- Neue Anlage optimiert Produktion von Sonnenblumenöl und schafft neue Arbeitsplätze
- Schutz der Umwelt dank abfallfreier Produktion mit grüner Technologie
- Kredit untermauert Engagement der EIB für Ernährungssicherheit und nachhaltige Regionalentwicklung
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit Kristera einen Kreditvertrag über 35 Millionen Euro unterzeichnet. Das Unternehmen gehört zur Agria Group Holding und finanziert mit dem Geld eine neue Anlage zur Produktion von Sonnenblumenöl in Nordbulgarien sowie den Erwerb von Güterwagen für den Transport von Speiseölen.
Hinter dem Kredit steht das InvestEU-Programm, das im Zeitraum 2021–2027 zusätzliche Investitionen von über 372 Milliarden Euro in Europa anschieben soll. Das InvestEU-Programm mobilisiert Investitionen für vorrangige EU-Ziele wie grüne Wende, Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und nachhaltige Infrastruktur.
Dank InvestEU und des EIB-Kredits kann die Agria Group Holding, einer der führenden bulgarischen Getreideproduzenten und -händler, die Erzeugung von Sonnenblumenkernen optimieren und ihren Zugang zu Exportmärkten verbessern. Das Projekt mit Gesamtkosten von etwa 75 Millionen Euro wird neue Arbeitsplätze schaffen und die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit in ländlichen Gebieten fördern.
Errichtet wird die neue Anlage in der nordbulgarischen Stadt Popovo. Sie schützt das Klima, denn sie produziert keine Abfälle, nutzt grüne Technologie und erzeugt mit den Schalen der Sonnenblumenkerne Ökostrom. Die Anlage dürfte im zweiten Halbjahr 2027 in Betrieb gehen. Unter das Projekt fällt auch der Erwerb von Güterwagen für den Transport des Sonnenblumenöls zum bulgarischen Schwarzmeerhafen Varna. Das verringert Emissionen im Straßengüterverkehr.
EIB-Vizepräsident Kyriacos Kakouris: „Wir freuen uns, unsere Unterstützung für den bulgarischen Agrarsektor durch diese neue Vereinbarung mit der Agria Holding Group auszuweiten, die ihr Geschäft modernisieren und ausbauen will. Das Projekt wird die regionale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes nachhaltig fördern. Die Investitionen betreffen eine weniger entwickelte Region der EU und tragen damit zu sozialem Zusammenhalt und gerechtem Wachstum bei.“
Emil Raykov, CEO der Agria Group Holding: „Das Projekt ist für die Gruppe besonders wichtig. Wir können damit unseren Umsatz deutlich diversifizieren, unsere Handelsabhängigkeiten reduzieren und neue End- und Zielmärkte erschließen. Zudem ist das Projekt von großer regionaler und wirtschaftlicher Bedeutung. Es schafft viele neue Arbeitsplätze und optimiert die Logistik von Rohstoffen, indem diese durch Endprodukte ersetzt werden. Mit dem Projekt können wir erhebliche finanzielle und betriebliche Skaleneffekte erzielen.“
Hintergrundinformationen
Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, die die Wirtschaft nachhaltig stärken. Zudem stößt es private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Finanzierungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie soll die Risikotragfähigkeit der Partner erhöhen und so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen mobilisieren.
Die Agria Group Holding ist eine bulgarische Holdinggruppe, die über ihre Tochtergesellschaften landwirtschaftliche Produkte erzeugt sowie Getreide und Ölsaaten lagert und vertreibt. Das Unternehmen ist auch in der verarbeitenden Industrie tätig und stellt unter anderem Bioethanol her. Seine drei Hauptlogistikzentren befinden sich im Nordosten Bulgariens. Die Gruppe lagert und vertreibt jährlich rund 750 000 bis 800 000 Tonnen Getreide und Ölsaaten.