Das Global Emerging Markets Risk Database Consortium (GEMs) hat heute erstmals die Erlösquoten für Kredite an private und unterstaatliche Geschäftspartner in Schwellen- und Entwicklungsländern für den Zeitraum 1994–2022 veröffentlicht. Die Statistiken wurden aus Daten von 19 multilateralen Entwicklungsbanken und Entwicklungsfinanzierern erstellt, die Mitglied des Konsortiums sind. Sie sind kostenlos auf der GEMs-Website (gemsriskdatabase.org) abrufbar.

Der neue Bericht ist das Ergebnis der fortgesetzten Bemühungen des Konsortiums, Statistiken auf Basis der GEMs-Datenbank einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, um Investitionen in Schwellenländern zu fördern. Er ergänzt die im vierten Quartal 2023 veröffentlichten Berichte zu Ausfallstatistiken, die große Resonanz fanden und ebenfalls auf der GEMs-Website abrufbar sind. Das Konsortium will künftig regelmäßig Ausfall- und Erlösquoten veröffentlichen. Zusammen mit allen Mitgliedern arbeitet es auch an weiteren Statistiken, die dem Privatsektor Informationen liefern und Vertrauen aufbauen, damit mehr in Schwellenländern investiert wird.

Nadia Calviño, Präsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB), die in Luxemburg das GEMs-Sekretariat führt: „Das von der EIB und der Weltbankgruppe gegründete GEMs-Konsortium zeigt, dass wir viel mehr bewirken können, wenn wir zusammenarbeiten. Über die heutige Veröffentlichung teilen wir Informationen mit Partnern im öffentlichen und privaten Sektor. Damit reagieren wir auf den Aufruf der G20 an internationale Finanzierungsinstitute, die Reform des Finanzsystems zu unterstützen und dazu Daten und Expertise breiter verfügbar zu machen. Ich hoffe, dass dieser wichtige erste Schritt uns allen hilft, transformative Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern anzuschieben.“

Die GEMs-Statistiken liefern tiefere Einblicke in Märkte, für die kaum verlässliche Kreditdaten vorliegen. Sie werden auch die Mobilisierung privater Investitionen in Schwellenländern erleichtern, wie von den G20 mit Nachdruck gefordert. Das GEMs-Konsortium arbeitet weiter an methodischen Verbesserungen und der Datenanreicherung, um in naher Zukunft noch weitere Statistiken und mehr Informationen anbieten zu können.

GEMs

GEMs, das Global Emerging Markets Risk Database Consortium, pflegt eine der größten Datenbanken zu Kreditrisiken in Schwellenländern. Die Daten stammen aus Finanzierungen der multilateralen Entwicklungsbanken und Entwicklungsfinanzierungsinstitute, die sich dem Konsortium angeschlossen haben. GEMs sammelt anonymisierte Daten zu Kreditausfällen seiner Mitglieder, zu Veränderungen im Kreditrating von Kunden und zu Erlösquoten bei Kreditausfällen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Damit liefert das Konsortium Einblicke in Regionen, für die ansonsten relativ wenig empirische Kreditdaten verfügbar sind.

GEMs wurde 2009 als bilaterale Initiative von der Europäischen Investitionsbank und der International Finance Corporation (Weltbankgruppe) gegründet. Seither ist das Konsortium auf 25 Mitglieder gewachsen: Afrikanische Entwicklungsbank (AfDB), Agence française de développement (AFD), Asiatische Entwicklungsbank (ADB), Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB), Schwarzmeer-Handels- und Entwicklungsbank (BSTDB), Westafrikanische Entwicklungsbank (BOAD), British International Investment (BII), Entwicklungsbank des Europarats (CEB), Zentralamerikanische Bank für wirtschaftliche Integration (CABEI), Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Europäische Investitionsbank (EIB), GuarantCo, Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB), Inter-American Investment Corporation (IDB Invest), International Finance Corporation (IFC), Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD), Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), Islamische Entwicklungsbank (IsDB), Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Multilaterale Investitionsgarantie-Agentur (MIGA), niederländische Entwicklungsbank (FMO), U.S. International Development Finance Corporation (DFC), Neue Entwicklungsbank (NDB), Proparco und Cassa Depositi e Prestiti (CDP).