Die Europäische Investitionsbank (EIB) veranstaltet ihr viertes jährliches Banking Forum – eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Wissen im Finanzwesen. Das Event findet am 27. und 28. November 2024 in Dakar statt. Thema: „Finanzielle Teilhabe: Ansätze an der Schnittstelle von Landwirtschaft, Gendergerechtigkeit und Klimaschutz. Mit dieser Initiative unterstützt die EIB die Entwicklung des Finanzsektors in West- und Zentralafrika. Zudem bietet die Veranstaltung ihr die Möglichkeit, die Geschäftsbeziehungen zu ihren Partnern zu vertiefen.
In den letzten zwei Jahren hat die EIB fast 1,5 Milliarden Euro für den Bankensektor in Subsahara-Afrika bereitgestellt, um Ziele der Global-Gateway-Strategie der Europäischen Union zu unterstützen. Dazu gehören der Zugang zu Finanzdienstleistungen, nachhaltige Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Teilhabe von jungen Menschen und Frauen.
Afrika steht vor Herausforderungen: Es muss mehr wirtschaftliche Möglichkeiten im ländlichen Raum schaffen, die sozioökonomische Rolle der Frauen stärker berücksichtigen und den Klimawandel bekämpfen. Die finanzielle Teilhabe von Frauen und jungen Menschen ist für ein gerechtes und nachhaltiges Wachstum unabdingbar. Das Banking Forum bietet Raum für Reflexion und Austausch sowie Gelegenheit, innovative Lösungen auszuloten, die die besonderen Bedürfnisse vulnerabler Bevölkerungsgruppen in entlegenen Gebieten berücksichtigen. Im Mittelpunkt stehen dabei Frauen und Landwirte, die mit wachsenden Klimaproblemen konfrontiert sind.
Der erste Tag steht unter der Schirmherrschaft der EU-Initiative Investing in Young Businesses in Africa (IYBA). Die Teilnehmenden können aus den Erfahrungen derjenigen schöpfen, die bereits guten Zugang zu Finanzdienstleistungen haben. Diskussionen und interaktive Präsentationen beleuchten, wie wichtig die Finanzierung einer nachhaltigen Landwirtschaft für die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und die Bewältigung des Klimawandels sein kann. Die Finanzinstitute in West- und Zentralafrika denken darüber nach, wie sie Frauen wirtschaftlich stärken, den Agrar- und Lebensmittelsektor nachhaltiger machen und Klimaaspekte bei ihrer Tätigkeit berücksichtigen können.
Auf dem Banking Forum der EIB erörtern Banken und Finanzinstitute aus West- und Zentralafrika Strategien, um Klimafragen in ihre Finanzierungspraxis einzubeziehen. Das Forum fördert die Zusammenarbeit in der Region, indem es den Dialog über einen nachhaltigeren und krisenfesteren Agar- und Lebensmittelsektor sowie den Austausch zu konkreten Lösungen für ökologische, soziale und wirtschaftliche Probleme in der Region ermöglicht.
EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle:
„Die vierte Ausgabe des Banking Forums, das in diesem Jahr in Dakar stattfindet, stellt die finanzielle Teilhabe von Frauen und jungen Menschen in den Mittelpunkt, die für ein gerechteres und nachhaltigeres Wachstum unverzichtbar ist. Wir müssen auch den besonderen Bedürfnissen vulnerabler Bevölkerungsgruppen in entlegenen Gebieten gerecht werden, denen der Klimawandel immer mehr zu schaffen macht, vor allem im äußerst wichtigen Agrar- und Lebensmittelsektor. Mit ihrem Forum bietet die EIB konkrete Hilfestellung für die Akteure und Partner des senegalesischen sowie west- und zentralafrikanischen Finanzsektors. Als Klimabank der EU wollen wir den Klimaschutz in alle unsere Finanzierungen einbeziehen. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Vision im Rahmen von Team Europa mit allen Akteuren der Finanzwelt teilen können.“
Jean Marc Pisani, EU-Botschafter in Dakar:
„Mit Initiativen wie IYBA bekräftigt die EU ihre Absicht, Frauen und jungen Menschen die Instrumente an die Hand zu geben, die sie für ihre Klimaanpassung sowie größere wirtschaftliche Autonomie und Resilienz benötigen. Finanzielle Teilhabe ermöglicht die Umsetzung der Global-Gateway-Strategie, denn sie begünstigt ein gerechtes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, das den globalen Herausforderungen mit Blick auf Landwirtschaft, Gendergerechtigkeit und Klimaschutz standhält. In diesem Kontext bietet das Forum eine wertvolle Gelegenheit für gemeinsame Anstrengungen.“
Hintergrundinformationen
Team-Europa-Initiative IYBA
Die Initiative „Investing in Young Businesses in Africa“ (IYBA) unterstützt afrikanische Start-ups bei Gründung und Wachstum, indem sie a) Unternehmerinnen und Unternehmern bereits bei Gründung finanzielle und technische Hilfe bietet und b) das lokale unternehmerische Ökosystem durch Förderung von Inkubatoren, Akzeleratoren und anderen Strukturen stärkt.
Die IYBA ist eine Initiative von Team Europa, in dem die EU und ihre Mitgliedstaaten, einschließlich ihrer Entwicklungsagenturen und Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen, sowie die EIB und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) zusammenarbeiten. Die Initiative unterstützt die Ziele der Global-Gateway-Strategie der EU. Über ihr Programm IYBA Women Entrepreneurship for Africa (IYBA WE4A) konzentriert sich die Initiative besonders auf Unternehmerinnen.
Die kleinen frauengeführten Unternehmen sind eine wichtige und dynamische Säule der afrikanischen Wirtschaft, beim Wachstum aber oft mit erheblichen Hürden konfrontiert. Das IYBA WE4A-Programm will die Kompetenzen dieser Unternehmen stärken sowie ihren Zugang zu Finanzdienstleistungen und ihre Wachstumschancen in grünen Sektoren verbessern.
Zum Aufbau nachhaltiger und sozial gerechter Unternehmen bietet das Programm afrikanischen Unternehmerinnen Schulungen, Hilfe bei der Vorbereitung von Investitionen und geeignete Finanzierungsprodukte. Gleichzeitig verbessert es die technischen und finanziellen Dienstleistungen der lokalen und regionalen unternehmerischen Ökosysteme.
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Finanzierungseinrichtung der Europäischen Union. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt langfristige Finanzierungen für nachhaltige Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Die EIB ist seit 60 Jahren ein solider Partner Afrikas. Über die EIB Global stärkt die Bank ihre Präsenz in Afrika. In den vergangenen zehn Jahren hat die EIB mehr als 28 Milliarden Euro für Investitionen in innovative Technologien, grüne Energien, Wasser, Bildung, Landwirtschaft, Telekommunikation, digitale Wirtschaft, Gesundheit und Unternehmen in über 40 afrikanischen Ländern bereitgestellt. Seit Corona hat die EIB mehr als 8,5 Milliarden Euro für neue private und öffentliche Investitionen in ganz Afrika vergeben.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über ihre Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.
Europäische Union
Die Europäische Union (EU) ist ein wirtschaftlicher und politischer Zusammenschluss aus 27 europäischen Staaten. Sie gründet auf den Werten Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Die EU fördert weltweit eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft, an der alle teilhaben.
Team Europa
Team Europa bündelt seine Kräfte für ein geschlossenes auswärtiges Handeln. Indem wir zusammenarbeiten sowie unsere Ressourcen und unser Wissen vereinen, sorgen wir für mehr und tiefergreifende Veränderungen.
Im Team Europa arbeiten die EU, die EU-Mitgliedstaaten mit ihren Durchführungsstellen und öffentlichen Entwicklungsbanken sowie die EIB und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) zusammen.
Team Europa war ursprünglich eine Maßnahme der EU und ihrer Mitgliedstaaten, um koordiniert und umfassend auf die Corona-Pandemie zu reagieren. Das Konzept wurde rasch zum Kernstück von Europa in der Welt (dem wichtigsten Finanzierungsinstrument für die internationale Zusammenarbeit der EU 2021–2027) und seiner Programmplanung. Die Team-Europa-Initiativen sind die Vorzeigemaßnahmen von Team Europa. Grundlegend ist auch das erneuerte und wiederbelebte EU-Ziel, eine „bessere Zusammenarbeit“ zu stärken, wie es ursprünglich im Europäischen Konsens über die Entwicklungspolitik 2017 festgelegt wurde.
Global Gateway
Mit Global Gateway will die EU die globale Investitionslücke schließen, intelligente, saubere und sichere Verbindungen in den Bereichen Digitales, Energie und Verkehr schaffen und die Gesundheits-, Bildungs- und Forschungssysteme stärken. Global Gateway mobilisiert nachhaltige Investitionen, um Wohlstand und Sicherheit unserer globalen Partner und Europas zu verbessern.
Die Strategie basiert auf einem kooperativen Ansatz, der die EU, ihre Mitgliedstaaten und die europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen zusammenbringt. Gemeinsam wollen wir zwischen 2021 und 2027 öffentliche und private Investitionen von bis zu 300 Milliarden Euro anstoßen.