Am 4. September 2024 gaben die Regierung der Republik Cabo Verde, die Europäische Union und die Europäische Investitionsbank (EIB) neue Finanzierungen von insgesamt 300 Millionen Euro bekannt. Die Mittel fließen in die strategischen Sektoren Digitales, Häfen und erneuerbare Energien in Cabo Verde. Die Entscheidung wurde im Kontext der Global-Gateway-Strategie der EU in Cabo Verde getroffen.
1) Unterstützung des Energiesektors in Cabo Verde durch eine Finanzierung von Team Europa von 159 Millionen Euro. Die Mittel stammen von der EIB, der EU und Luxemburg. Damit werden bis 2029 Investitionen in die Stromerzeugung und -speicherung und das Stromnetz geplant und durchgeführt. Die Investition ist Teil des nationalen Stromplans von Cabo Verde (2018–2040). Mit dem Projekt möchte das Land seine Abhängigkeit von teuren und umweltschädlichen fossilen Brennstoffen bis 2040 verringern. Außerdem ermöglicht es neue Speicherkapazitäten für Strom aus erneuerbaren Quellen.
2) Ausbau der Digitalisierung mit 37 Millionen Euro, um den Privatsektor und damit dem Land zu helfen, ein digitaler Hub für Westafrika zu werden.
Die Europäische Union stellt für diese EIB-Finanzierung eine finanzielle Garantie bereit. Geplant ist, in ein neues Seekabel-System der jüngsten Generation zu investieren, das Europa mit der westafrikanischen Küste verbindet. Außerdem ist vorgesehen, das Glasfaser-Seekabel zwischen den Inseln des Landes zu ersetzen und zu modernisieren, um Funktionalität und Effizienz zu verbessern.
Das Projekt bringt somit sozio-ökonomische Vorteile nach Cabo Verde und in die Region Westafrika insgesamt, vor allem, weil sich die Verfügbarkeit und Qualität digitaler Technologien für den lokalen Privatsektor einschließlich der kleinen und mittleren Unternehmen verbessern.
Die Initiative fördert somit Innovationen und trägt zur Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze in Cabo Verde bei. Damit bringt sie das Land seinem Ziel näher, ein digitaler Knotenpunkt zwischen Afrika, Europa und Südamerika zu werden.
3) Entwicklung von Hafeninfrastruktur mit einem gemeinsamen Beitrag der EIB und der EU von 105 Millionen Euro zur Erweiterung und Modernisierung strategischer Häfen in Cabo Verde.
Die EU wird Cabo Verde in Zusammenarbeit mit der EIB 105 Millionen Euro für die Erweiterung und Modernisierung mehrerer strategischer Häfen in Cabo Verde zur Verfügung stellen. Dazu gehören der Porto Grande von Mindelo auf der Insel São Vicente, der Hafen von Porto Novo auf der Insel Santo Antão und der Hafen von Palmeira auf der Insel Sal. Neben der Verstärkung von Wellenbrechern und dem Ausbau von Anlegestellen wird auch eine Basisinfrastruktur geschaffen, um die Investitionen des Privatsektors in die schnell wachsende Meereswirtschaft des Cabo-Verde-Archipels zu erleichtern.
Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften: „Die Zusammenarbeit zwischen Cabo Verde, der EU und der EIB verdeutlicht unser gemeinsames Engagement für eine nachhaltige, gerechte und vernetzte Zukunft im Rahmen der Global-Gateway-Strategie. Diese Investition wird nicht nur die Modernisierung wichtiger Infrastruktur ermöglichen, sondern Cabo Verde auch eine regionale Führungsposition bei erneuerbaren Energien und digitaler Innovation ermöglichen. Gemeinsam ebnen wir so den Weg in eine nachhaltigere und wohlhabendere Zukunft für die Menschen in Cabo Verde und der gesamten westafrikanischen Region.“
Ambroise Fayolle, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank: „Es freut mich, dass die EIB ein so wichtiges Projekt für die nachhaltige Entwicklung und Innovation in Cabo Verde finanziert. Damit beweist die Bank ihren Willen, eine moderne und leistungsstarke Infrastruktur zu fördern, die sich spürbar auf die Wirtschaft und auf den Alltag der Menschen auswirken wird. Als wichtiger Partner der Global-Gateway-Initiative der EU bringen wir in Afrika unsere Finanzierungen und unser Know-how ein, etwa in Schlüsselbereichen wie Innovation, digitale Wirtschaft, erneuerbare Energien, Wasser, Landwirtschaft und Verkehr. Mit unserem Geschäftsbereich für Entwicklung, EIB Global, stärken wir unsere Partnerschaften auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene. Wir setzen bei den wichtigsten Bedürfnissen der Regionen und der Menschen an und schaffen so eine nachhaltigere Zukunft für alle.“
Olavo Correia, Vize-Premierminister, Minister für Finanzen und Unternehmensentwicklung und Minister für digitale Wirtschaft: „Wir begrüßen diese strategischen Investitionen mit großer Begeisterung. Sie stellen einen wichtigen Schritt auf unserem Weg zu nachhaltiger Entwicklung und technologischer Innovation dar. Damit modernisieren wir nicht nur unsere Digital- und Energie-Infrastruktur, sondern tun auch etwas dafür, den Menschen in Cabo Verde eine wohlhabende Zukunft zu bieten. Die Investitionen zeigen, dass wir kontinuierlich daran arbeiten, Cabo Verde zu einer starken regionalen Kraft in Sachen Technologie und erneuerbare Energien zu machen. Sie verdeutlichen gleichzeitig, dass wir hochrangige internationale Partner gewinnen können, weil die Welt an unsere Vision und unsere Ziele glaubt. Wir danken der EU und der EIB aufrichtig für ihre Unterstützung und ihr Vertrauen in unsere Fähigkeit, Projekte zu verwirklichen. Gemeinsam bauen wir eine hellere und nachhaltigere Zukunft für Cabo Verde.“
Hintergrundinformationen
Die Beiträge der EU und der EIB stehen im Einklang mit dem Mehrjahres-Richtprogramm der EU für Subsahara-Afrika (2021–2027), das weltweit Nachhaltigkeit fördert, vor allem im Energiesektor.
Global Gateway
Die 2021 ins Leben gerufene Strategie Global Gateway ist eine Initiative der Europäischen Kommission zur Mobilisierung neuer Investitionen. Sie trägt zur nachhaltigen Entwicklung der Schwellen- und Entwicklungsländer in den Bereichen Digitales, Energie und Verkehr und weltweit zur Stärkung der Gesundheits- und Bildungssysteme und der Forschung bei.
Mit dem neuen Finanzierungsinstrument für Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit (NDICI/Europa in der Welt) arbeiten die EU, ihre Mitgliedsländer – einschließlich ihrer Durchführungsstellen und öffentlichen Entwicklungsbanken – sowie die EIB im Team Europa zusammen. Dabei setzen sie auf die Mobilisierung des Privatsektors, um die lokale Wertschöpfung, nachhaltiges Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu fördern.
Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Investitionen, die zu den Zielen der EU beitragen.
Die EIB ist seit 60 Jahren ein verlässlicher Partner für afrikanische Länder. Über die EIB Global stärkt die Bank ihre Präsenz in Afrika. In den letzten fünf Jahren hat die EIB in Afrika mehr als 12 Milliarden Euro investiert, davon 25 Prozent in Westafrika. Ziel ist die Finanzierung von Projekten in Schlüsselbereichen der Länder wie saubere Energie, Wasser und Abwasser, nachhaltiger Verkehr, bezahlbarer Wohnraum, Gesundheit und die Unterstützung des Privatsektors und von Projektträgern.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.