- Italien profitierte 2022 am meisten von der Mittelvergabe und Mittelverwaltung der EIB-Gruppe
- 5,52 Milliarden Euro und damit mehr als die Hälfte aller Finanzierungen der EIB-Gruppe in Italien flossen in Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit
Die EIB-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), hat heute in Rom die Ergebnisse ihrer Tätigkeit in Italien im Jahr 2022 vorgestellt. Vergangenes Jahr unterzeichnete die EIB-Gruppe in Italien 85 Verträge im Gesamtbetrag von 10,09 Milliarden Euro. Davon wurden 9,29 Milliarden Euro in Form von Darlehen und Garantien bereitgestellt. 612 Millionen Euro waren Mittel des Nationalen Aufbau- und Resilienzplans (NARP), die die EIB im Auftrag der Regierung verwaltet. 194 Millionen Euro fielen unter den Europäischen Garantiefonds (EGF), den die EIB-Gruppe eingerichtet hat, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern. 2022 erhielt Italien 15,9 Prozent der gesamten EIB-Förderung in der Europäischen Union und profitierte damit im vergangenen Jahr am meisten von der Mittelvergabe und Mittelverwaltung der EIB-Gruppe. Schätzungen zufolge mobilisieren die Mittel in der Realwirtschaft Investitionen von rund 34 Milliarden Euro.
Gelsomina Vigliotti, EIB-Vizepräsidentin und Vorsitzende des EIF-Verwaltungsrats: „Wegen der Energiekrise hat die EIB-Gruppe 2022 deutlich mehr Geld für den ökologischen Wandel in Italien bereitgestellt. Unser Rekordbeitrag von 5,54 Milliarden Euro kommt Projekten für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, die Energieversorgungsicherheit, nachhaltige Mobilität und die Dekarbonisierung von Unternehmen – vor allem in Problembranchen – zugute. Mit den 10,09 Milliarden Euro, die die EIB-Gruppe 2022 in Italien vergeben hat, mobilisiert sie mehr als 34 Milliarden Euro für den privaten und öffentlichen Sektor. Das hilft, den Liquiditätsbedarf von über 82 500 kleinen und mittleren Unternehmen zu decken, und unterstützt das Land bei der Umsetzung seines Aufbau- und Resilienzplans. Außerdem kann ich bestätigen, dass vergangenes Jahr wieder jeder sechste Euro, den die EIB-Gruppe in Europa ausgezahlt hat, nach Italien ging.“
5,52 Milliarden Euro für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit
Wegen der Energiekrise und zur Förderung von Maßnahmen, die die Europäische Union unabhängiger von fossilen Brennstoffen aus Russland machen, unterstützte die EIB-Gruppe 2022 vor allem Klimaprojekte. In Italien flossen mit 5,52 Milliarden Euro ganze 55 Prozent ihrer Finanzierungen in grüne Projekte, die dem Klimaschutz, der Energiewende, der Erschließung erneuerbarer Energien und einer nachhaltigen Mobilität dienen.
3,35 Milliarden Euro für kleine und mittlere Unternehmen
Die Pandemie und nun die Inflation haben gezeigt, wie wichtig es ist, den Liquiditätsbedarf kleiner und mittlerer Unternehmen zu decken. Denn sie machen einen wesentlichen Teil des Produktionsgefüges und der Beschäftigung in Italien aus. Deshalb unterstützte die EIB-Gruppe dort 2022 mehr als 82 500 kleine Unternehmen und Midcaps, die über 1,2 Millionen Menschen beschäftigen. Sie erhielten 3,35 Milliarden Euro und damit 33 Prozent des gesamten Finanzierungsvolumens der EIB-Gruppe in Italien.
1,17 Milliarden Euro für Forschung, Entwicklung und Innovation
Die Finanzierungen für Innovation, Digitalisierung und Humankapital – zentrale Bereiche für die digitale und ökologische Wende – beliefen sich 2022 in Italien auf 1,17 Milliarden Euro.
Gesamtergebnisse der EIB-Gruppe
Im Jahr 2022 vergab die EIB-Gruppe Finanzierungen von 72,5 Milliarden Euro. Sie dürften Investitionen von rund 260 Milliarden Euro mobilisieren und bis 2026 etwa 950 000 neue Jobs schaffen. Darüber hinaus kam 2022 fast die Hälfte (46 Prozent) der Finanzierungen der EIB Projekten in Kohäsionsregionen zugute.
Bei grünen Finanzierungen für die ökologische Wende registrierte die EIB mit 36,5 Milliarden Euro (58,3 Prozent aller Finanzierungen) erneut ein Plus. Die Zusage, mindestens die Hälfte ihrer Mittel dem Klimaschutz und der ökologischen Nachhaltigkeit zu widmen, hat die Bank also deutlich vor 2025 erfüllt. In den vergangenen zwei Jahren unterstützte die EIB-Gruppe Investitionen von 222 Milliarden Euro und ist damit ihrem Ziel näher gekommen, in diesem Jahrzehnt eine Billion Euro für grüne Finanzierungen zu mobilisieren.
Hilfe für die Ukraine
Aus ihrem Soforthilfe-Paket für die Ukraine stellte die EIB vergangenes Jahr 1,7 Milliarden Euro für den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur bereit.
Aktivitäten des EIF
2022 unterstützte der EIF kleine Unternehmen und grüne Projekte mit über neun Milliarden Euro. Damit sollen Investitionen von rund 97 Milliarden Euro für die Klimaneutralität, die Digitalisierung der EU-Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen mobilisiert werden. Angesichts der schwierigen Konjunkturaussichten für 2023 will der EIF zum InvestEU-Programm, zum REPowerEU-Plan und zu anderen Aktionen wie der European Tech Champions Initiative beitragen.
EIB Global
Die EIB Global unterzeichnete 2022 neben der Ukrainehilfe neue Finanzierungen von 9,1 Milliarden Euro. Damit erzielte der Geschäftsbereich, der vor einem Jahr eingerichtet wurde und die Tätigkeit der EIB außerhalb der Europäischen Union ausweiten soll, ein Volumen von insgesamt 10,8 Milliarden Euro.
Hilfe in der Pandemie
Um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern, richtete die EIB-Gruppe zusammen mit 22 Mitgliedstaaten den Europäischen Garantiefonds (EGF) ein, der in den rund zwei Jahren seines Bestehens Darlehen, Garantien und Eigenkapital-Finanzierungen von 20,9 Milliarden Euro bereitstellte (bei einem Gesamtvolumen von 24,4 Milliarden Euro). Die Mittel kommen vor allem kleinen Unternehmen in der Europäischen Union zugute. Die im Rahmen des EGF vergebenen Finanzierungen sollen Investitionen von rund 183,5 Milliarden Euro mobilisieren.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert Vorhaben in vier vorrangigen Bereichen – Infrastruktur, Innovation, Klimaschutz und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Im Zeitraum 2019–2022 vergab die EIB-Gruppe mehr als 46 Milliarden Euro für Projekte in Italien.
Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Seine Aufgabe besteht im Wesentlichen darin, kleinsten, kleinen und mittleren Unternehmen in Europa den Zugang zu Finanzierungsmitteln und Risikokapital zu erleichtern. Darüber hinaus unterstützt der EIF Investitionen von Klima- und Infrastrukturfonds, die den Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit legen. Er trägt zu den EU-Zielen für Innovation, Forschung und Entwicklung, Unternehmertum, Wachstum und Beschäftigung bei.