>@A.-L. Gaffuri/EIB
  • Aus EU-Haushalt besichertes EIB-Darlehen ermöglicht dem Land, ein modernes nationales Gesundheitslabor aufzubauen und regionale Krankenhäuser mit Abteilungen für Infektionskrankheiten auf den Atollen zu erweitern
  • Team-Europa-Projekt trägt zu weiterer Modernisierung und Dezentralisierung des Gesundheitssystems bei und verbessert Behandlung von Patienten mit Infektionskrankheiten wie Covid-19
  • Darlehen der EU-Bank weitet Team-Europa-Hilfe für nachhaltige Entwicklung in dem Inselstaat aus

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt über die EIB Global ein Darlehen von 18,4 Millionen Euro an die Malediven, um die Effizienz des Gesundheitssystems und seine Widerstandsfähigkeit gegen Pandemien wie Covid-19 zu verbessern. Die EIB Global ist der Geschäftsbereich für Entwicklung der Bank der EU. Besichert wird das Darlehen durch eine Garantie aus dem Europäischen Fonds für nachhaltige Entwicklung plus (EFSD+) der Europäischen Union. Die EIB und die Malediven haben den Darlehensvertrag heute in Brüssel am Rande der Europäischen Entwicklungstage unterzeichnet.

Die Finanzierung hilft dem Inselstaat, sein Gesundheitssystem zu dezentralisieren, den Krankenhäusern vor Ort die Pandemiebekämpfung zu erleichtern und die Behandlung von Patienten mit Infektionskrankheiten zu verbessern. So kann das Land sein Netz regionaler Atoll-Krankenhäuser mit Abteilungen, die Patienten mit Infektionskrankheiten wie Corona behandeln können, ausbauen und modernisieren.

Die EIB Global finanziert auch ein neues nationales Gesundheitslabor. Das neue landesweite Laborsystem macht den Inselstaat widerstandsfähiger gegen Covid-19 und potenzielle künftige Pandemien, nimmt wichtige analytische Aufgaben für die Prävention, Kontrolle und Überwachung von Infektionskrankheiten wahr und erhöht die Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit. Diese Unterstützung der EU baut auf ihren Covid-19-Maßnahmen für die Malediven auf.

Christian Kettel Thomsen, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Südostasien: „Gemeinsam mit unseren Partnern in den Malediven und der EU bauen wir an einem effizienteren, moderneren und resilienteren Gesundheitssystem für das Land, das große Gesundheitsrisiken wie die Coronapandemie bewältigen kann. Diese Finanzierung verhilft den Maledivern, ihren Besuchern und einer großen Zahl von Gastarbeitern zu einer Gesundheitsversorgung von besserer Qualität vor Ort und zu einem modernen nationalen Laborsystem. Ich bin stolz auf diesen Beitrag von Team Europa zu widerstandsfähigeren Malediven und danke dem Land für die Chance, weiter mit an seiner nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung arbeiten zu dürfen.“

Ibrahim Ameer, Finanzminister der Malediven: „Für die Bevölkerung und die Regierung der Malediven ist die rasche Unterstützung der EIB in diesen Krisenzeiten eine sehr gute Nachricht. Dies zeigt – wie schon nach dem verheerenden Tsunami 2006 im Indischen Ozean –, wie eng die Beziehungen zwischen der EU und den Menschen der Malediven sind. Die Finanzierung treibt die Dezentralisierung des Gesundheitssystems in unserem Land erheblich voran und verbessert auch die Gesundheitsversorgung der Menschen. Außerdem bauen wir damit ein neues nationales Laborsystem auf, das unser Land widerstandsfähiger gegen Covid-19 und potenzielle künftige Pandemien macht, wichtige analytische Aufgaben für die Prävention, Kontrolle und Überwachung von Infektionskrankheiten wahrnimmt und die Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit im Land erhöht. Wir danken der EIB und allen unseren Entwicklungspartnern, denn sie haben uns dabei unterstützt, auf dem Weg aus der Krise ein widerstandsfähigeres Land aufzubauen.“

Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften: „Eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Pandemien und ein effizienterer Gesundheitssektor sind ein Kernelement der neuen Global-Gateway-Strategie der EU. Sie ermöglicht Investitionen in nachhaltige Infrastruktur von hoher Qualität, auch im Gesundheitswesen. Die EIB ist ein wichtiger strategischer Partner bei der Umsetzung dieser Strategie. Das heute vereinbarte Darlehen wird durch eine Garantie des EFSD+ besichert. Es ist ein konkretes Beispiel dafür, wie Team Europa seinen Partnern hilft, mehr Resilienz aufzubauen. In den Malediven ist dies umso wichtiger, als nicht nur die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung verbessert, sondern auch der Tourismus geschützt wird, der für die Wirtschaft des Landes unverzichtbar ist.“

Kommission unterstützt Malediven

Im April 2020 gewährte die EU den Malediven bei Ausbruch der Coronapandemie umgehend einen Zuschuss über drei Millionen Euro für den Gesundheitssektor und die Tourismusbranche. Ergänzt wurde die Unterstützung durch ein 20-Millionen-Euro-Darlehen der EU zur Stützung der einheimischen Wirtschaft. Eine wirksame Eindämmung von Infektionskrankheiten ist ein zentraler Baustein einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes, dessen wichtigster Wirtschaftszweig der Tourismus ist.

Das Darlehen von 18,4 Millionen Euro für ein effizienteres und resilienteres Gesundheitssystem schreibt diese Unterstützung fort. Möglich gemacht hat das Darlehen eine Gesamtgarantie der EU im Rahmen des Instruments für Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit (NDICI) – Europa in der Welt.

Die EFSD+-Garantie eröffnet neue Wege der Entwicklungsfinanzierung im asiatisch-pazifischen Raum. Die Kommission übernimmt einen Teil der mit der Finanzierung verbundenen Risiken und holt damit Entwicklungsbanken und private Investoren ins Boot, die Unternehmerinnen und Unternehmer vor Ort fördern oder Entwicklungsprojekte finanzieren. Mit Global Gateway bekräftigt die Kommission außerdem ihren entschlossenen Einsatz als Partner für nachhaltige Entwicklung für alle Menschen.

EIB fördert soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Inselstaats

Das Darlehen ist die vierte EIB-Finanzierung für die Malediven und die zweite zur Abfederung der Pandemiefolgen. Die erste Coronafinanzierung mit dem Land unterzeichnete die EIB 2021. Bislang flossen insgesamt 40 Millionen Euro in die wirtschaftliche Erholung von maledivischen KMU.

Die EIB hat bisher über 135 Millionen Euro in den Malediven bereitgestellt, darunter ein Darlehen von 50 Millionen Euro für den Wiederaufbau nach dem Tsunami und ein weiteres über 45 Millionen Euro für nachhaltige Energie.

Mit der EIB Global, ihrem neuen Geschäftsbereich für Entwicklung, kann die Bank der EU ihre Unterstützung für kleine Inselentwicklungsländer intensivieren und sicherstellen, dass globale Initiativen und Finanzierungsprogramme wie Global Gateway, Europa in der Welt und der europäische Grüne Deal auch ihnen zugutekommen.

Mittel aus dem Programmdarlehen South Asia Public Healthcare COVID-19 der EIB

Das EIB Global-Darlehen ist das zweite aus dem Programmdarlehen South Asia Public Healthcare COVID-19. Zuerst waren an Bangladesch 250 Millionen Euro zur Stärkung des Gesundheitswesens und Förderung der Covid-19-Impfkampagne vergeben worden. Die EIB legte das Programmdarlehen 2021 mit 425 Millionen Euro im Rahmen von Team Europa auf, um Bangladesch, Bhutan, den Malediven, Nepal und Sri Lanka bei der Eindämmung der Coronapandemie zu helfen.

Daraus können Projekte finanziert werden, die Nothilfemaßnahmen anschieben, die Pandemievorsorge einschließlich Impfstoffeinkauf und Impfkampagnen verbessern und die Widerstandsfähigkeit des Gesundheitswesens steigern.

EU-Malediven-Partnerschaft für eine resilientere und nachhaltigere Entwicklung des Landes

Die EIB Global-Finanzierung unterstützt die Umsetzung des Nationalen Resilienz- und Erholungsplans der Malediven. Sie knüpft außerdem an die Hilfe der EIB Global für kleine Inselentwicklungsländer an, mit der ihre Anfälligkeit für die Folgen des Klimawandels verringert, ihre Widerstandsfähigkeit in Großkrisen wie der Coronapandemie erhöht, Umweltverschmutzung und CO2-Emissionen reduziert und die Entwicklung zu einer nachhaltigen blauen Wirtschaft vorangetrieben werden.

Die Aktivitäten der EIB Global lösen unter anderem mit diesem Projekt die Zusage der Global-Gateway-Initiative ein, die Zusammenarbeit mit den globalen Partner der EU zu verstärken, um so künftigen Gesundheitsnotlagen vorzubauen und die weltweite Zusammenarbeit in Gesundheitsfragen zu intensivieren.

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die Bank vergibt langfristige Finanzierungen für tragfähige Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Die im Januar 2022 eingerichtete EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Die EIB in Asien

Seit 25 Jahren unterstützt die EIB die wirtschaftliche Entwicklung in Asien und im pazifischen Raum durch vielfältige Projekte: von einer neuen U-Bahn-Linie in Bangalore bis hin zu preisgünstiger und sauberer Energie im Westen Nepals.

In Asien legt die EIB den Schwerpunkt auf Klimaschutz in allen Sektoren. Über unsere Finanzierungen mobilisieren wir weitere Mittel, die zur Umsetzung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030 erforderlich sind. Bei unseren Projekten achten wir auch auf den Aspekt der Geschlechtergleichstellung. Frauen, Männer, Mädchen und Jungen sollen gleichermaßen und gerecht profitieren.

Die EIB in den Malediven

Die EIB hat bislang 135,4 Millionen Euro für vier Projekte in den Malediven bereitgestellt, um die Erholung der Wirtschaft nach der Coronapandemie, den Energiesektor und KMU zu unterstützen. Für eines der Projekte vergab sie ein Durchleitungsdarlehen von 50 Millionen Euro für KMU nach dem Tsunami 2006. 2016 stellte die Bank der EU weitere 45 Millionen Euro für nachhaltige Energie in dem Inselstaat bereit.