Afrika: Mehr als 23,8 Millionen US-Dollar von EIB und Boost Africa für Start-up-Fonds Atlantica Ventures

• Neue Risikokapitalfinanzierungen für afrikanische Technologie-Start-ups
• Atlantica Ventures – neuer Partner für Innovationsfinanzierungen – profitiert von Boost Africa
• Neue Unterstützung für afrikanische Start-ups auf dem EU-Afrika-Wirtschaftsforum angekündigt

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Boost Africa investieren insgesamt 23,8 Millionen US-Dollar in den Start-up-Fonds Atlantica Ventures, um mehr Risikokapitalinvestitionen in innovative und Technologieunternehmen in Afrika zu ermöglichen. Boost Africa steuert hierzu nachrangiges Kapital von 11,3 Millionen US-Dollar (etwa 10 Millionen Euro) bei, die EIB vorrangiges Kapital von 12,5 Millionen US-Dollar (etwa 11 Millionen Euro).

Atlantica Ventures profitiert als neuster afrikanischer Finanzierungspartner erstmals von der Boost-Africa-Initiative.

Thomas Östros, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank: „Die Europäische Investitionsbank will innovativen Unternehmen in Afrika und weltweit den Zugang zu Finanzierungen erleichtern. Die neue Partnerschaft der EIB mit Atlantica Ventures ermöglicht mehr Finanzierungen für Technologie- und technologiegestützte Unternehmen in ganz Afrika, damit innovative Technologien zu einem nachhaltigen Wachstum beitragen können, an dem alle teilhaben.“

Said Ik Kanu, Mitgründer von Atlantica Ventures: „Ich freue mich, bekannt zu geben, dass Atlantica Ventures dank der Kapitalbeiträge von EIB und Boost Africa über 50 Millionen US-Dollar an Kapitalzusagen erreicht hat. Vor dem letzten Zeichnungsschluss dürften noch weitere Investoren hinzukommen. Wir sind überzeugt, dass auf Afrika ausgerichtete Risikokapitalfonds das Start-up-Ökosystem auf dem Kontinent voranbringen und jungen Unternehmen mit ihrem Know-how und ihrer Erfahrung beim Wachsen helfen können. Diese Fonds werden von Anlegern unterstützt, die nicht nur an die Fondsmanager, sondern auch an das Potenzial des Marktes glauben. Mit ihrer Kapitalzusage haben die EIB und Boost Africa bekräftigt, dass sie diese Überzeugung teilen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und die gemeinsamen Maßnahmen zur Transformation und Weiterentwicklung des afrikanischen Technologie-Ökosystems.“

Innovationsbasiertes Wirtschaftswachstum in Afrika vorantreiben

Die schnelle Urbanisierung der jungen Bevölkerung Afrikas, die weitgehend online und kaum noch ohne Mobiltelefon unterwegs („mobile first“) ist, treibt die Nachfrage nach technologiegestützten Gütern und Dienstleistungen an. Infolgedessen hat der Kontinent ein exponentielles Wachstum von Start-ups erlebt, die bereit sind, komplexe lokale Probleme anzugehen, um den wachsenden Bedarf und die Nachfrage dieser neuen Welle von Konsumierenden zu befriedigen. Sie wollen dazu beizutragen, bestehende Ineffizienzen und Lücken zu verringern oder zu beseitigen, die die afrikanischen Länder daran hindern, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Unterstützt wurde das Wachstum des Technologie-Ökosystems durch Risikokapitalfinanzierungen, die im Jahr 2021 mit schätzungsweise 4,5 bis 6,0 Milliarden US-Dollar ein Rekordniveau erreichten und von nationalen Risikokapitalinvestoren sowie zunehmend auch von internationalen Kapitalgebern bereitgestellt wurden.

Partnerschaften mit Tech-Investoren

Aniko Szigetvari und Ik Kanu gründeten den panafrikanischen Risikokapitalfonds Atlantica Ventures, der in Start-up-Unternehmen in der Frühphase investiert. Sie sind der Überzeugung, dass die Probleme Afrikas und der Welt von afrikanischen Unternehmerinnen und Unternehmern gelöst werden können, die ihre Leidenschaft und ihre Fähigkeiten durch Technologie kanalisieren. 

Atlantica Ventures agiert an der Schnittstelle innovativer Geschäftsmodelle und Technologien, um finanzielle Renditen und eine positive Wirkung zu erzielen. Der Fonds unterstützt Gründer, die Probleme mit Technologien lösen, um wirtschaftliches Potenzial und Geschäftsmöglichkeiten für ihre Kundschaft und andere Interessengruppen zu erschließen.

Bislang hat Atlantica Ventures u. a. in die Unternehmen Sabi (Sabi.am), OnePipe (onepipe.com), Sendy (sendy.it) und Curacel (curacel.co) investiert. Die Gründer dieser Unternehmen haben nachhaltige und skalierbare Geschäftsmodelle entwickelt, um die finanzielle Teilhabe zu verbessern und/oder Arbeitskräften den Weg aus dem informellen Sektor in die formelle Wirtschaft und somit in ein besseres Leben zu ebnen.

Aniko und Ik verfügen zusammen über 35 Jahre Erfahrung mit Investitionen und Operationen im afrikanischen Technologiesektor und haben Unternehmen von der Frühphase bis zum Börsengang unterstützt. Die „globale Perspektive“, wie Aniko und Ik ihren praktischen und datengestützten Ansatz nennen, ermöglicht es Atlantica Ventures, über den Tellerrand hinauszuschauen und Chancen zu nutzen, bevor sie im Mainstream angekommen sind.

Als Fonds, der mehrheitlich im Eigentum und unter der Verwaltung von Frauen steht, will Atlantica Ventures auch zur Entwicklung des gesamten Ökosystems beitragen, indem er das Wachstum der nächsten Generation von Technologieinvestorinnen fördert.

Boost Africa fördert Unternehmensinvestitionen in ganz Afrika

Boost Africa ist eine gemeinsame Initiative der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) und der EIB mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission und des Sekretariats der Organisation afrikanischer, karibischer und pazifischer Staaten (OAKPS). Ziel ist es, das unternehmerische Potenzial der afrikanischen Jugend durch Investitionen von Venture-Capital-Fonds freizusetzen.

Die Initiative soll vor allem

• Unternehmertum und Innovation fördern,
• neue, hochwertige Arbeitsplätze schaffen
• ein erfolgreiches unternehmerisches Ökosystem in Afrika schaffen
• die Finanzierungslücke in den frühesten und risikoreichen Phasen der Unternehmensgründung schließen
• und die Qualifikation und das Wissen junger Gründerinnen und Gründer fördern

Die neue panafrikanische Zusammenarbeit bei der Finanzierung von Start-ups wurde in Brüssel im Vorfeld des EU-Afrika-Gipfels bestätigt.