- EIB und Europäische Kommission wollen das Circular City Centre (C3) ausbauen – ein Kompetenzzentrum, das EU-Städte kostenlos zur Kreislaufwirtschaft berät
- Das C3 hilft vor allem beim Entwickeln von Kreislaufstrategien und bei der Auswahl und Vorbereitung geeigneter Projekte
- C3-Pilotphase zeigt erste Erfolge: In sieben EU-Städten wurden mehr als 20 Kreislaufprojekte identifiziert
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Europäische Kommission haben beim World Circular Economy Forum 2024 den Ausbau des Circular City Centre (C3) angekündigt. Das C3 ist ein Kompetenz- und Ressourcenzentrum, das Städte beim Übergang zur Kreislaufwirtschaft begleitet. Ziel ist es, Produkte und Rohstoffe so lange wie möglich zu verwenden, um möglichst wenig Abfall zu produzieren. Nach einer 15-monatigen Pilotphase wird das C3 seine Arbeit jetzt ausweiten und mindestens bis 2027 fortsetzen. Finanziert wird das Kompetenzzentrum unter dem Mandat der InvestEU-Beratungsplattform.
Die Leistungen des C3 erbringt ein interdisziplinäres Team aus EIB-internen und externen Spezialistinnen und Experten. Sie erstellen Leitfäden und andere Hilfsmittel, bieten bilaterale Beratung und technische Hilfe und begleiten Städte auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft – für mehr Ressourceneffizienz und weniger Abfall. Städte und öffentliche Einrichtungen, die an städtischen Projekten arbeiten, erhalten die Beratung von C3 kostenlos.
Ambroise Fayolle, EIB-Vizepräsident mit Aufsicht über Finanzierungen in den Bereichen Klima und Kreislaufwirtschaft: „Die Pilotphase des Circular City Centre war ein voller Erfolg. Ich freue mich, dass die Arbeit dank des InvestEU-Programms jetzt ausgeweitet werden kann und mehr EU-Städte davon profitieren. Die Kreislaufwirtschaft steckt noch in den Kinderschuhen. Da braucht es Beratung, um die nötigen Kompetenzen, Fähigkeiten und Strategien für die richtigen Projekte zu entwickeln.“
Die vier Schwerpunkte des C3
Das vergrößerte C3 konzentriert sich auf vier Bereiche:
- Sensibilisierung und Mobilisierung für den Auf- und Ausbau der Kreislaufwirtschaft, mit Leitfäden und anderen Materialien, Tools und Know-how
- Events zum Thema und breit angelegte Kommunikation über die Kreislaufwirtschaft
- Beratungsprogramme für Kreislaufstrategien und die Identifikation und Vorbereitung von Projekten
- Maßgeschneiderte Beratung bei der Entwicklung der Projekte
Nützliche Ressourcen und Tools stehen auf der C3-Website bereit. Per Mail ist das C3-Team unter C3@eib.org zu erreichen.
C3-Pilotphase
In der 15-monatigen Pilotphase veröffentlichte das C3 vier Leitfäden und half sieben Städten, Kreislaufstrategien zu entwickeln und geeignete Projekte für die Finanzierung und Umsetzung vorzubereiten. Durch die direkte Zusammenarbeit mit diesen Städten sind mehr als 20 Kreislaufprojekte in Sektoren wie Wasser, gebaute Umwelt, Lebensmittelabfälle und Textilien entstanden. Eine Stadt hat bereits eine EIB-Finanzierung für einige dieser Projekte beantragt.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. In den vergangenen fünf Jahren (2019–2023) hat die EIB 3,8 Milliarden Euro für Kreislaufprojekte in unterschiedlichen Sektoren bereitgestellt.
Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, um die Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Es vereint die EU-Instrumente für Investitionen in der Europäischen Union unter einem Dach. So macht es die Finanzierung von Investitionsprojekten in Europa einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal.
Die InvestEU-Beratungsplattform berät Projektentwickler und verbessert so die Qualität von Investitionsprojekten. Zudem sorgt sie dafür, dass die Projekte mit den langfristigen Zielen der EU im Einklang stehen.