Der irische Stromnetzbetreiber EirGrid und sein französisches Pendant Réseau de Transport d’Electricité (RTE) haben wichtige technische und finanzielle Vereinbarungen über die Stromverbindung „Celtic Interconnector“ abgeschlossen.
Für den Bau von Stromrichterstationen in Irland und Frankreich wurden Verträge mit Siemens Energy abgeschlossen, für die Verlegung eines 575 Kilometer langen Kabels zwischen den beiden Ländern mit dem französischen Kabelbauer Nexans.
Mit der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Danske Bank, Barclays und der BNP wurden Finanzierungsvereinbarungen über 800 Millionen Euro unterzeichnet.
Mark Foley, CEO von EirGrid: „Der Celtic Interconnector ist ein wichtiger Bestandteil unseres strategischen Ziels, das irische Stromsystem zu transformieren und mehr Erneuerbare zu nutzen. Die Verbindung mit Frankreich macht das System widerstandsfähiger und effizienter und erneuerbare Energien zur Hauptquelle für Strom.“
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Um unsere Klima- und Energieziele zu erreichen, müssen wir in grenzüberschreitende Stromverbindungen investieren. Die Europäische Investitionsbank freut sich, den Celtic Interconnector im Zuge ihrer Unterstützung für den Klimaschutz und die Energiesicherheit in Europa zu finanzieren.“
Der von EirGrid und RTE entwickelte Celtic Interconnector ist ein 700-Megawatt-Hochspannungs-Seekabel, das die Südküste Irlands mit der Nordwestküste Frankreichs verbindet. Es ist der erste Interkonnektor zwischen Irland und dem europäischen Festland. Frankreich hat bereits 50 Stromverbindungen mit seinen europäischen Nachbarn.
Der Celtic Interconnector verläuft auf 575 Kilometern vom Osten der Grafschaft Cork bis zur Nordwestküste der Bretagne und transportiert genug Strom für 450 000 Haushalte. Die Leitung dürfte spätestens 2026 in Betrieb gehen.
Die EU hat den strategischen Charakter des Projekts anerkannt, das Projekt teilweise finanziert und als Vorhaben von gemeinsamem Interesse eingestuft. Ein Vorhaben von gemeinsamem Interesse ist ein Infrastrukturprojekt, das die Energiesysteme von EU-Staaten miteinander verbindet. Es kann aus der Connecting-Europe-Fazilität (CEF) gefördert werden, einem Fonds für den Ausbau der Energie-, Verkehrs- und digitalen Netze in Europa.
2019 erhielten RTE und EirGrid 530,7 Millionen Euro CEF-Mittel für das Projekt.
Die Stromleitung verbindet Knockraha in Irland mit La Martyre in Frankreich. Die beiden Ortschaften wurden in Studien als geeignetste Standorte für den Netzanschluss in beiden Ländern ermittelt.