- Bpifrance und Europäische Investitionsbank-Gruppe bekräftigen damit Einsatz für Erholung in Frankreich
- EIB unterstützt Maßnahmen der Bpifrance für grüne Wende bei Midcap-Unternehmen
- EIB-Tochter EIF erneuert Garantie für Investitionsfinanzierungen und „French Touch“ und weitet Förderung auf neue Segmente wie „French Fab“ aus
Die EIB-Gruppe und die Bpifrance fördern seit Langem das Wachstum französischer Unternehmen, seit 2015 verstärkt im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa (auch Juncker-Plan genannt). Allein 2021 unterzeichneten sie sieben weitere Vereinbarungen, um das Finanzierungsangebot besser auf die Erholung der Unternehmen nach der Pandemie abzustimmen.
Möglich wurden die Finanzierungen durch die Unterstützung der EIB und des EIF entweder über den Paneuropäischen Garantiefonds, der mit Beiträgen Frankreichs und weiterer EU-Mitgliedstaaten eingerichtet wurde, oder über den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) des Juncker-Plans.
Ambroise Fayolle, Vizepräsident der EIB: „Es freut uns, dass die EIB und die Bpifrance ihre gemeinsamen Finanzierungen ausweiten, um den Investitionsbedarf französischer Unternehmen vor allem bei Klimaschutz und Innovation zu decken. Diese Zusammenarbeit zeigt ganz konkret, wie wichtig der Einsatz Europas für die Erholung in Frankreich und der übrigen EU ist.“
Alain Godard, geschäftsführender Direktor des EIF: „Unsere starke Partnerschaft mit der Bpifrance ist ein Beispiel dafür, wie Europa der Realwirtschaft in Frankreich unter die Arme greift. Der EIF und die Bpifrance helfen mit vereinten Kräften französischen KMU in bisher unerreichter Höhe in vorrangigen Bereichen wie Innovation, Digitalisierung und grüne Wende.“
Nicolas Dufourcq, Generaldirektor der Bpifrance: „Wir freuen uns über diese erneute Zusammenarbeit, mit der die Bpifrance eine zentrale Rolle im europäischen Aufbauplan für Frankreich übernimmt. Die 2021 unterzeichneten Beträge sind so hoch wie die der sieben Vorjahre zusammengenommen. Damit werden sie den Herausforderungen für unsere Wirtschaft gerecht. Mit der Unterstützung der EIB-Gruppe decken wir den kurzfristigen Bedarf französischer Unternehmen. Gleichzeitig verfolgen wir noch energischer unsere strategischen Ziele, vor allem mit den Initiativen „French Fab“, „French Touch“ und „French Tech“ sowie „Coq Vert“.“
1,3 Milliarden Euro für Innovation, Kultur- und Kreativwirtschaft
Der EIF erneuert für 2022 seine Garantie für zwei wichtige Finanzierungsinstrumente der Bpifrance im Kontext der Erholung. Mobilisiert werden damit:
- 1,2 Milliarden Euro für Startkapital-, Investitions- und Innovationsdarlehen, um innovative KMU und kleine Midcap-Unternehmen bis zum industriellen und kommerziellen Markteinstieg zu unterstützen. Mit Hilfe des EIF wurden seit 2013 über 7 000 Darlehen von insgesamt mehr als 2,4 Milliarden Euro an innovative Firmen vergeben.
- 100 Millionen Euro für „Touch-Darlehen“ mit einer Laufzeit von höchstens zehn Jahren (zuvor sieben Jahre) für Firmen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Seit 2017 wurden im Rahmen der Initiative „French Touch“ Darlehen in Gesamthöhe von fast 110 Millionen Euro an 300 Firmen ausgereicht.
Fast 3 Milliarden Euro für Initiative „French Fab“, Öko- und Energiewende und Auftragsvorfinanzierungen
Die Bpifrance und die EIB-Gruppe haben sich für neue Ziele ihrer Zusammenarbeit die strategischen Prioritäten des französischen Instituts zum Vorbild genommen. In Einklang damit stellen sie 575 Millionen Euro für die Industrie und für die Öko- und Energiewende von Unternehmen bereit.
Mit der Unterstützung des EIF kann die Bpifrance 2022 Industrie- und KMU-Darlehen von insgesamt 200 Millionen Euro vergeben. Außerdem kann sie bis zu 200 Firmen begleiten, die ein strukturiertes Investitionsprogramm für den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten auflegen. Die Darlehen betragen zwischen 50 000 und 2 Millionen Euro und haben eine Laufzeit zwischen zwei und zehn Jahren mit einem tilgungsfreien Zeitraum von bis zu 24 Monaten.
Auf der Basis einer Vereinbarung mit der EIB, die ganz im Zeichen des Klimaschutzes steht, kann die Bpifrance bis 2024 maximal weitere 375 Millionen Euro an Midcap-Unternehmen ausreichen, die ihre grüne Wende einleiten oder Lösungen für eine schnellere Umstellung der Wirtschaft anbieten. Seit 2018 wurden rund 50 Midcap-Unternehmen mit insgesamt 240 Millionen Euro gefördert.
Die Bpifrance erhält auch eine Garantie des EIF für Vorschüsse und Vorfinanzierungen von insgesamt 1,4 Milliarden Euro. Damit verfügen KMU über das nötige Kapital, um öffentliche oder private Aufträge in Angriff zu nehmen. Dieses Angebot ergänzt eine Vereinbarung mit der EIB über ähnliche kurzfristige Finanzierungen für Midcap-Unternehmen von insgesamt 1 Milliarde Euro, die im Mai 2021 bekannt gegeben wurde. Aus beiden Programmen können Darlehen zwischen 100 000 und 50 Millionen Euro mit einer Laufzeit von maximal 24 Monaten an KMU und Midcaps vergeben werden.
Neben diesen Garantievereinbarungen für Bpifrance-Darlehen arbeiten die drei Institute auch bei Eigenkapital und Quasi-Eigenkapital zusammen. So wurde im Mai 2021 die Beteiligung der EIB an dem Fonds „France Investissement Tourisme 2“ (FIT2) bekannt gegeben, der 2020 von der Bpifrance aufgelegt wurde und mit knapp 190 Millionen Euro ausgestattet ist. Der Fonds unterstützt und begleitet Tourismusbetriebe, die unter der Coronakrise leiden.
Ein Empfänger dieser Finanzierungen ist Potel et Chabot, der führende französische Anbieter von Premium-Event-Catering.
Alain Postic, CEO von Potel et Chabot: „Wir freuen uns über die Unterstützung der Bpifrance über den Fonds FIT2, an dem die EIB beteiligt ist. Die Refinanzierung hat uns – zusätzlich zu den Hauptanteilseignern, dem Staat und Bankpartnern – 2021 geholfen, 200 Jahre Wissen und Können zu bewahren und unsere Position als Marktführer für Event-Catering in Frankreich und weltweit auszubauen.“