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  • Neue ARF-Finanzierung von 108 Millionen Euro für eine 350-Kilometer-Unterseeverbindung; bessere Energiesicherheit der griechischen Inseln
  • Günstigere saubere Energie und schnellerer Ausbau erneuerbarer Energien auf den westlichen und südlichen Kykladen
  • EIB steuert 157 Millionen Euro aus eigenen Mitteln zum 524-Millionen-Euro-Projekt bei

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und der unabhängige griechische Stromübertragungsnetzbetreiber ADMIE haben eine langfristige Kreditvereinbarung über 108 Millionen Euro unterzeichnet. Mit Mitteln aus der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) soll der Bau einer wichtigen Verbundleitung zwischen dem griechischen Festland und den Kykladen finanziert werden. Die Finanzierung ergänzt einen EIB-Kredit vom 16. Dezember 2022 über 157 Millionen Euro aus eigenen Mitteln.

Die dringend benötigte Verbundleitung besteht aus fünf Land- und Seekabeln und hat eine Gesamtlänge von rund 350 Kilometern. Es handelt sich dabei um die vierte Phase des Kykladen-Projekts, das mit Santorin, Folegandros, Milos und Serifos die letzten noch isolierten Kykladeninseln an das Festlandsnetz anbinden soll. Alle Inseln liegen im Westen und Süden der ägäischen Inselgruppe.

Dies ist die erste Finanzierung im Rahmen des Fünf-Milliarden-Euro-Mandats Griechenlands für die EIB, dessen Mittel aus dem nationalen Aufbau- und Resilienzplan „Griechenland 2.0“ stammen. Das Mandat soll mithilfe zusätzlicher EIB-Finanzierungen und privater Mittel die nach der Finanzkrise und der Coronapandemie entstandene Investitionslücke in der griechischen Wirtschaft schließen.

Christos Staikouras, griechischer Finanzminister und Gouverneur der EIB: „Die vierte Phase der Anbindung der Kykladen an das Festlandnetz – ein Projekt mit Gesamtkosten von 524 Millionen Euro – die mit Mitteln der Aufbau- und Resilienzfazilität und dem heute unterzeichneten Darlehen zwischen der Europäischen Investitionsbank und ADMIE finanziert wird, dürfte einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung der griechischen Inseln leisten. Das Projekt wird die griechische Energieinfrastruktur erheblich modernisieren und den Energiemix weiter in Richtung erneuerbare Energien erweitern. Gleichzeitig fördert es das Wirtschaftswachstum des Landes und verbessert die Lebensbedingungen der Menschen auf den Kykladen.“

Theodore Skylakakis, stellvertretender griechischer Finanzminister, verantwortlich für die Vorbereitung und Koordinierung der Umsetzung des Plans „Griechenland 2.0“: „Der Aufbau- und Resilienzfonds setzt wichtige Initiativen in Gang, die den Alltag der Menschen in Griechenland erleichtern. Ein typisches Beispiel ist die heute unterzeichnete Vereinbarung zwischen der EIB und ADMIE. Mit ARF-Mitteln werden die westlichen und südlichen Kykladen per Seekabel an das griechische Festlandnetz angebunden. Für die Menschen auf den Kykladen hat dieses wichtige Projekt einen mehrfachen Nutzen. Sie erhalten nun Zugang zu zuverlässiger, günstiger und sauberer Energie.“

Christian Kettel Thomsen, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über die Finanzierungen der Bank in Griechenland: „Die heutige Vereinbarung zeigt, dass EIB-Kredite nahtlos mit ARF-Finanzierungen kombiniert werden können, um eine maximale Wirkung für die Menschen in Griechenland und ganz Europa zu erzielen. Wir wollen sicherstellen, dass bei der Erholung vom pandemiebedingten Wirtschaftseinbruch auch der Klimaschutz und die Energiewende vorangetrieben und digitale Chancen genutzt werden.“

Manousos Manousakis, Vorsitzender und CEO von ADMIE: „ADMIE führt mit Unterstützung durch die EIB und die ARF ein bedeutendes Projekt zur Anbindung der südwestlichen Kykladen durch. Das Projekt wird die Energiesicherheit maximieren und den Weg für die stärkere Nutzung erneuerbarer Energiequellen freimachen. Mit diesem und anderen Projekten unseres fünf Milliarden Euro schweren Investitionsplans bis 2030 schaffen wir eine neue Generation von Stromnetzen in Griechenland und treiben die Energiewende voran.“

Nikos Mantzoufas, Gouverneur der Agentur für den Aufbau- und Resilienzfonds: „Dies ist eine symbolträchtige Investition in die Anbindung der Kykladen an das griechische Festlandnetz. Das Projekt fördert die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und sorgt für eine stabile Stromversorgung unserer Inseln ohne Unterbrechungen. Damit erleichtert es das Leben der Inselbewohnerinnen und -bewohner und auch der Besucher, was der wirtschaftlichen Entwicklung generell zugutekommt. Die heutige Vereinbarung zwischen der Europäischen Investitionsbank und ADMIE freut uns auch deshalb, weil sie die erste Darlehensvereinbarung ist, die die EIB als Partner der Darlehenskomponente von „Griechenland 2.0“ schließt, und die erste, die Mittel des Aufbau- und Resilienzfonds auf europäischer Ebene nutzt.“

EIB fördert Energiewende in Griechenland

Das Projekt mit Gesamtkosten von 524 Millionen Euro erhält einen Zuschuss aus dem Aufbau- und Resilienzplan „Griechenland 2.0“. Hinzu kommen eigene Beiträge des Projektträgers. Durch die Verbundleitung können die Inselnetze, deren Strom noch teuer und umweltschädlich auf Erdölbasis erzeugt wird, umgestellt werden. Dies bringt nicht nur erhebliche wirtschaftliche Vorteile in Form günstigerer, sauberer Energie, sondern stärkt auch die Regionalentwicklung und den Zusammenhalt. Die Projektarbeiten, darunter der Bau von vier gasisolierten Umspannwerken auf den Inseln, erstrecken sich bis 2025. Vorarbeiten wie Planung, Genehmigungseinholung und Landerwerb fanden zwischen 2018 und 2021 statt. Der Bau der Verbundleitung zwischen Santorin und Naxos läuft seit der ersten Jahreshälfte 2022, und Ende des Jahres waren die Ausschreibungen für die Anbindung von Folegandros, Milos und Serifos fertiggestellt.

ADMIE

ADMIE ist der Betreiber des griechischen Stromübertragungsnetzes. Seine Aufgabe ist es, für eine sichere, effiziente und zuverlässige Stromversorgung des Landes zu sorgen, den freien Wettbewerb auf dem griechischen Strommarkt zu fördern und die Gleichbehandlung der Stromnetznutzer sicherzustellen.