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  • Neuer Bericht unterstreicht Problem von Mikroplastik und Mikroschadstoffen im Wasser
  • Mehr Investitionen in Kläranlagen mit quartärer Behandlung notwendig
  • Clean-Oceans-Initiative für weniger Verschmutzung durch Mikroplastik

Auf der Konferenz „Unser Ozean“ in Panama hat die Europäische Investitionsbank (EIB) ihren neuen Bericht über Mikroplastik und Mikroschadstoffe im Wasser vorgestellt. Darin beschreibt sie, wie Mikroplastik und Mikroschadstoffe das Leben von Mensch und Tier beeinträchtigen und welche neuen Initiativen dem Problem gegensteuern. Der Bericht geht auf die Kosten und Vorteile von Investitionen ein, die notwendig sind, um die negativen Auswirkungen von Mikroplastik und Mikroschadstoffen zu mindern. Außerdem hebt er hervor, was die EIB tut, um ihre Einleitung in Gewässer einzudämmen.

Die Bank wurde auf der Konferenz durch Ricardo Mourinho Félix, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen für die blaue Wirtschaft, vertreten. Er nahm an einer Podiumsdiskussion zum Thema Meeresverschmutzung teil und erläuterte, wie staatliche Konzepte und wissenschaftliche Innovationen zur Bekämpfung der Meeresverschmutzung beitragen können.

EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Die heutigen Diskussionen und der neue Bericht der EIB zeigen, wie gefährlich Mikroplastik und andere Schadstoffe in unseren Böden, Flüssen, Seen und Meeren für das Leben von Mensch und Tier sind. Als Klimabank der EU erkennt die EIB an, dass Investitionen in eine globale blaue Wirtschaft notwendig sind. Über unsere Blue Sustainable Ocean Strategy, die Clean-Oceans-Initiative und die Blue Mediterranean Partnership wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern die Verschmutzung der Gewässer eindämmen und die Meere schützen.“

In ihrem Bericht betont die EIB, dass das meiste Mikroplastik in Gewässern landet und dort direkt Wasserorganismen gefährdet, die die Partikel aufnehmen. Später schaden sie indirekt auch den Menschen, die diese Organismen zu sich nehmen. Jährlich gelangen etwa 1,5 Millionen Tonnen Mikroplastik in die Meere. Davon stammen etwa zehn Prozent aus der EU. In dem Bericht wird empfohlen, weiter in Kläranlagen und Regenwassermanagementsysteme zu investieren, um die Verschmutzung durch Mikroplastik in Europa stärker einzudämmen. Das sieht auch die überarbeitete EU-Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser vor, die demnächst verabschiedet wird.

Mikroschadstoffe sind winzige Partikel aus Produkten wie Industriechemikalien, Pharmazeutika, Kosmetika, Pestiziden und Hormonen. Damit davon weniger in der Umwelt landet, muss in die sogenannte „quartäre Behandlung“ investiert werden, so der Bericht. Die damit verbundenen Investitionskosten werden in der EU auf 2,6 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass sich die Gefahren von Mikroplastik und Mikroschadstoffen nicht ohne den öffentlichen Sektor eindämmen lassen. Er muss entsprechende Vorschriften erlassen und nachhaltige, bezahlbare Finanzierungen anbieten. Die könnten teilweise von der EIB bereitgestellt werden.

Um die weltweite Verschmutzung durch Makro- und Mikroplastik zu verringern, hat die EIB gemeinsam mit ihren Partnern die Clean-Oceans-Initiative ins Leben gerufen. Über sie sollen bis 2025 Kredite von insgesamt vier Milliarden Euro vergeben werden. Mit dem Geld können der öffentliche und der private Sektor nachhaltige Projekte durchführen, die dazu beitragen, Kunststoffe und andere Abfälle zu sammeln und Mikroplastik aus dem Abwasser entfernen, bevor es in die Meere gelangt. Die Initiative hat bereits 65 Prozent ihres Finanzierungsziels von vier Milliarden Euro erreicht. 2,6 Milliarden Euro flossen in Projekte, die mehr als 20 Millionen Menschen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa zugutekommen.

Auf der COP 27 stellte die EIB die Blue Mediterranean Partnership als neuen Beitrag zur Konferenz „Unser Ozean“ vor. Die Partnerschaft will internationale Geber, Empfängerländer, interessierte Finanzinstitute und philanthropische Einrichtungen zusammenbringen, um politische Reformen zu unterstützen, Gebermittel einzuwerben und öffentliche und private Finanzierungen für Projekte – zunächst in Ägypten, Jordanien und Marokko – zu mobilisieren.