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Neue Kooperation für mehr Investitionen in Entwicklungsländern

Die öffentlichen Entwicklungsbanken und Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen der G7-Staaten bündeln ihre Kräfte, um Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft in Schwellenländern zu fördern. Über einen neuen Koordinierungsmechanismus, der von der italienischen Cassa Depositi e Prestiti (CDP) eingerichtet wurde, wollen die Einrichtungen der G7 im Rahmen der „Collaborative on Sustainable Food Systems“ (Kooperation für nachhaltige Lebensmittelsysteme) gemeinsam aktiv werden.

Die Collaborative legt den Fokus auf ein breites Spektrum von Initiativen – von der Minderung von Klimarisiken bis hin zu umweltfreundlicher Landwirtschaft und Ökosystemleistungen. Vorrangige Ziele sind eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den öffentlichen Entwicklungsbanken und Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen der G7 sowie weltweit eine stärkere Beteiligung des Privatsektors am Aufbau widerstandsfähiger Agrar-Ernährungssysteme. Darüber hinaus wird die Kooperation – im Rahmen des Mandats der einzelnen beteiligten Einrichtungen – den Austausch von Wissen und Standards zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen sowie den Aufbau einer Pipeline bankfähiger Projekte unterstützen. Dabei wird auch Know-how von Entwicklungsagenturen und Dritten miteinfließen.

Die Initiative wurde auf dem Treffen der G7-Entwicklungsministerinnen und -minister im italienischen Pescara angekündigt. Sie soll die Maßnahmen zur Umsetzung des UN-Entwicklungsziels „Kein Hunger“ abstimmen und trägt der Verpflichtung der G7 unter der Ernährungssicherheitsinitiative von Apulien Rechnung. Angesichts des immer schneller voranschreitenden Klimawandels und Biodiversitätsverlusts ist Ernährungssicherheit heute wichtiger denn je. Klimaintelligente landwirtschaftliche Methoden könnten der Agrarwirtschaft ein jährliches Einkommen von bis zu 329 Milliarden US-Dollar bescheren. Zudem ließe sich damit eine globale Nahrungsmittelproduktion sicherstellen, die ausreicht, um den Bedarf im Jahr 2050[1], zu decken – ohne die biologische Vielfalt oder Kohlenstoffspeicherung zu gefährden. Obwohl der Markt bis 2030 ein Potenzial von jährlich 4,5 Billionen US-Dollar bietet, werden Investitionen in klimabezogene Agrar- und Ernährungsprojekte derzeit jedoch vor allem durch Investitionsrisiken und hohe Transaktionskosten ausgebremst.1

Zu den teilnehmenden Organisationen gehören: Cassa Depositi e Prestiti (CDP), FinDev Canada, Agence Française de Développement (AFD), Proparco (AFD-Gruppe), Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Japan International Cooperation Agency (JICA), Japan Bank for International Cooperation (JBIC), British International Investment (BII), United States International Development Finance Corporation (DFC), Europäische Investitionsbank (EIB), Vereinigung Europäischer Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen (EDFI).

EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Ein rascher Übergang zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen ist unerlässlich, wenn wir Armut und Hunger beseitigen, Arbeitsplätze schaffen, Geschlechterungleichheit verringern, die Gesundheit verbessern und den Klimawandel und Biodiversitätsverlust bekämpfen wollen. Der Finanzierungsbedarf für diesen Übergang ist jedoch enorm und wird bis 2030 auf bis zu 350 Milliarden US-Dollar jährlich veranschlagt. Die elf Mitglieder der „Collaborative“ werden dazu beitragen, diese Lücke zu schließen, indem sie ihre Ressourcen und Erfahrungen bündeln und eng zusammenarbeiten, um öffentliche und private Finanzmittel zu mobilisieren.“

Antonio Tajani, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit, erklärte im Namen des italienischen G7-Vorsitzes: „Wir sind uns bewusst, dass die Finanzinstitutionen eine wichtige Rolle spielen können, wenn es darum geht, die Entwicklung zu fördern und konkrete Maßnahmen für eine gerechtere und nachhaltigere Welt umzusetzen. Ich freue mich sehr, dass die Cassa Depositi e Prestiti und die anderen öffentlichen Entwicklungsbanken und Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen auf dem Treffen der G7-Entwicklungsministerinnen und -minister in Pescara beschlossen haben, die Kooperation für nachhaltige Lebensmittelsysteme ins Leben zu rufen. Sie wird maßgeblich zur Umsetzung der Ernährungssicherheitsinitiative von Apulien (Apulia Food Systems Initiative) beitragen.

Dies ist ein sehr gutes Beispiel für unseren pragmatischen und konkreten Entwicklungsansatz.“

Dario Scannapieco, Chief Executive Officer und General Manager der Cassa Depositi e Prestiti: „Die G7-Kooperation für nachhaltige Lebensmittelsysteme wird in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen Agrar- und Lebensmittelprojekte fördern, die den Zusammenhang zwischen Klima, Biodiversität und Lebensmitteln berücksichtigen. Als Teil der Ernährungssicherheitsinitiative von Apulien schafft die von der G7 befürwortete ‚Collaborative‘ eine fundamentale Plattform für eine solide Zusammenarbeit, die es uns gestattet, die Umsetzung der Entwicklungsziele der UN-Agenda 2030 voranzutreiben. Diese Initiative eröffnet uns neue Möglichkeiten, um öffentliche und private Investitionen in Ernährungssicherheit und nachhaltige Lebensmittelsysteme in Afrika und anderen Ländern zu fördern und die Dekarbonisierung wichtiger globaler Wertschöpfungsketten im Agrarsektor zu unterstützen.“

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und beschleunigen den Übergang zur Klimaneutralität.


[1] Sutton, William R., Alexander Lotsch and Ashesh Prasann, 2024, "Recipe for a Livable Planet: Achieving Net Zero Emissions in the Agrifood System", Agriculture and Food Series. Overview booklet. Worldbank, Washington, DC.

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Referenz

2024-390-DE