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EIB-Kredit von 45 Mio. Euro für Sanierung des ehemaligen Gebäudes der Supélec in Paris-Saclay – letzter Abschnitt des Campus-Programms der Ingenieurhochschule

Die französische Ingenieurhochschule CentraleSupélec erhält von der Europäischen Investitionsbank (EIB) 45 Millionen Euro für die vollständige Sanierung des Bréguet-Gebäudes. Der Kredit mit einer Laufzeit von 25 Jahren ist Teil einer Gesamtinvestition von 137 Millionen Euro. Ergänzt werden die EIB-Mittel durch Finanzierungen der Region Île-de-France im Rahmen des Planvertrags zwischen Staat und Region und des Programms für Zukunftsinvestitionen.

Die umfassende Sanierung des Bréguet-Gebäudes ist die letzte Phase des Campus-Programms der CentraleSupélec in Paris-Saclay. Im Rahmen des 2015 angelaufenen Programms hat die Einrichtung 2017 bereits das neue Eiffel-Gebäude (45 000 m2) und das neue Bouygues-Gebäude (23 000 m2) fertiggestellt – beide ebenfalls mit Mitteln der EIB.

Das Bréguet-Gebäude ist seit Ende 2023 geschlossen. Es wird nun vollständig saniert und soll die neue Innovationsschmiede der CentraleSupélec werden. Die Sanierung des 36 000 m2 großen Gebäudes umfasst die komplette Neugestaltung der Räumlichkeiten auf mehreren Ebenen. Sie sollen an die aktuellen und künftigen Anforderungen angepasst werden, ohne dabei das architektonische Erbe zu beeinträchtigen. Nach der Sanierung soll es die anderen Gebäude auf dem Paris-Saclay-Campus perfekt ergänzen.

Die Räumlichkeiten des Bréguet-Gebäudes werden künftig wie folgt genutzt:

  • 8 000 m2 für die Zusammenführung aller Mitarbeitenden des Forschungslabors für Elektrotechnik GeePs sowie der Teams des Forschungslabors für Signalverarbeitung und Systeme L2S und der Forschungsallianz SONDRA an einem Ort
  • 7 000 m2 für Unternehmen, um die angewandte Forschung zu fördern und Unternehmensprojekte von Studierenden und Absolventen der Hochschule zu beschleunigen und so die Nähe der CentraleSupélec zur Wirtschaft zu stärken
  • zahlreiche angepasste und speziell eingerichtete Seminarräume
  • Unterbringung des Präsidiums der Universität Paris-Saclay

Das Sanierungsprogramm wird die CO2- und die Umweltbilanz der Hochschule erheblich verbessern. Unter anderem soll es durch Begrünung, den Einsatz energieeffizienter Materialien und die Weiterverwendung von Baustoffen den Energieverbrauch pro Quadratmeter um zwei Drittel senken. Das Programm setzt auf energieeffiziente Infrastruktur und die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und trägt damit zu den Finanzierungszielen der EIB im Bereich Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bei.

Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit (Asbestentfernung, Sanierung und Umgestaltung) unter der Leitung des Bauunternehmens Autumn (Patriarche-Gruppe) und der Architektenbüros Atelier Kempe Thill und Patriarche soll das Bréguet-Gebäude zu Beginn des Studienjahres 2026 seine Türen wieder öffnen.

Die Förderung von Investitionen in Innovation, Bildung und Lerninfrastruktur gehört zu den obersten Prioritäten der EIB. Das Projekt entspricht der Strategie der EU zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildung, um die künftige Wettbewerbsfähigkeit ihrer Volkswirtschaften und deren internationale Bedeutung zu sichern.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „Der Kredit zeigt konkret, wie die EIB Bildung und Innovation fördert. Als Einrichtung der EU für langfristige Finanzierungen unterstützen wir vorrangig Investitionen in Infrastruktur für die allgemeine und berufliche Bildung, die die Wirtschaft wettbewerbsfähiger machen und die Beschäftigungslage verbessern. Durch die Sanierung des Breguét-Gebäudes wird die renommierte Ingenieurhochschule weiter an Dynamik gewinnen. Gleichzeitig macht das Projekt den Campus Paris-Saclay mit seinem breiten Wissenschaftsangebot noch attraktiver.“

Romain Soubeyran, Direktor der CentraleSupélec: „Der EIB-Kredit hilft uns sehr dabei, unser Campus-Programm abzuschließen. Die Umgestaltung des Bréguet-Gebäudes gibt der in unserem Strategieplan verankerten Entwicklungsstrategie kräftigen Rückenwind. Ziel ist, mit einem erweiterten Ausbildungsangebot die Zahl der Ingenieurinnen, Unternehmer, Forscherinnen und Berufstätigen zu verdoppeln und so zu einer Ingenieurschule von Weltrang zu werden.“

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten. Die EIB wurde 1958 durch die Römischen Verträge gegründet und hat die Aufgabe, zur Integration, zu einer ausgewogenen Entwicklung und zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten beizutragen. Dazu nimmt sie auf den Kapitalmärkten umfangreiche Mittel auf und vergibt sie zu günstigen Konditionen für Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Im Zeitraum 2020–2022 vergab die Bank in fast allen Regionen Frankreichs gut zehn Milliarden Euro für die Förderung von Sekundarschulen. Im Hochschulbereich finanzierte sie außerdem 2022 bzw. 2023 die Campus-Sanierung der École Polytechnique (70 Millionen Euro) und der Wirtschaftshochschule INSEAD (60 Millionen Euro). Als Klimabank der EU ist die EIB einer der größten Geldgeber für Investitionen in den ökologischen Wandel und den Übergang zu einem nachhaltigen und CO2-armen Wachstum.

Die CentraleSupélec

Die CentraleSupélec ist eine öffentliche Hochschule. Sie ging im Januar 2015 aus der Fusion der Ingenieurhochschulen École Centrale Paris und Supélec hervor. Die CentraleSupélec hat vier Campus-Standorte in Frankreich (Paris-Saclay, Metz, Rennes und Reims). Sie zählt derzeit mehr als 5 000 Studierende, darunter 3 800 im Bereich Ingenieurwissenschaften, und hat 18 Laboratorien und Forschungsteams. Die international ausgerichtete Hochschule (fast 25 Prozent internationale Studierende und Lehrkräfte) unterhält mehr als 170 Partnerschaften mit den renommiertesten Einrichtungen der Welt. Als führende Hochschul- und Forschungseinrichtung hat die CentraleSupélec eines der weltweit besten Studienangebote im Bereich Ingenieur- und Systemwissenschaften. 2020 gehörte sie zu den Mitbegründern der Universität Paris-Saclay, und sie steht an der Spitze der Gruppe der Ingenieurhochschulen (CentraleSupélec, Centrale Lyon, Centrale Lille, Centrale Nantes und Centrale Méditerranée) mit internationalen Niederlassungen in Peking (China), Hyderabad (Indien) und Casablanca (Marokko).