Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute auf dem Global Gateway Forum einen Investitionszuschuss der Europäischen Kommission von 40 Millionen Euro unterzeichnet. Zugute kommen die Mittel GÈANT, dem Koordinator des Europäischen Nationalen Forschungs- und Bildungsnetzes, und AFR-IX, dem Projektträger für das 342 Millionen Euro teure MEDUSA-Seekabel, das die digitale Konnektivität zwischen Nordafrika und der EU stärken soll.
Das ist ein weiterer wichtiger Schritt für das Projekt. Im November 2022 war eine Kooperationsvereinbarung bekannt gegeben worden, und zuletzt unterzeichneten die Europäische Kommission und die EIB eine Beitragsvereinbarung über 40 Millionen Euro für die Hochgeschwindigkeits-Internetverbindung unter der Nachbarschaftsinvestitionsplattform.
Diese Vereinbarungen sind das Ergebnis des Wirtschafts- und Investitionsplans für die südliche Nachbarschaft und greifbarer Ausdruck der Global-Gateway-Strategie, die eine smarte, saubere und sichere Digitalisierung fördert und Wohlstand und Sicherheit innerhalb und außerhalb Europas stärkt. MEDUSA bietet Universitäten und Bildungs- und Forschungszentren in Nordafrika über ein Untersee-Glasfaserkabel und direkte terrestrische Verbindungen hochwertige Übertragungskapazitäten. Darüber hinaus wird MEDUSA die Beziehungen zu anderen Einrichtungen in der EU und den wissenschaftlichen Austausch fördern und damit Innovation, Forschung und Beschäftigung in der Region ankurbeln.
Die beiden Parteien bekräftigten ihr Engagement für den erfolgreichen Abschluss des Projekts. Sie betonten, dass es die digitale Landschaft des Mittelmeerraums verändern und gleichzeitig zu umfassenderen regionalen Integrations- und Entwicklungszielen beitragen kann.
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Das Medusa-Seekabel steht nicht nur für technologischen Fortschritt, sondern auch für die Kooperation und gemeinsame Vision von Nordafrika und der EU. Indem es den digitalen Zugang verbessert, wird das Projekt das Wirtschaftswachstum, Innovation und die grenzübergreifende Zusammenarbeit ankurbeln und Chancen für alle schaffen. Ich freue mich, dass die EIB als Bank der EU dazu beiträgt.“
EU-Kommissar Olivér Várhelyi:
„Konnektivität ist ein zentrales Element unseres Wirtschafts- und Investitionsplans, der auf die Bedürfnisse unserer Partner zugeschnitten ist. Mit dem 342 Millionen Euro teuren Medusa-Seekabel verbinden wir erstmals den Norden und den Süden des Mittelmeers. Das Projekt zeigt eindrücklich, wie wir gemeinsam wirkungsvolle zukunftssichere Projekte umsetzen können, die großartige Chancen für 500 Hochschulen, Bildungseinrichtungen, Forschungszentren und rund 4,5 Millionen Studierende schaffen. So sieht Konnektivität aus. MEDUSA wird auch die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in der Region voranbringen und weitere Investitionen anziehen.“
Hintergrund
Das MEDUSA-Kabel, entwickelt von der AFR-IX Telecom und hergestellt von Alcatel Submarine Networks (ASN), wird das bislang längste Seekabel im Mittelmeer sein. Das moderne und leistungsstarke 7 100 Kilometer lange Glasfaserkabel verbindet beide Seiten des Mittelmeers. Es dürfte zwischen 2025 und Anfang 2026 für eine Dauer von 25 Jahren in Betrieb genommen werden.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für Finanzierungen außerhalb der EU. Sie ist zentraler Partner der Global-Gateway-Strategie der EU. Wir wollen bis Ende 2027 Investitionen von mindestens 100 Milliarden Euro anschieben; das ist gut ein Drittel des Gesamtziels der Initiative. Die EIB Global arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Das Global Gateway Forum bringt zum ersten Mal Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus EU-Ländern und Drittstaaten mit wichtigen Akteuren und Vordenkerinnen des Privatsektors, der Zivilgesellschaft, von Finanzinstituten und internationalen Organisationen zusammen. Das Forum fördert globale Investitionen in transformative – harte und weiche – Infrastrukturen, die den UN-Entwicklungszielen dienen.
Global Gateway ist eine Strategie der EU, die die weltweite Investitionslücke verringern, intelligente, saubere und sichere Verbindungen für Digitales, Energie und Verkehr fördern und die Gesundheits-, Bildungs- und Forschungssysteme stärken soll. Über Team Europa bringt Global Gateway die EU, ihre Mitgliedstaaten und europäische Finanzierungs- und Entwicklungsinstitutionen zusammen. Die Initiative soll im Zeitraum 2021–2027 öffentliche und private Investitionen von 300 Milliarden Euro mobilisieren, um die globale Investitionslücke zu schließen. Dabei setzt sie auf partnerschaftliche Beziehungen statt auf Abhängigkeiten.