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  • Ein grünes Darlehen der EIB hilft, eine Kläranlage im tschechischen Brno zu modernisieren
  • Der Ersatz einer veralteten Anlage zur Klärschlammbehandlung verbessert die CO2-Bilanz des Klärprozesses und schützt Umwelt und öffentliche Gesundheit
  • Das Projekt wurde am Rande des CEE Sustainable Finance Summit in Prag unterzeichnet und von den EIB-Beratungsdiensten technisch unterstützt

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat mit dem Wasser- und Abwasserunternehmen BVK der tschechischen Stadt Brno einen Darlehensvertrag über 1,3 Milliarden tschechische Kronen (etwa 53,2 Millionen Euro) unterzeichnet. Die BKV will die Klärschlammbehandlung der Kläranlage Modřice modernisieren. Dadurch verbessert sie den Umweltschutz und die öffentlichen Versorgungsdienste in der zweitgrößten Stadt Tschechiens.

Durch das Projekt entsteht mehr Trockenschlamm, der somit kostengünstiger und sicherer transportiert, entsorgt oder genutzt werden kann. Das verringert die Gesamtmenge des behandelten Klärschlamms, verbessert die Energieeffizienz des Schlammbehandlungsprozesses und steigert die Qualität des behandelten Abwassers.

EIB-Vizepräsident Kyriacos Kakouris, der das Darlehen am Rande des CEE Sustainable Finance Summit in Prag unterzeichnete: „Seit ihrem EU-Beitritt vor 20 Jahren hat die Tschechische Republik erhebliche Fortschritte in der Wasser- und Abwasserwirtschaft gemacht. Die Förderung von Investitionen im Wassersektor ist eine Priorität der EIB. Sie hilft, unsere natürlichen Ressourcen effizienter zu nutzen, und ist zentral für den Schutz der öffentlichen Gesundheit und eine bessere CO2-Bilanz. Das heutige Darlehen zeigt erneut, wie wichtig die finanzielle und technische Hilfe der EU für die Menschen und ihre Umwelt ist.“

Daniel Struž, Vorstandsvorsitzender der BVK: „Das Klärschlammbehandlungsprojekt in der Kläranlage Modřice ist wichtig für das langfristige Ziel der BVK, den Menschen eine hochwertige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu bieten. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen, das die EIB mit diesem Kredit in uns setzt. Es bestätigt, dass wir bei der Erneuerung und dem Ausbau strategischer Wasserinfrastruktur auf dem richtigen Weg sind. Wir hoffen, auch bei der Finanzierung künftiger Projekte, die in Einklang mit globalen Umweltzielen stehen, zusammenarbeiten zu können.“

Die BVK ist eines der größten Wasser- und Abwasserunternehmen des Landes: Sie versorgt die 415 000 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Brno und mehrerer umliegender Ortschaften. Der Ersatz der veralteten Klärschlammbehandlungsanlage bringt wirtschaftliche und soziale Vorteile. So wird der Stromverbrauch während des Behandlungsprozesses nahezu halbiert, was die Treibhausgasemissionen deutlich reduziert. Das Projekt wird auch die Umweltbilanz und die öffentliche Gesundheit verbessern und die BVK in die Lage versetzen, die EU-Abwasservorschriften einzuhalten.

Außerdem unterstützt das Projekt eine wirtschaftlich schwächere Region im Sinne der EU-Kohäsionspolitik. In Tschechien flossen 2023 drei Viertel der EIB-Mittel in die Anhebung des Lebensstandards der Menschen in solchen Regionen. Die Beratungsdienste der EIB halfen bei technischen Aspekten und beim Ausschreibungsverfahren.

Hintergrundinformationen

In Tschechien haben etwa 95 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser, und 86 Prozent sind an die Kanalisation angeschlossen. Auch bei Effizienz und Wasserschutz schneidet das Land gut ab. Die Wasserverluste durch beschädigte Rohre und andere Infrastruktur sind mit 15 Prozent der gesamten Wasserversorgung relativ gering. Im Vergleich zu anderen EU-Ländern hat das Land einen geringeren Pro-Kopf-Wasserverbrauch. Jeder Mensch verbraucht etwa 90 Liter Wasser pro Tag. Der EU-Durchschnitt liegt bei 120 Litern.

EIB-Gruppe

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe besteht aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF). Die EIB ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen, und arbeitet eng mit anderen Organen und Einrichtungen der EU zusammen, um gemeinsame Prioritäten wie faires Wachstum und einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität voranzubringen.

Alle EIB-Projekte müssen strenge ESG-Standards (Umwelt, Soziales und Governance) erfüllen und den Zielen des Pariser Abkommens entsprechen. Das Darlehen an die BVK ist ein Beispiel für ein Projekt, das durch die Einhaltung von ESG-Standards erheblich zur grünen Wende beiträgt. Es folgt auf ein Projekt mit der Stadt Brno von 2023 für nachhaltiges Heizen mit Biomasse. Die Finanzierungen der EIB-Gruppe in Tschechien beliefen sich im letzten Jahr auf 1,88 Milliarden Euro; davon stellte der EIF 188 Millionen Euro bereit. In den letzten 30 Jahren hat die EIB-Gruppe 29,4 Milliarden Euro in dem Land vergeben.

BVK

Die BVK (Brněnské vodárny a kanalizace, a.s.) versorgt seit mehr als 150 Jahren die Stadt Brno mit Wasser. In seiner jetzigen Form wurde das Unternehmen erst 1992 gegründet. Die Arbeit seiner Vorgänger reicht jedoch bis 1872 zurück, als die Wasseraufbereitungsanlage Pisárky ihren Betrieb aufnahm.

Die BVK betreibt die öffentlichen Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen in Brno und den umliegenden Ortschaften. Sie zählt zu den effizientesten Wasserversorgern in Tschechien, belegbar an den geringen Wasserverlusten, einer wirksamen Abwasserbehandlung, dem Einsatz moderner Analysemethoden, einem hohen Maß an akkreditierten Aktivitäten und der Nutzung innovativer Bautechniken.