- Finanzierung fördert Weiterentwicklung und Ausbau der Inventiva-Pipeline
- Kredit wird in zwei Tranchen von je 25 Millionen Euro ausgezahlt
- Vereinbarung ist Teil der EIB-Strategie zur Stärkung von Biotech-Unternehmen, die Know-how in therapeutischen Bereichen mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf entwickeln
Das biopharmazeutische Unternehmen Inventiva (Notierung bei Euronext Paris und Nasdaq: IVA) hat heute die Unterzeichnung eines endfälligen Kredits über 50 Millionen Euro mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) bekannt gegeben. Inventiva ist in der klinischen Forschung tätig und entwickelt insbesondere orale Therapien mit kleinen Molekülen zur Behandlung von Patienten mit nichtalkoholischer Steatohepatitis (NASH) und anderen Erkrankungen mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf. Die Mittel fließen in die vorklinische und klinische Pipeline des Unternehmens, ein Teil u. a. in die klinische Phase-III-Studie für Lanifibranor bei Patienten mit NASH.
Der Kredit ist in zwei Tranchen von je 25 Millionen Euro unterteilt. Die erste Tranche (Tranche A) wird ausgezahlt, wenn eine Reihe von Bedingungen in der Kreditvereinbarung erfüllt ist, die zweite Tranche (Tranche B), wenn weitere Bedingungen erfüllt sind und die Tranche A vollständig abgerufen wurde. Für alle abgerufenen Mittel gilt eine Laufzeit von vier Jahren nach Auszahlung der Tranche A und von drei Jahren nach Auszahlung der Tranche B. Zinsen und Kapital dürften daher nach Veröffentlichung der ersten Ergebnisse von Teil 1 der Phase-III-Studie für Lanifibranor bei NASH-Patienten zurückgezahlt werden. Erwartet werden die Ergebnisse für die zweite Hälfte 2024.
Jean Volatier, Chief Financial Officer von Inventiva: „Wir freuen uns sehr über diesen Kredit. Er ist einer der größten, den die EIB bisher an ein Biotech-Unternehmen vergeben hat. Wir wollen damit die Weiterentwicklung unserer Pipeline unterstützen, vor allem die klinische Entwicklung von Lanifibranor, damit der Wirkstoff in den Vereinigten Staaten und – unter Auflagen – in der EU schneller zugelassen wird.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Die EIB ist stolz darauf, ein europäisches Biotech-Unternehmen zu finanzieren, das Innovationsführer auf seinem Gebiet ist und Europas Dynamik bei der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden verkörpert. Das Know-how von Inventiva ist umso wichtiger, als es sich um bahnbrechende Behandlungen für Patienten handelt, die unter NASH oder anderen Krankheiten mit nach wie vor ungedecktem medizinischem Bedarf handelt.“
Zusätzlich zu einem kapitalisierten Zins von acht Prozent für Tranche A und von sieben Prozent für Tranche B wird Inventiva Optionsscheine zugunsten der EIB in verschiedener Höhe begeben – je nach Tranche, der Höhe des beschafften Eigenkapitals oder der im Rahmen einer Partnerschaft oder einer anderen Transaktion erhaltenen Barmittel und dem von Investoren bei der Eigenkapitalbeschaffung gezahlten durchschnittlichen Preis je Anteil[1].
Der Basispreis der Optionsscheine beträgt 95 Prozent des volumengewichteten Durchschnittskurses der Stammaktien von Inventiva an einer Reihe von Handelstagen vor dem Tag, an dem der Ausgabepreis festgesetzt wird. Die Optionsscheine haben eine Laufzeit von zwölf Jahren und können bei Fälligkeit der Tranche A oder bei Eintreten bestimmter Ereignisse (z. B. Kontrollwechsel oder Fälligstellung im Verzugsfall) ausgeübt werden, sodass die Anteile der bestehenden Aktionäre in nächster Zeit nicht verwässert werden.
Bei Fälligkeit der Tranche A oder bei Eintreten bestimmter Ereignisse kann die EIB ihre Optionsscheine in Höhe der Differenz zwischen dem angemessenen Marktpreis und dem Ausübungspreis der Optionsscheine[2] alternativ zu deren Ausübung an Inventiva verkaufen.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB)
Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Sie hat die Aufgabe, die Integration, eine ausgewogene Entwicklung sowie den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedsländer zu fördern. Dazu nimmt sie an den Kapitalmärkten umfangreiche Mittel auf und vergibt damit Kredite zu sehr günstigen Bedingungen für Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Die EIB will der EU helfen, sich an die Spitze der nächsten Innovationswelle zu setzen – vor allem im Gesundheitswesen. Als Covid-19 eine Gesundheitskrise auslöste, stellte die EIB sechs Milliarden Euro für Investitionen im Gesundheitssektor bereit. Mit dem Geld wurden medizinische Einrichtungen, zusätzliche Forschung und andere Investitionen im Zusammenhang mit Impfstoffen und Medikamenten finanziert. Als Klimabank der EU gehört die EIB zu den wichtigsten Geldgebern für die grüne Wende und ein CO2-armes, nachhaltiges Wachstum.
Das biopharmazeutische Unternehmen Inventiva ist in der klinischen Forschung tätig und entwickelt insbesondere orale Therapien mit kleinen Molekülen zur Behandlung von Patienten mit nichtalkoholischer Steatohepatitis (NASH) und anderen Erkrankungen mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf. Zugute kommen ihm dabei seine umfangreichen Kenntnisse und Erfahrungen auf folgenden Gebieten: Kernrezeptoren ansprechende Substanzen, Transkriptionsfaktoren und epigenetische Modulation. Inventivas führender Produktkandidat Lanifibranor befindet sich derzeit in der entscheidenden klinischen Phase-III-Prüfung NATiV3 für die Behandlung von Erwachsenen mit NASH, einer verbreiteten progressiven chronischen Lebererkrankung, für die bislang keine Therapien zugelassen sind.
Das Unternehmen arbeitet bei Autoimmunerkrankungen mit AbbVie zusammen. Diese strategische Zusammenarbeit führte zur Entdeckung des Arzneimittelkandidaten Cedirogant (ABBV-157), eines oralen RORγ-inversen Agonisten, der zurzeit in einer klinischen Phase-IIb-Studie unter Federführung von AbbVie bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis geprüft wird. Zu Inventivas-Pipeline gehört außerdem Odiparcil, ein Arzneimittelkandidat zur Behandlung von Erwachsenen mit Mukopolysaccharidose (MPS) VI. Das Unternehmen beschloss allerdings, den Entwicklungsschwerpunkt auf Lanifibranor zu legen und die klinische Arbeit an Odiparcil auszusetzen. Momentan prüft es die Alternativen einer möglichen Weiterentwicklung. Die Auswahl eines onkologischen Entwicklungskandidaten für sein Signalwegprogramm Hippo läuft ebenfalls.
Das wissenschaftliche Team besteht aus rund 80 erfahrenen Fachleuten für Biologie, medizinische und computergestützte Chemie, Pharmakokinetik und Pharmakologie sowie klinische Entwicklung. Das Unternehmen besitzt eine umfangreiche Bibliothek von rund 240 000 pharmakologisch relevanten Molekülen (davon sind etwa 60 Prozent proprietär) und eine eigene Forschungs- und Entwicklungseinrichtung.
Inventiva ist eine Aktiengesellschaft und am Segment C des geregelten Markts der Euronext Paris (Ticker: IVA – ISIN: FR0013233012) sowie an der Nasdaq Global Market in den Vereinigten Staaten (Ticker: IVA) notiert..
[1] Oder, falls für die erste Tranche keine Anteile ausgegeben werden, dem durchschnittlichen Preis pro Anteil in den letzten 90 Handelstagen vor der Zeichnung der Optionsscheine.
[2] Vorbehaltlich einer Obergrenze, die dem gesamten im Rahmen der Kreditvereinbarung ausgezahlten Betrag entspricht.