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  • Bank der EU hat mit Stadt Stockholm Darlehensvertrag über 2,5 Milliarden schwedische Kronen (rund 230 Millionen Euro) für energieeffizienten Wohnraum unterzeichnet
  • Geplant sind 1 500 neue energieeffiziente Wohneinheiten in der schwedischen Hauptstadt

Die Energiepreise steigen, der Ruf nach Energieunabhängigkeit wird lauter. Gleichzeitig wird moderner, bezahlbarer und klimafreundlicher Wohnraum benötigt – in Schweden und anderswo. Deshalb fördert die EIB, die Bank der EU, dieses große Wohnungsbauprojekt und den Stadtentwicklungsplan der schwedischen Hauptstadt. In der Stadt Stockholm und ihrem Umland leben fast 25 Prozent der schwedischen Bevölkerung. Sie bildet auch das größte Ballungsgebiet der nordischen Länder. Mehr neue öffentliche Mietwohnungen in bestehenden Stadtgebieten verbessern in einer schnell wachsenden Stadt wie Stockholm die soziale Durchmischung. Die über 1 500 geplanten Wohneinheiten fördern somit bezahlbares Wohnen. Angesichts der komplexen demografischen, sozialen und ökonomischen Situation in der größten, wirtschaftlich stärksten und sich am schnellsten entwickelnden Region Schwedens sind diese Neubauten und die Sanierung weiterer 200 Wohnungen ein positives Signal.

Niedrigere Energierechnungen

Der neu entstehende, hochwertige Wohnraum, der hohe Energieeffizienz-Standards erfüllt, senkt die Betriebs- und Energiekosten. Das Projekt unterbietet die Energieeffizienz-Anforderungen für Niedrigstenergiegebäude um 25 Prozent. Außerdem werden die neuen Mietwohneinheiten direkt als Klimaschutzkomponente eingestuft. Sie machen 95 Prozent des Projekts aus.

Gebaut werden die Wohnungen von drei Wohnungsbaugesellschaften im Eigentum der Stadt, und sie ergänzen private Bau- und Sanierungsarbeiten. Schwedische Kommunen sind gesetzlich verpflichtet, Mietwohnraum diskriminierungsfrei bereitzustellen und alle Wohnenden fair und gleich zu behandeln. Sie sind deswegen Eigentümer eines großen Bestands von Mietwohneinheiten und spielen eine wichtige Rolle bei der Energiewende.

Thomas Östros, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Schweden: „Für die EIB hat der Klimawandel höchste Priorität. Investitionen in Energieeffizienz sind eine der kostengünstigsten und vernünftigsten Energiesparmaßnahmen. Deshalb greifen wir der Stadt Stockholm, die intelligente, nachhaltige und energiesparende Wohnungen anbieten will, gerne unter die Arme. Dieses Projekt ist nicht nur ein Schritt nach vorne in einer nachhaltigen Stadtentwicklung in Schweden, sondern auch wegweisend für einen niedrigeren Energieverbrauch der Bevölkerung und damit niedrigere Rechnungen.“

Sofie Nilvall, Finanzdezernentin der Stadt Stockholm: „Die Stadt Stockholm schätzt die langjährige Beziehung mit der Bank, deren langfristige Darlehen unseren Finanzierungsbedarf passgenau decken. Die Kofinanzierung der EIB diversifiziert die Mittelaufnahme der Stadt und ermöglicht es, Stadtentwicklungsprojekte zu finanzieren, die gut für das Klima und die Menschen sind.“

Das größere Bild

Die Finanzierung des Projekts beruht auf den Förderprioritäten der EIB für Energieeffizienz und Klimaschutz und auf dem Pariser Abkommen. Das Projekt trägt zum nationalen Energie- und Klimaplan Schwedens und zu den Umwelt- und Klimaplänen der Stadt bei. Gleichzeitig unterstützt es die Energieeffizienzziele der EU und des Landes. Außerdem orientiert sich das Projekt an der EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, der EU-Energieeffizienzrichtlinie und den Energiefinanzierungsleitlinien der EIB aus dem Jahr 2019. Darüber hinaus soll es noch den Kriterien der EU-Taxonomie für den Neubau von Gebäuden entsprechen.

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die EIB ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaprojekte. Sie vergibt langfristige Finanzierungen für wirtschaftlich nachhaltige Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. „Ein gerechter Übergang für alle“ gehört zu den vier übergeordneten Zielen, die sich die EIB-Gruppe in ihrem Klimabank-Fahrplan 2021–2025 gesetzt hat. Im Jahrzehnt bis 2030 will sie Investitionen von einer Billion Euro in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit anstoßen und alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens ausrichten.

REPowerEU

Der REPowerEU-Plan der Europäischen Kommission will Europa angesichts der russischen Invasion der Ukraine deutlich vor 2030 von fossilen Brennstoffen aus Russland unabhängig machen. Der Plan sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, die die Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen rasch verringern, den grünen Wandel beschleunigen und das Energiesystem EU-weit widerstandsfähiger machen sollen: a) Diversifizierung, Erschließung von Energieversorgungs-Alternativen, b) Energieeinsparungen (alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Organisationen können Energie sparen), c) schnellere Umstellung auf saubere regenerative Energien, Beschleunigung der grünen Wende und massive Investitionen in erneuerbare Energien.

Die Stadt Stockholm

Weitere Informationen: Stadt Stockholm