- Die Europäische Kommission und die EIB haben eine Studie zur Cybersicherheit in Europa veröffentlicht
- Die Cybersicherheitsbranche der EU hinkt den weltweit führenden Ländern wie den Vereinigten Staaten und Israel hinterher
- Eine neue europäische Investitionsplattform für Cybersicherheit soll den Zugang des Sektors zu Finanzmitteln und Risikokapital verbessern
Anlässlich der Luxemburger Woche zur Cybersicherheit haben die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) heute ihren gemeinsamen Bericht European Cybersecurity Investment Platform veröffentlicht. Der Bericht wurde mit Unterstützung der Europäischen Plattform für Investitionsberatung erstellt.
Der Bericht beleuchtet den Finanzierungsbedarf von Cybersicherheitsfirmen in ganz Europa und die Herausforderungen, vor denen sie beim Wachstum stehen, einschließlich der Rekrutierung qualifizierter Arbeitskräfte. Er enthält Empfehlungen, wie sich ihre Wachstumsaussichten in Europa durch zusätzliche Finanzierungsmechanismen verbessern ließen.
Auch eine Investitionsplattform wird vorgeschlagen, die helfen soll, die Finanzierungslücke in der Branche zu schließen und die wirtschaftliche Entwicklung in der Europäischen Union anzukurbeln.
Bei der Vorstellung der Studie erklärte EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „Angesichts der kritischen Situation in Osteuropa müssen wir unseren Cybersicherheitssektor stärken, um unser digitales Wachstum zu sichern und Europa in diesem strategischen Bereich an die Spitze zu bringen. Ich bin zuversichtlich, dass diese Investitionsplattform beträchtliche zusätzliche Investitionen mobilisieren wird, um Cybersicherheitsfirmen in Europa zu halten und damit wirtschaftliche Entwicklung und Wachstum zu fördern. Wir stehen bereit, um den Sektor mit finanzieller und technischer Hilfe zu unterstützen.“
Der Bericht zeigt, dass die öffentlichen Ausgaben für Cybersicherheit in der Europäischen Union fragmentiert und niedrig sind und es an staatlich initiierten Programmen und Strategien fehlt. In der europäischen Finanzierungslandschaft für Cybersicherheit gibt es nicht genügend engagierte Investoren, die am Wachstum des Sektors interessiert sind. Folglich müssen die Unternehmen außerhalb Europas nach geeigneten Finanzierungspartnern suchen. Darüber hinaus werden viele kleine EU-Unternehmen in diesem Bereich von Nicht-EU-Unternehmen übernommen. Dies verstärkt den Trend, dass die Unternehmen abwandern, was mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten verbunden ist.
Laut dem Bericht besteht zwischen der EU und den USA, dem mit Abstand führenden Land in diesem Sektor, eine beträchtliche Marktlücke, die sich auf etwa 1,75 Milliarden Euro jährlich belaufen könnte. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Dynamik des europäischen Cybersicherheitsmarktes zu unterstützen, um sein jährliches Wachstum – derzeit fast dreimal so hoch wie das Israels und der Vereinigten Staaten – weiter zu steigern.