Die Europäische Investitionsbank (EIB) und der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) der Vereinten Nationen haben heute ihre erste Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet. Die EIB stellt dem IFAD 500 Millionen Euro für sein Darlehensprogramm zur Verfügung, das auf die Erhöhung der Ernährungssicherheit und die Armutsbekämpfung in ländlichen Gebieten abzielt. Mit dem neuen EIB-Darlehen kann der IFAD dringende Maßnahmen finanzieren, die Kleinbauern bei der Anpassung an den Klimawandel und bei der Bewältigung der aktuellen weltweiten Nahrungsmittel-, Düngemittel- und Kraftstoffkrise helfen.
„Der IFAD stellt Finanzierungsmittel für ländliche Gemeinden bereit. Angesichts der alarmierenden Zunahme von Hunger und Armut in der Welt in Verbindung mit zahlreichen sich verschärfenden Krisen kommt das Darlehen zu einem kritischen Zeitpunkt. Der IFAD kann mit dem Geld vor Ort noch mehr bewirken und die ärmsten Menschen in ländlichen Gebieten unterstützen“, sagt IFAD-Präsident Alvaro Lario „Um den wachsenden Finanzmittelbedarf zu decken, diversifizieren wir unsere Finanzierungsquellen und weiten wir unser Kreditprogramm aus“, so Lario weiter.
Das aktuelle Darlehen entspricht dem Ziel der EIB, die Zusammenarbeit mit Kunden, EU-Mitgliedstaaten, Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen, der Zivilgesellschaft und vielen anderen Partnern unter dem Dach der kürzlich eingerichteten EIB Global zu intensivieren. Der IFAD ist die einzige UN-Agentur, die ausschließlich in ländliche Gebiete und Kleinbauern investiert.
„Die EIB weiß, dass vulnerable Gemeinschaften weltweit unter Hungersnöten, unvorhersehbaren und extremen Wetterereignissen, Nahrungsmittelknappheit und landwirtschaftlichen Problemen leiden und daher dringend Hilfe benötigen. Das EIB-Darlehen in Höhe von 500 Millionen Euro für die IFAD wird es ermöglichen, gezielte und nachhaltige Investitionen auszuweiten, um die Ernährungssicherheit zu erhöhen, die Bedingungen für Landwirte zu verbessern, die Armut zu mindern und die landwirtschaftliche Produktivität in den am stärksten vom Klimawandel betroffenen ländlichen Gebieten zu steigern“, sagt Ambroise Fayolle, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank.
Das EIB-Darlehen ist die erste direkte Finanzierungsoperation mit dem IFAD. Die beiden Einrichtungen arbeiten bereits seit Jahrzehnten zusammen, um die Ernährungssicherheit und die Landwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern auf der ganzen Welt zu fördern.
Die EIB und der IFAD verfolgen das gemeinsame Ziel, die Ernährungssicherheit zu erhöhen und die Armut in ländlichen Gebieten zu bekämpfen, indem sie Kleinbauern und ländliche Gemeinschaften helfen, ihre wirtschaftlichen Chancen zu verbessern und sich besser an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
Hintergrundinformationen
Ein erster Teilbetrag von 150 Millionen Euro wird sofort zur Verfügung stehen, und die restlichen 350 Millionen Euro werden voraussichtlich über die nächsten zwei Jahre verteilt. Das Darlehen hat eine Laufzeit von 20 Jahren, wovon fünf tilgungsfrei sind.
Der IFAD war der erste UN-Fonds und die einzige UN-Organisation (neben der Weltbankgruppe), die dank ihres öffentlichen Kreditratings von AA+ an den Kapitalmärkten tätig wurde. Unter der Leitung von Präsident Lario als damaligem CFO des IFAD begab der UN-Fonds im Juni 2022 seine ersten Nachhaltigkeitsanleihen im Gesamtbetrag von 150 Millionen Euro über zwei Privatplatzierungen.