- EIB und EU unterstützen im Rahmen ihrer 125,8-Mio.-Euro-Finanzierung (ca. 1,3 Mio. Dirham) Bauprogramm für über 150 Gemeinschaftsschulen in ländlichen Gebieten
- Begleitung des Programms „Scolarisation rurale au Maroc“ auf territorialer Ebene
- Technische Hilfe, erbracht über fünf Jahre, basiert auf kooperativem Ansatz und konzentriert sich auf Kompetenztransfer
Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Vertretung der Europäischen Union in Marokko und das Ministerium für Bildung, Vorschulbildung und Sport haben am 15. Oktober 2024 in Rabat offiziell den Startschuss für technische Hilfe gegeben. Sie soll das nationale Programm für den Bau und Umbau von mehr als 150 Gemeinschaftsschulen in ländlichen Gebieten Marokkos unterstützen. An dem Treffen unter Vorsitz von Bildungsminister Chakib Benmoussa nahmen auch Adrien de Bassompierre und Jean-Christophe Filori teil, der Leiter der Vertretung der EIB in Marokko und der Leiter für Zusammenarbeit in der EU-Vertretung in Marokko.
Mit dem ehrgeizigen Projekt wollen die EIB und die EU dem Bildungsministerium und den regionalen Bildungsbehörden in allen Phasen des Programms zur Seite stehen.
Über fünf Jahre erhält Marokko technische Hilfe, die auf einem kooperativen Ansatz basiert. Der Akzent liegt auf dem Transfer von Kompetenzen, vor allem in den Bereichen bioklimatische Planung und Bauausführung. Ein Expertenteam begleitet die Bildungsbehörden – bei der Projektauswahl, der Anwendung modernster Umwelt- und Sozialstandards und dem Bau nachhaltiger Infrastruktur. Die Leitung übernimmt der Geschäftsbereich International Services der GIZ.
Das Projekt ist Teil einer Finanzierung von insgesamt 125,8 Millionen Euro, von denen 6,5 Millionen Euro (70 Millionen Dirham) für die technische Hilfe bestimmt sind. Im Anschluss ist zusätzliche technische Hilfe für ca. 2,5 Millionen Euro (27 Millionen Dirham) vorgesehen, um die Qualität der Bildungseinrichtungen zu sichern.
Schulen für den ländlichen Kontext
Die Gemeinschaftsschulen sind mit Blick auf die besonderen Bedarfe auf dem Land geplant. Berücksichtigt wurden dabei auch territoriale, demografische, wirtschaftliche und kulturelle Gegebenheiten der marokkanischen Regionen. Indem die Menschen und Behörden vor Ort eingebunden werden, sollen bessere Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler und bessere Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte geschaffen werden. Das Programm zielt darauf ab, die Bildungserfolgsquoten auf dem Land zu steigern, überbelegte Satellitenschulen zu entlasten und den Schulbesuch von Mädchen und Kindern mit Behinderungen zu fördern.
Die modernen, inklusiven Schulen mit entsprechend angepasster Infrastruktur und nachhaltigen Energielösungen fügen sich harmonisch in ihre Umgebung ein. Jedes Projekt berücksichtigt regionale Besonderheiten, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken und allen Kindern unabhängig von ihrem Wohnort die gleichen Chancen zu eröffnen. Optimale Lernbedingen sollen dem Schulabbruch auf dem Land entgegenwirken.
Das Programm unterstützt die strategischen Ziele, die das Bildungsministerium in seinem Fahrplan 2022–2026 festgelegt hat, um landesweit Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu fördern. Neben dem Bau moderner Infrastruktur gehört zum Projekt auch eine Weiterbildungskomponente für Lehrkräfte, Schulleiterinnen und Schulleiter, die die Unterrichtsqualität und das Management der Schulen stärken soll.
Jean-Christophe Filori: „Seit über 15 Jahren engagieren sich Marokko und die Europäische Union gemeinsam, damit alle Kinder und Jugendlichen gleichermaßen Zugang zu Bildung und Ausbildung erhalten. Auf dem Land ist der Bedarf an qualitativ hochwertiger Bildung besonders groß, und es gilt, den speziellen Anforderungen dort Rechnung zu tragen. Der Bau dieser Schulen muss den pädagogischen Auftrag der sozialen Inklusion aller Kinder erfüllen.“
Adrien de Bassompierre: „Bei diesem Projekt geht es um weit mehr als den Bau von Schulen. Der Zugang zu Bildung wird transformiert – mit nachhaltigen, integrativen Lösungen für Marokkos Bildungsherausforderungen. Mit unseren Partnern, den marokkanischen Behörden und der EU, setzen wir alles daran, jungen Menschen und ganz besonders Mädchen gleiche Bildungschancen zu eröffnen. Gemeinsam bauen wir nicht nur Schulen, sondern auch eine vielversprechende, inklusive Zukunft für die Menschen in Marokko.“
Hintergrundinformationen
Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist seit über 40 Jahren ein wichtiger Partner Marokkos. Sie finanziert die Entwicklung und Durchführung von Projekten in Schlüsselsektoren der marokkanischen Wirtschaft. Gefördert werden Unternehmen und Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Wasser- und Abwasserwirtschaft, Bildung, Gesundheit, Verkehr und erneuerbare Energien.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.