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©Virojt Changyencham/ Getty Images
  • Weltweite Zahlen für 2021 übertreffen Ziele für 2025 – globale Mittel für die Bekämpfung des Klimawandels bei nahezu 63 Milliarden US-Dollar
  • Globale Mittel für Klimaanpassung erreichen mehr als 19 Milliarden US-Dollar
  • Die mobilisierten privaten Mittel belaufen sich auf weltweit 41 Milliarden US-Dollar 

Die Klimafinanzierungen der großen multilateralen Entwicklungsbanken (MDBs) stiegen im letzten Jahr gegenüber 2020 um mehr als 24 Prozent. Das geht aus dem heute veröffentlichten gemeinsamen Bericht über Klimafinanzierungen der MDBs 2021 (2021 Joint Report on Multilateral Development Banks’ Climate Finance) hervor.

Die Gesamtfinanzierungen der MDBs im Jahr 2021 haben bereits die auf dem UN-Klimagipfel 2019 in New York festgelegten Klimafinanzierungsziele bis 2025 überschritten. Geplant waren mindestens 65 Milliarden US-Dollar – davon 50 Milliarden US-Dollar für Länder mit geringem und mittlerem Einkommen –, eine Verdoppelung der Anpassungsfinanzierungen auf 18 Milliarden US-Dollar und die Mobilisierung privater Mittel von 40 Milliarden US-Dollar.

Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen

2021 stellten die MDBs etwa 51 Milliarden US-Dollar an Klimafinanzierung für Länder mit geringem und mittlerem Einkommen bereit (62 Prozent ihrer Klimafinanzierung insgesamt). Von diesen Mitteln entfielen 33 Milliarden US-Dollar (65 Prozent) auf die Bekämpfung des Klimawandels und mehr als 17 Milliarden US-Dollar (35 Prozent) auf die Anpassung an seine Folgen. An privaten Mitteln wurden 13 Milliarden US-Dollar mobilisiert.

Länder mit hohem Einkommen

Darüber hinaus vergaben die MDBs 2021 mehr als 31 Milliarden US-Dollar an Klimafinanzierung in Ländern mit hohem Einkommen (38 Prozent ihrer Klimamittel), davon 29 Milliarden US-Dollar (95 Prozent) für die Bekämpfung des Klimawandels und 1,6 Milliarden US-Dollar (5 Prozent) für Klimaanpassung. Der Betrag der mobilisierten privaten Mittel belief sich auf 28 Milliarden US-Dollar.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen wir noch mehr Klimafinanzierungen auf den Weg bringen. Im Vorfeld der COP 27 sendet dieser Bericht die ermutigende Botschaft, dass die MDBs trotz der Coronakrise ihre weltweite Klimafinanzierung 2021 auf insgesamt 82 Milliarden US-Dollar (51 Milliarden US-Dollar in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen und 31 Milliarden US-Dollar in Ländern mit hohem Einkommen) erhöhen konnten, erhebliche Mittel des Privatsektors mobilisierten und mit Kunden auf der ganzen Welt zusammenarbeiteten. Wir freuen uns über das Rekordjahr 2021, in dem 49 Prozent unserer Mittel dem Klimaschutz dienten. Wir stehen bereit, auch weiterhin Klimaprojekte weltweit zu unterstützen.“

In ihrem gemeinsamen Bericht veröffentlichen MDBs ihre Klimafinanzierungszahlen und legen genau dar, mit welcher Methodik sie die Daten erheben. Neben der Veröffentlichung der Daten der einzelnen Banken hat der Bericht den weiteren Vorteil, dass er die Nachverfolgung der Ziele ermöglicht, die sie etwa im Umfeld der COP 21 angekündigt und in noch größerem Maßstab für die Zeit nach 2020 zugesagt hatten.

Der von der EIB koordinierte MDB-Bericht 2021 präsentiert Daten der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), der Asiatischen Entwicklungsbank (AsDB), der Asiatischen Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB), der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE), der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Interamerikanischen Entwicklungsbank-Gruppe (IADB), der Islamischen Entwicklungsbank (IsDB) und der Weltbankgruppe (WBG). Der diesjährige Bericht enthält auch Informationen über die Nachverfolgung der Klimafinanzierungen der Entwicklungsbank des Europarates (CEB) und der New Development Bank (NDB).

Joint Multilateral Development Report Infographic

Joint Multilateral Development Bank Report

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB-Gruppe hat einen Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe außerdem seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.