finanzierung wird in zwei Tranchen vergeben: Eine erste Tranche von 500 Millionen Euro wurde bereits Ende 2021 unterzeichnet, die zweite folgt im Laufe des Jahres 2022.