- Verbriefung Minerva 2 zwischen BNL BNP Paribas und EIB-Gruppe
- Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), des Kernstücks der Investitionsoffensive für Europa
Die EIB-Gruppe, bestehend aus Europäischer Investitionsbank (EIB) und Europäischem Investitionsfonds (EIF), und die BNL BNP Paribas haben eine Verbriefung zur Unterstützung der Realwirtschaft vorgenommen. Die Transaktion richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (mit weniger als 250 Beschäftigten), die mindestens 50 Prozent ausmachen, sowie an Midcap-Unternehmen (Firmen mit weniger als 3 000 Beschäftigten). Garantiert wird die Verbriefung durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI), das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa.
Minerva 2 ist eine sogenannte synthetische Verbriefung (ohne Übertragung von Aktiva) eines Portfolios der ordnungsgemäß bedienten Kredite des Finanzinstituts. Durch eine Garantie des EIF für eine Tranche von rund 94 Millionen Euro und eine Gegengarantie der EIB kann die BNL neue vergünstigte Kredite von bis zu 470 Millionen Euro vergeben. Die Mittel sind für italienische Unternehmen bestimmt, die gerade dabei sind, die Folgen der Pandemie für Wirtschaft und Unternehmen in dieser kritischen Phase der landesweiten Erholung zu überwinden.
Dies ist die vierte Operation zwischen der EIB und der BNP Paribas-Gruppe. Zwei davon wurden mit dem Mutterinstitut BNP, zwei mit der BNL durchgeführt. Durch eine Garantie von insgesamt 402 Millionen Euro können Unternehmen neue Kredite im Volumen von rund zwei Milliarden Euro erhalten.
EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Diese Operation mit der BNL BNP Paribas ermöglicht neue vergünstigte Finanzierungen für kleine und mittlere Unternehmen – das Rückgrat der italienischen Wirtschaft. Letztes Jahr hat die EIB-Gruppe mehr als 47 000 italienische Unternehmen mit liquiden Mitteln in Höhe von 6,86 Milliarden Euro gefördert.“
Alain Godard, geschäftsführender Direktor des EIF: „Italien ist eines der Länder in Europa mit der größten Anzahl an kleinen und mittleren Unternehmen. Diesen Firmen Zugang zu Finanzierungen zu ermöglichen, ist der Schlüssel zu einer Wirtschaftserholung, an der alle teilhaben. Dank der heutigen Vereinbarung können die EIB-Gruppe und die BNL BNP Paribas italienische KMU mit 470 Millionen Euro bei ihren Investitionen unterstützen.“
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni: „Ich begrüße diese finanzielle Hilfe für kleine und mittlere Unternehmen in Italien, die im Rahmen der Investitionsoffensive für Europa mit Garantien der EIB und des EIF ermöglicht wurde. Mit der vereinbarten Finanzierung können Unternehmen ihren wirtschaftlichen Erholungskurs nach der Pandemie fortsetzen und dabei Arbeitsplätze schaffen und erhalten.“
Elena Goitini, Chief Executive Officer der BNL und verantwortlich für die BNP Paribas-Gruppe in Italien: „Die BNL BNP Paribas steht an der Seite von Privatpersonen und Unternehmen in ganz Italien – dank eines neuen Organisations- und Geschäftsmodells, das noch bereichsübergreifender und noch stärker spezialisiert ist. Damit wollen wir die Anforderungen und Erwartungen vor allem von Unternehmerinnen und Unternehmern erfüllen, die die Unterstützung eines soliden, erfahrenen und zuverlässigen Partners brauchen. Außerdem streben wir Synergien mit hoch angesehenen Akteuren wie der EIB-Gruppe an, denn wir wissen, dass wir nur gemeinsam den Grundstein für Erholung und neues Wachstum in diesem Land legen können, vor allem zum derzeitigen, sozial und wirtschaftlich heiklen Zeitpunkt nach der Pandemie.“
Gefördert werden sollen Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, die innerhalb von drei Jahren in den Bereichen Industrie, Landwirtschaft, Tourismus und Dienstleistungen getätigt werden. Dies gilt besonders für Anschaffungen, Restrukturierungen, Erweiterungen von Produktionsgebäuden, Forschung und Innovation sowie für den Betriebskapitalbedarf im Zusammenhang mit dem Geschäftszyklus der Unternehmen.
Die Operation Minerva 2 baut auf den positiven Erfahrungen von BNL BNP Paribas und EIB-Gruppe mit Minerva 1 aus dem Jahr 2018 auf. Damals ging es darum, im Rahmen des EFSI Wachstum und Beschäftigung in Europa zu stärken.
Minerva 2 ist eine der ersten synthetischen Verbriefungen nach dem STS-Regelwerk (einfach, transparent und standardisiert) – ein Rahmen zur regulatorischen Behandlung von Verbriefungen, der jüngst im EU-Recht verankert wurde. Sein Ziel ist, die Nachhaltigkeit dieser Produkte zu garantieren, sie von komplexeren und risikoreicheren Finanzierungsinstrumenten abzugrenzen und sicherzustellen, dass die kreditgebende Bank einen Gewinn erzielt.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert Projekte in vier vorrangigen Bereichen – Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In den Jahren 2019–2021 stellte die EIB-Gruppe 36 Milliarden Euro für Projekte in Italien bereit.
Der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) ist das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa. Er stellt Garantien für Erstverluste, sodass die EIB-Gruppe Projekte finanzieren kann, die mit höheren Risiken verbunden sind. Die Projekte und Vereinbarungen, deren Finanzierung im Rahmen des EFSI genehmigt wurde, haben bisher Investitionen von 546,5 Milliarden Euro mobilisiert und sind mehr als 1,4 Millionen KMU zugutegekommen. In Italien wurden Projekte im Gesamtvolumen von 13,3 Milliarden Euro mithilfe des EFSI finanziert. Sie haben zusätzliche Investitionen von 77 Milliarden Euro angestoßen.
Die BNL ist seit über 100 Jahren im Geschäft. Sie ist in ganz Italien aktiv und gehört zu den größten italienischen Bankengruppen und den bekanntesten Marken im Land. Die BNL bietet ihren Kunden (Einzelpersonen, Familien, Unternehmen, Behörden und Institutionen) ein breites Angebot an traditionellen sowie hoch innovativen Lösungen, Produkten und Dienstleistungen. Seit 2006 gehört die BNL zur BNP Paribas-Gruppe, die in 68 Ländern tätig ist. Die Gruppe beschäftigt mehr als 193 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 148 000 in Europa, wo sie vier Heimatmärkte hat: Belgien, Frankreich, Italien und Luxemburg. Die BNP Paribas hat eine starke Stellung in ihren vier wichtigsten Geschäftsfeldern inländische Märkte, internationale Finanzdienstleistungen, Firmenkundengeschäft und institutionelle Kunden. Wie die Gruppe generell macht sich die BNL besonders für wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit stark. Die Strategie #PositiveBanking verkörpert die Entschlossenheit der Gruppe, mit ihrem Geschäft eine positive Wirkung für Kunden, Beschäftigte und die Gesellschaft insgesamt zu erzielen und damit zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen.