Suche starten De menü de ClientConnect
Suche starten
Ergebnisse
Top-5-Suchergebnisse Alle Ergebnisse anzeigen Erweiterte Suche
Häufigste Suchbegriffe
Meistbesuchte Seiten
EIB
  • Anzahl der Fintech-Unternehmen in Afrika hat sich seit 2020 fast verdreifacht
  • Banken verzeichnen bessere Kreditbedienung durch frauengeführte Unternehmen; mehr Kreditgeber planen Gender-Strategie
  • Kreditkonditionen in Afrika werden lockerer, aber Refinanzierungskosten sind ein Hindernis
  • Für ein Drittel der afrikanischen Banken sind Kapitalmangel sowie die Refinanzierungskosten bzw. das Angebot ein Problem

Die Anzahl der Fintech-Unternehmen in Afrika hat sich seit 2020 fast verdreifacht. Dadurch kommen Privathaushalte und Unternehmen auf dem gesamten Kontinent nun leichter an Kredite. Das geht aus dem neuen Bericht Finance in Africa 2024 hervor, den die EIB heute veröffentlicht hat. Darin hebt sie die Verbesserungen im afrikanischen Finanzsektor hervor und geht darauf ein, welche Faktoren das Wirtschaftswachstum in der Region bremsen.

EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Fintechs rücken Finanzierungen in Afrika in ein völlig neues Licht. Mithilfe von Technologie können wir Millionen Menschen Zugang zu Krediten geben und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum fördern.“

Afrikas Fintech-Sektor floriert: Die Anzahl digitaler Finanzanbieter steigt viel schneller als die traditioneller Banken. 2020 gab es auf dem Kontinent 450 Anbieter für neue Produkte und Dienstleistungen im Finanzbereich; Anfang 2024 waren es schon 1 263.

Dennoch bremsen Finanzierungshürden nach wie vor die Wirtschaft aus. Die Kreditvergabe im Privatsektor ging von 56 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2007 auf 36 Prozent im Jahr 2022 zurück. Dieser Rückgang hemmt das Wachstum der Produktionsmittel und behindert die Industrialisierung auf dem Kontinent.

Mehr Handel zwischen afrikanischen Ländern könnte die Entwicklung ankurbeln, da die Exporte von Industriegütern innerhalb Afrikas dem Bericht zufolge fast doppelt so hoch sind wie die Exporte in andere Regionen.

„Finance in Africa“ enthält Daten aus der neunten Umfrage „Banking in Africa“, die die EIB jährlich durchführt. Darin geht es um die verschiedenen Herausforderungen und die Widerstandsfähigkeit des afrikanischen Bankensektors.

Wie aus der Umfrage hervorgeht, ist für 77 Prozent der Banken in Subsahara-Afrika die aktuelle wirtschaftliche Lage das größte Problem, gefolgt von der Aktivaqualität (53 Prozent). Auch die Refinanzierung ist weiterhin ein Thema. Etwa ein Drittel der Banken sehen den Kapitalmangel und die Refinanzierungskosten bzw. das Angebot als Problem.

EIB-Chefvolkswirtin Debora Revoltella: „Zwar zeichnet sich eine Verbesserung ab, aber die hohen Finanzierungskosten geben nach wie vor Anlass zur Sorge. Vor dem Hintergrund von Klimawandel und Digitalisierung spielt die Kreditvergabe multilateraler Entwicklungsbanken eine umso größere Rolle, wenn es darum geht, auf dem Kontinent ein nachhaltiges Wachstum zu fördern.“

Durch den Rückgang der Renditen auf Staatsanleihen erhielten mehrere afrikanische Länder wieder Zugang zu den internationalen Anleihemärkten. Zwar deutet der EIB-Index der Finanzierungsbedingungen auf eine gewisse Lockerung hin, doch die Finanzierungsbedingungen sind nach wie vor restriktiv und erschweren die Entwicklung des Privatsektors.

Der Bericht erfasst auch, wie afrikanische Banken den Klimawandel sehen. Laut EIB-Klimarisikoindex gehört Afrika zu den Regionen, die den physischen Risiken des Klimawandels weltweit am stärksten ausgesetzt sind. In unserer Umfrage gaben 34 Prozent der Banken an, dass sich ihre Aktivaqualität infolge extremer Wetterereignisse verschlechtert hat. Dabei seien kleine und mittlere Firmen als Kreditnehmer am stärksten betroffen.

Gleichzeitig könnten neun von zehn Banken bald eine Gender-Strategie verfolgen, da Kredite an frauengeführte Unternehmen weiterhin besser bedient werden. Bei fast 70 Prozent der Banken ist die Problemkreditquote dieser Firmen niedriger. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Kreditvergabe an Frauen vorteilhaft ist. Deshalb wollen 17 Prozent der afrikanischen Banken eine Gender-Strategie einführen.

Weitere Informationen und der vollständige Bericht sind auf unserer Website abrufbar.

Hintergrundinformationen

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der Europäischen Investitionsbank-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Als Teil von Team Europa arbeitet die EIB Global eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Kontakt

Referenz

2024-435-DE