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EIB
  • 60-Millionen-Euro-Kredit der EIB soll Investitionen von mindestens 165 Mio. Euro in der Realwirtschaft anstoßen            
  • Drei Schwerpunkte: frauengeführte Kleinunternehmen, Projekte in Kohäsionsregionen sowie bessere Dienstleistungen und wirtschaftliche Stärkung von Flüchtlingen 
  • EIB bietet mit Mitteln der InvestEU-Beratungsplattform auch technische Hilfe            

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Banca Etica haben einen Kredit über 60 Millionen Euro unterzeichnet. Ziel ist es, Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren und ihnen bessere Dienstleistungen zu bieten, frauengeführten Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern und Projekte in Kohäsionsregionen zu fördern. Mit dem Kredit, der von EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti und der Präsidentin der Banca Etica Anna Fasano unterzeichnet wurde, sollen Investitionen von 165 Millionen Euro in die Realwirtschaft angestoßen werden, die eine nachhaltige Wirkung für die Gesellschaft erzielen.

EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt, mit dem wir drei Säulen der Zukunft Italiens und Europas stützen: Gendergerechtigkeit, bessere Lebensbedingungen und soziale Teilhabe von Flüchtlingen sowie wirtschaftliche Entwicklung im Mezzogiorno. Die EIB macht sich mit ihrer finanziellen Unterstützung und Beratung für die Realwirtschaft sowie für ein faires Wachstum und eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft stark.“

Anna Fasano, Präsidentin der Banca Etica: „Ziel der Banca Etica ist es, die soziale Wirtschaft zu fördern. Wir finanzieren diejenigen Unternehmen und Menschen, bei denen die Gefahr, finanziell ausgegrenzt zu werden, am größten ist. Dies sind unter anderem Flüchtlinge und Frauen. Wir haben als erste italienische Bank eine Vereinbarung mit der EIB unterzeichnet, um in diesem Bereich noch mehr zu tun. Das ist wichtig für uns. Außerdem ist es eine Anerkennung unseres besonderen Know-hows. Seit über 25 Jahren bieten wir Finanzdienstleistungen für Initiativen mit starker sozialer Wirkung, die im traditionellen Finanzsystem nur schwer an Kredite gelangen.“

Konkret unterteilt sich die Vereinbarung in drei Bereiche zur Förderung von drei Schwerpunkten. Mindestens 30 Prozent der EIB-Mittel sind für frauengeführte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bestimmt, um die Genderkluft zu verkleinern. Unternehmerinnen sollen leichter an Finanzierungen gelangen, um ihr Geschäft auszubauen.

Weitere mindestens 30 Prozent gehen an Projekte, die die Infrastruktur und soziale Dienstleistungen für Flüchtlinge verbessern und ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Ziel dabei ist es, durch Investitionen in Wohnraum sowie allgemeine und berufliche Bildung bessere Lebensbedingungen zu schaffen und die Flüchtlinge wirtschaftlich zu stärken.

Die restlichen mindestens 30 Prozent der Mittel sind für KMU-Projekte in Kohäsionsregionen vorgesehen mit dem Ziel, die Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen und regionale Ungleichgewichte zu verringern.

Darüber hinaus bietet die EIB im Rahmen des Programms Technische Hilfe für soziale und inklusive Finanzierungen (SIFTA) kostenlose technische Hilfe. Finanziert wird diese Hilfe von der InvestEU-Beratungsplattform. Damit kann die Banca Etica Ressourcen für frauengeführte Unternehmen, für Dienstleistungen zugunsten von Flüchtlingen sowie für Unternehmen in Kohäsionsregionen bereitstellen. Von dem 2022 aufgelegten SIFTA-Programm haben bisher rund 60 Mikrofinanz- und Kreditinstitute in über 20 EU-Ländern profitiert, die Unternehmen mit hoher sozialer Wirkung finanzieren. Die Institute erhalten Hilfe bei der Vorbereitung von Investitionen, bei der Portfolioanalyse und beim Aufbau eines Bestands an möglichen Finanzierungen.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die zu den Kernzielen der EU beitragen. Die Bank finanziert Vorhaben in vier vorrangigen Bereichen: Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB-Gruppe über 58 Milliarden Euro für Projekte in Italien bereitgestellt.

Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, die die Wirtschaft nachhaltig stärken. Es stößt auch private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint alle bisherigen EU-Instrumente zur Förderung von Investitionsprojekten in Europa unter einem Dach und macht ihre Finanzierung dadurch einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Durchführungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie erhöht die Risikotragfähigkeit der Partner und mobilisiert so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen.

Die Banca Etica ist die erste und bisher einzige italienische Bank, die sich seit 25 Jahren ausschließlich dem ethischen Finanzwesen widmet. Über ein Netz aus Zweigstellen, Beraterinnen und Beratern und über Home- und Mobile-Banking operiert sie landesweit. Sie verwaltet die Ersparnisse von verantwortungsbewussten Organisationen und Einzelpersonen und finanziert damit Projekte zum Wohle der Gemeinschaft. Die Bank hat derzeit 48 000 Mitglieder und ein Kapital von 92 Millionen Euro. Sie verwaltet Spareinlagen von über 2,5 Milliarden Euro und hat über 1,2 Milliarden Euro an Krediten an Initiativen von Organisationen, Familien und Unternehmen in den Bereichen soziale Zusammenarbeit und Innovation, internationale Zusammenarbeit, Kultur und Lebensqualität, Umweltschutz, verantwortungsbewusster Tourismus, biologische Landwirtschaft, Recht auf Wohnraum sowie Kultur der Legalität ausgereicht. Die Banca Etica gehört den wichtigsten internationalen Netzwerken für ethisches Finanzwesen an: der Global Alliance for Banking on Values (GABV) und der Europäischen Föderation der Ethischen und Alternativen Banken (FEBEA).

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2024-231-DE