- EIB-Hilfe für Erdbebenregionen in Mittelitalien erreicht 4,75 Mrd. Euro – fast 15 Prozent der 27 Mrd. Euro, die der Staat für den Wiederaufbau veranschlagt
- Das vom Verwaltungsrat der EIB genehmigte Kreditpaket umfasst 1 Mrd. Euro für öffentliche Infrastruktur und 1 Mrd. Euro für private Wohn- und Gewerbegebäude; der erste Kredit geht an das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, der zweite fließt über die Cassa Depositi e Prestiti in das Bankensystem
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ein neues Kreditpaket von zwei Milliarden Euro für die mittelitalienischen Regionen genehmigt, die 2016 und 2017 von Erdbeben erschüttert wurden. Damit verstärkt die Bank ihre Hilfen für Sicherungsarbeiten und den Wiederaufbau.
Die Projektvereinbarung für das Paket wurde heute in Rom unterzeichnet, von Guido Castelli, dem Sonderbeauftragten der Regierung für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben 2016, und Jean-Christophe Laloux, Direktor der EIB mit Generalvollmacht für Finanzierungen. In der Vereinbarung ist festgelegt, dass die zusätzlichen Mittel nach den Kriterien der EIB für Nachhaltigkeit und Sicherheit vergeben werden.
Konkret umfasst das Paket zwei Kredite über je eine Milliarde Euro: einen an das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen und einen an die italienische Förderbank Cassa Depositi e Prestiti. Mit dem Kredit an das Ministerium soll öffentliche Infrastruktur wiederaufgebaut und instand gesetzt werden, um die Versorgung mit öffentlichen Dienstleistungen zu sichern. Dabei geht es auch um Stadtsanierung und Schutz vor Erdrutschen. Der Kredit an die Cassa Depositi e Prestiti fließt über Banken an private Kreditnehmer und ist für den Wiederaufbau von privaten Wohn- und Gewerbegebäuden bestimmt.
Mit dem neuen Kreditpaket steigen die EIB-Hilfen für den Wiederaufbau in den Regionen Abruzzen, Latium, Marken und Umbrien auf insgesamt 4,75 Milliarden Euro. Das sind fast 15 Prozent der 27 Milliarden Euro, die der Staat für den Wiederaufbau veranschlagt.
Guido Castelli, Sonderbeauftragter für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben 2016: „Diese Unterstützung für den Zentral-Apennin bringt die Region beim Wiederaufbau einen großen Schritt weiter. Bei den bisherigen Krediten der EIB haben wir gesehen, wie eng und kooperativ die EU-Einrichtungen und Italien zusammenarbeiten. Das Ergebnis sind konkrete Strategien für die sichere und nachhaltige Neugestaltung der mittelitalienischen Regionen. Genauso kooperativ ist die Partnerschaft zwischen dem Büro des Sonderbeauftragten und der Cassa Depositi e Prestiti beim Erdbebenfonds für den privaten Wiederaufbau in Mittelitalien. Die Auszahlungen aus dem Fonds sind in den ersten fünf Monaten 2024 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr um 16,64 Prozent gestiegen und gegenüber 2022 um 41,71 Prozent. Wir wollen den Betrag weiter steigern und dafür auch den neuen Kredit nutzen.“
Jean-Christophe Laloux, EIB-Direktor mit Generalvollmacht für Finanzierungen: „Wir freuen uns, unsere Unterstützung für die Erdbeben-Regionen weiter aufzustocken. Damit können die Gemeinden Gebäude sicher und nachhaltig wiederaufbauen und so auch die Qualität ihrer Infrastruktur und Dienstleistungen verbessern.“
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die zu den Kernzielen der EU beitragen. Sie finanziert Vorhaben in vier vorrangigen Bereichen: Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB-Gruppe über 58 Milliarden Euro für Projekte in Italien bereitgestellt.