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  • EIB und Rzeszów unterzeichnen Finanzierung von 350 Millionen Zloty für Investitionen in nachhaltige städtische Infrastruktur
  • Investitionen in Bildung, städtische Straßen und Radwege, Grünflächen und Erholungsgebiete, kommunale Dienstleistungen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Stadt Rzeszów arbeiten schon seit 2011 zusammen. Ihre gute Kooperation hilft der Stadt, sich zu modernisieren und ihre Pläne für eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Mit dem Darlehen über 350 Millionen Zloty will Rzeszów seine Infrastruktur stärken, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Da Rzeszów in einer Kohäsionsregion liegt, berücksichtigen die Investitionen neben Klimamaßnahmen auch die Ziele der EU-Kohäsionspolitik.

Die Stadt verzeichnet seit über 20 Jahren eine positive demografische Entwicklung. Allein im Zeitraum 2002–2021 wuchs die Bevölkerung um 24 Prozent. Jetzt ist ihre Zahl infolge des Zustroms Geflüchteter aus der Ukraine um weitere 50 Prozent auf 300 000 angestiegen. Deshalb müssen die Infrastruktur der Stadt und ihre Dienste dringend ausgebaut werden. Durch die Vereinbarung mit der EIB kann Rzeszów dynamisch reagieren und seine Infrastruktur an den neuen Kontext anpassen.

EIB-Vizepräsidentin Teresa Czerwińska: „Die EIB ist stolz darauf, ihre Zusammenarbeit mit Rzeszów zu vertiefen. Wir sind überzeugt, dass unser Beitrag eine dynamische Entwicklung anstoßen wird, auch unter den aktuell schwierigen Umständen. Die geplanten Investitionen helfen, die städtische Infrastruktur umweltverträglich weiterzuentwickeln, das Leben für die Menschen in der Stadt wird komfortabler und Geflüchtete aus der Ukraine können sich schneller einleben. Die Woiwodschaft Podkarpackie mit ihrer Hauptstadt Rzeszów gehört zu den Kohäsionsregionen. Kohäsionsförderung ist ein prioritäres Ziel der EIB, und wir setzen alles daran, es umzusetzen.“

Konrad Fijołek, Bürgermeister von Rzeszów: „Die finanzielle Unterstützung der Europäischen Investitionsbank ist für uns sehr wichtig. Wir können damit kommunale Investitionen finanzieren, aber auch Geflüchtete aus der Ukraine besser auffangen und integrieren.“

Die größte Stadt der Woiwodschaft Podkarpackie erlebt seit Jahren eine dynamische Entwicklung, die sie auch ihrer strategisch günstigen Lage und dem attraktiven Angebot für Wissenschaft und Unternehmen verdankt. Rzeszów genießt unter polnischen und internationalen Studierenden einen guten Ruf, weil sich Hochschulen hier entfalten können. Die Unternehmensförderung konzentriert sich vor allem auf die strategisch wichtigen Sektoren IT und Luftfahrt.

Aufgrund der Lage haben sich Rzeszów und sein Umland zu einer wichtigen Drehscheibe für Polens Handel mit der Ukraine entwickelt – davon profitiert die Wirtschaft der Stadt. Der größte Flughafen der Region mit seiner Start- und Landebahn, auf der auch große Zivil- und Militärflugzeuge abheben können, ist vor allem vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine ein weiteres Plus.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1958 fördert die Europäische Investitionsbank den Zusammenhalt in der Europäischen Union. Im EU-Haushalt 2014–2020 unterstützte die EIB-Gruppe in weniger wohlhabenden Regionen, sogenannten Kohäsionsregionen, Investitionen von rund 630 Milliarden Euro – das entspricht rund 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU. Polen belegte 2021 unter den Empfängern von EIB-Mitteln für Kohäsionsregionen den ersten Platz. Von 4,5 Milliarden Euro flossen 35 Prozent in eine nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung und 23 Prozent in eine nachhaltige Energiewende. Weitere 23 Prozent entfielen auf Innovation, Digitalisierung und Humankapital. Kleine und mittlere Unternehmen erhielten 19 Prozent der Finanzierungen für Kohäsionsregionen.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert Vorhaben in vier vorrangigen Bereichen – Infrastruktur, Innovation, Klimaschutz und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). 2019 verpflichtete sich die EIB als Klimabank der EU, ab 2025 mindestens 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Investitionen bereitzustellen, die zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen.

Rzeszów

Rzeszów ist die größte Stadt im Südosten Polens und Hauptstadt der Woiwodschaft Podkarpackie (Karpatenvorland) an der östlichen Grenze der Europäischen Union. Als Zentrum der Metropolregion Rzeszów beherbergt sie lokale und regionale Behörden, Justiz- und Regierungsinstitutionen. Gleichzeitig gilt Rzeszów als wirtschaftliches, akademisches und kulturelles Zentrum des südöstlichen Polens. Mit zahlreichen Unternehmen aus der Luftfahrt-, IT-, Chemie-, Groß- und Einzelhandels-, Bau- und Dienstleistungsbranche ist Rzeszów eine schnell wachsende Stadt, deren junge Bevölkerung für lebendigen Unternehmergeist steht. Über 28 000 Firmen sind in Rzeszów ansässig, die von über 800 wirtschaftsnahen Einrichtungen unterstützt werden. Wichtige Branchen sind die Luftfahrt, IT, Bauwesen und Chemie. Auch die Pharma-, Lebensmittel- und Autoindustrie sowie Unternehmensdienstleistungen und erneuerbare Energien haben einen festen Platz in der Wirtschaftsstruktur der Stadt.

Auf dem Höhepunkt der kriegsbedingten Flüchtlingswelle nahm Rzeszów 100 000 Menschen aus der Ukraine auf. Aktuell leben rund 30 000 Geflüchtete aus dem Nachbarland in der Stadt.