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Die Regierungen von Deutschland und Luxemburg haben heute weitere 50 Millionen Euro für den City Climate Finance Gap Fund angekündigt, einen von der Weltbank, der Europäischen Investitionsbank (EIB) und Partnern eingerichteten Multi-Geber-Klimafonds für Städte. Seine Kapitalausstattung verdoppelt sich dadurch nahezu auf 105 Millionen Euro. Damit ist der Gap Fund einer der größten Fonds für technische Hilfe in der Frühphase, wenn es um Städte und Klima geht. Das Geld soll in CO2-arme, klimafeste Investitionen in Städten fließen.

„Der Gap Fund ist jetzt seit drei Jahren erfolgreich aktiv und bedient eine wachsende Nachfrage. Darauf sind wir stolz. Er zeigt, wie wichtig technische Hilfe in den frühen Phasen der Planung und Vorbereitung von Klimaprojekten ist“, erklärte ein Vertreter der deutschen Bundesregierung. „Der einzigartige, innovative Ansatz des Gap Fund hilft, die für unsere weltweiten Klimaziele dringend benötigten Investitionen in Städten zu mobilisieren.“

Joëlle Welfring, luxemburgische Ministerin für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung: „Drei Jahre nach der Gründung zeigt das stetig wachsende Interesse lokaler Akteure und Behörden, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Jetzt haben wir das 100-Millionen-Euro-Ziel überschritten – ein weiterer Beleg für unsere Entschlossenheit und die gemeinsamen Anstrengungen. Der Gap Fund avanciert zum Schlüsselpartner für lokalen Klimaschutz.“

Der Gap Fund ist eine Multi-Geber-Initiative, die von der Weltbank und der EIB in Partnerschaft mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eingerichtet wurde. Er vergibt dringend benötigte Finanzierungen für technische Hilfe in der Frühphase und Kapazitätsaufbau, damit Städte in Ländern mit geringem und mittlerem Einkommen ihre Klimapläne in die Tat umsetzen, robuste Projektkonzepte ausarbeiten und Klimafinanzierungen nutzen können. Seit seiner Gründung 2020 hat er schon 183 Städte in 67 Ländern unterstützt.

Axel van Trotsenburg, Senior Managing Director für Entwicklungspolitik und Partnerschaften bei der Weltbank: „Um eine Welt ohne Armut und einen lebenswerten Planeten zu schaffen, müssen wir jetzt handeln. Städte sind der Schlüssel, wenn wir die Klimaresilienz stärken und gleichzeitig stetes Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze gewährleisten wollen. Der Gap Fund macht aus ihren Klimaambitionen reale Projekte und gibt so Millionen Menschen die Chance auf ein besseres Leben.“

Aktuell unterstützt der Gap Fund das kenianische Mombasa und Porto Alegre in Brasilien bei der Erstellung von Klimaplänen. Pristina im Kosovo* stand er bei der Bewertung des Raumentwicklungsplans und Empfehlungen für ein kompaktes städtisches Wachstum in Übereinstimmung mit den Klimazielen zur Seite. Um die Klimaanpassung zu unterstützen, hilft er im südafrikanischen Mbombela bei der Umsetzung eines Plans für das Regenwassermanagement, und Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) begleitet er bei der Identifizierung und Priorisierung von Investitionen in naturbasierte Lösungen für mehr Klimaresilienz. In puncto Klimamitigation hat der Gap Fund im indischen Mangalore und Kolar zur Entwicklung klimasmarter Strategien zur Abfallbewirtschaftung beigetragen, im indonesischen Palembang zu mehr Energieeffizienz in öffentlichen und privaten Gebäuden. Mit einer Strategie für E-Mobilität in Buenos Aires und einer Vormachbarkeitsstudie für elektrische Schulbusse in Bogotá unterstützt er auch nachhaltige Mobilität.

Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen für Klimaschutz und Entwicklung: „Städte müssen CO2-neutral und klimafest werden, sie befinden sich in einem Wettlauf gegen die Zeit. Gleichzeitig stehen sie vor großen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die den Haushalt belasten. Der Gap Fund hilft ihnen, die knappen Ressourcen optimal einzusetzen, indem er vielversprechenden Ideen mit vorbereitender Unterstützung und Finanzierung auf die Sprünge hilft und vor Ort den Kapazitätsaufbau für Investitionen unterstützt. Mein Dank gilt unseren Gebern. Sie helfen uns, eine erfolgreiche Initiative auszuweiten, von der schon über 180 Städte weltweit profitieren.“

Der Fonds begleitet Städte dabei, wirkungsstarke Investitionen zu identifizieren, priorisieren und entwickeln. Gleichzeitig reduziert er das wahrgenommene Risiko potenzieller Anschlussgeldgeber. Der Brückenschlag zu nachgelagerten Ressourcen für die ausführliche Projektvorbereitung und Finanzierung ist in der Konzeption des Gap Fund berücksichtigt, weil das Matchmaking zwischen unterstützten Projekten und potenziellen Quellen für weitere Unterstützung Priorität hat. Mit seinem Volumen von 105 Millionen Euro für Technische-Hilfe-Zuschüsse will der Fonds Klimainvestitionen in Städten von über vier Milliarden Euro anschieben.

Der Gap Fund pflegt enge Partnerschaften mit Städtenetzen und globalen Initiativen wie dem Globalen Konvent der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für Klima und Energie (GCOM), der Cities Climate Finance Leadership Alliance (CCFLA), C40 Cities und ICLEI – Lokale Gebietskörperschaften für Nachhaltigkeit.

Michael R. Bloomberg, UN-Sondergesandter für Klimaschutz und Klimalösungen, Co-Vorsitzender des GCOM, Gründer von Bloomberg Philanthropies und Bloomberg LP: „Die Kapitalspritze für den Gap Fund hilft Städten, ihre ehrgeizigen Projekte voranzubringen und im Kampf gegen den Klimawandel Tempo zu machen.“

Die Partner des Gap Fund arbeiten eng zusammen, um Wissen auszutauschen, Städte fit zu machen für den Umgang mit dem Klimawandel und Anschlussunterstützung und -mittel zu sichern.

Hintergrundinformationen

Städte sind der Schlüssel zu einer klimasmarten Zukunft. Hier lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung, und hier entstehen 80 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung und 70 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Urbanisierung ist ein wichtiger Wachstumstreiber. Durch unkontrollierte, rasante Urbanisierung und Zersiedelung steigen jedoch die Treibhausgasemissionen, und immer mehr Menschen sind dem Klimawandel und anderen Schocks ausgesetzt. Städte und Regionalregierungen wollen sich klimafester und CO2-ärmer aufstellen. Viele stoßen jedoch auf Hindernisse bei der Finanzierung und bei der Planung und Projektvorbereitung, weil es ihnen an Kapazität oder Ressourcen fehlt – gerade in den Frühphasen des Projektzyklus. Genau dort setzt der Gap Fund an.

* Diese Bezeichnung berührt nicht die Standpunkte zum Status und steht im Einklang mit der Resolution 1244 (1999) des VN-Sicherheitsrates und dem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs zur Unabhängigkeitserklärung des Kosovos.